Von Dr. Oliver Schulz:
Der ehemalige Halblinke des THW Kiel,
Demetrio Lozano,
hat von seiner Heimatstadt Alcala de Henares erneut eine Ehrung
empfangen. Am Mittwoch wurde ihm der Preis "Premio Azana a los Alcalainos del Ano" als
Bürger des Jahres verliehen. Eigentlich aber nichts
Neues für
"Deme", war er doch bereits Anfang
September - kurz nach dem
Gewinn der Bronzemedaille in Peking
- vom Bürgermeister als Sportler des Jahres der Stadt ausgezeichnet
worden. Darüber hinaus hatte
Lozano
für seine sportlichen Verdienste 2007 sogar den "Real Orden del Merito Deportivo"
in Silber erhalten.
Der zum ersten Mal verliehene Preis erinnert an Manuel Azana, der als
letzter Präsident der Zweiten Spanischen Republik ein besonders
bekannter Sohn der Stadt war. Die Auszeichnung richtet
sich an Einzelpersonen, Firmen und Institutionen, die
entweder in Alcala de Henares beheimatet sind oder mit der
Stadt am östlichen Rande Madrids in besonderer Beziehung stehen.
Bürger des Jahres
Die Redakteure der Lokalzeitung "Diario de Alcala" hatten 15 Kandidaten
in den drei Kategorien "Bürger des Jahres", "Beste soziale Tat" und "Beste
wirtschaftliche Tat" vorgeschlagen und ermittelten
später anhand des Posteingangs die Preisträger.
Der frühere Publikumsliebling des THW Kiel
setzte sich in der Kategorie "Bürger des Jahres" gegen
landesweit bekannte Honoratioren aus Film, Kunst und Kultur durch.
Demetrio Lozano, der bei Olympia 2008 in Peking
mit Spanien die Bronzemedaille gewann, sei zum "Bürger des Jahres"
ausersehen worden, da er einer der besten Sportler in
der Geschichte der Stadt sei und die olympischen
Werte verkörpere. "Deme"
sei weiter herumgekommen und das auch noch schneller als
die meisten anderen. Dabei habe er seine Wurzeln
keineswegs vergessen, sondern sie mit Stolz nach
Außen getragen, begründeten die Organisatoren
die Ehrung, die im bereits 1601 erbauten Theater "Corral de
Comedias" vorgenommen wurde.
"Ich hätte nie geglaubt, dass 2008 im persönlichen Bereich
derart fruchtbringend sein würde. Mit so vielen
Anerkennungen, darunter einige in meiner Stadt.
Es war ein olympisches Jahr mit vielen Erwartungen,
und alles lief perfekt. Der Preis als "Bürger des
Jahres" war eine sehr erfreuliche Überraschung.
Ich wusste zwar, dass ich nominiert war - wenn du dann
aber im gleichen Atemzug erfährst, dass du der
Preisträger bist, ist das schon etwas Besonderes" erläuterte
Lozano dem Diario de Alcala.
Bereits im September Sportler des Jahres der Stadt
Damit erfuhr
Lozano binnen weniger Monate
bereits die zweite Würdigung durch seine Heimatstadt: Schon
Anfang September - kurz nach dem Gewinn der Bronzemedaille in Peking -
zeichnete ihn Bartolome Gonzalez, seines Zeichens Bürgermeister
der 200.000 Einwohner zählenden Stadt, im Rathaus
als "Sportler des Jahres von Alcala de Henares" aus.
"Deme"
hatte seine handballerische Karriere 1993 bei Juventud
de Alcala begonnen und wechselte von dort zwei Jahre später zu Ademar Leon.
Gonzalez würdigte Lozano
damals als großen Sportler, der seine Herkunft aus Alcala betone. Dank
seiner sportlichen Erfolge, die alle seine Nachbarn mit
Stolz erfüllten, sei der Name der Stadt jedermann
geläufig. Lozano sei landesweit
der Mannschaftssportler mit den meisten olympischen Medaillen.
Schließlich sei er sowohl aus Atlanta, Sydney und
Peking als Mitglied des spanischen Teams mit der
Bronzemedaille zurückgekehrt. Zudem habe er mit
der Mannschaft bei der WM 2005 in Tunesien Gold
errungen, bilanzierte die Lokalzeitung "Madridiario".
Der Ehrung im Rathaus wohnten damals neben zahlreichen
Offiziellen der Gemeinde auch ehemalige Weggefährten
Lozanos bei. Unter ihnen auch der
Welthandballer von 1999, Rafael Guijosa. Selbst aus Alcala de Henares
stammend, ist er seit sechs Jahren als Trainer des
Madrider Erstligisten Alcobendas tätig und initiiert
zudem in der Gemeinde seiner Heimatstadt sportliche
Planungs- und Förderungsmaßnahmen.
Ehrenmedaille für sportliche Verdienste 2007
Unvergessen ist schließlich eine weitere besondere Auszeichnung
Lozanos: Im Frühjahr 2007 wurde dem
Vollblut-Handballer neben anderen spanischen Handballgrößen
in Madrid der "Real Orden del Merito Deportivo" für seine
sportlichen Verdienste verliehen.
(von Dr. Oliver Schulz)