Aus den Kieler Nachrichten vom 29.10.2008
Wetzlar - Kein
Henning Fritz,
kein Florian Kehrmann, kein
Christian Zeitz: Wenn die
deutschen Handballer heute in Wetzlar ihr erstes Länderspiel
nach dem bitteren Vorrunden-Aus bei
Olympia in Peking bestreiten, ist nicht
nur der Wettbewerb neu, sondern
auch das Gesicht der Mannschaft. Für das EM-Qualifikationsspiel
gegen Bulgarien (19.30 Uhr) setzt
Bundestrainer Heiner Brand auf eine neue Generation.
Trotzdem zählt für den Weltmeister auf dem Weg
nach Österreich 2010 nur der Sieg. "Wir müssen zuhause
gewinnen, aber das wird schwierig, weil die Mannschaft
sich im Umbruch befindet", sagte Brand. Martin
Strobel (Lemgo), Andreas Rojewski (Magdeburg), Michael
Spatz (Großwallstadt) oder Manuel Späth (Göppingen)
heißen die neuen Hoffnungsträger im DHB-Kader.
Dominik Klein,
nach dem Rücktritt von
Christian Zeitz einziger
Kieler in Brands Aufgebot, zählt mit seinen 24 Jahren
schon zu den "alten Hasen" im Team. Mit 75 Berufungen
belegt er Statistik-Rang fünf bei den Länderspieleinsätzen.
Auf die DHB-Auswahl wartet im zweiten Spiel der EM-Qualifikation
am Sonntag in einer Neuauflage des EM-Finals
von 2004 gegen Slowenien (17 Uhr) eine ungleich
schwerere Aufgabe. Für Erfolgstrainer Brand ist der
Neuaufbau unausweichlich, denn obwohl die Nichtberücksichtigung
einiger Etablierter "nichts Endgültiges"
sei, betont Brand: "Denen
fehlte das letzte Quäntchen Begeisterung."
Statt sich wie bisher über
gute Platzierungen bei vorangegangen Turnieren die Tickets
zu sichern, müssen die Nationalmannschaften nun
zusätzliche Spiele absolvieren. Deutschland trifft in seiner
Fünfer-Gruppe, aus der die beiden besten Mannschaften
das EM-Ticket lösen, noch auf Israel und Weißrussland -
macht für die Spieler mit Hin- und Rückspielen acht Partien
zusätzlich.
(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 29.10.2008)