29.03.2009 | Mannschaft / Medien |
Alfred Gislason: "Meine Mannschaft spielt die Saison ihres Lebens." |
Der Trainer des THW winkt ab und lobt stattdessen seine Spieler, die sich mehr noch als sonst nur auf den Handball konzentrieren. Nichts scheint den Deutschen Meister sportlich aus der Spur zu bringen. Es hat den Anschein, dass, je mehr unerfreuliche Schlagzeilen über den THW erscheinen, desto intensiver trainiert wird. Der Zusammenhalt in der Mannschaft sei enorm, nicht nur auf der Platte, sondern auch privat. Erst neulich hätten sich seine Jungs zusammengefunden, um gemeinsam zu kochen, wobei jeder ein Gericht aus seinem Heimatland präsentierte.
Alfred Gislason, das wird klar, ist von seiner Mannschaft begeistert, die unbeirrbar ihren Weg geht. Seine Miene verfinstert sich erst, als das Thema auf die Anschuldigungen um die angeblichen Verfehlungen kommt. "Es kotzt mich an, wie einige meinen, nur zum Wohl des Handballs zu handeln, um hinter den Kulissen polemisch das Feuer zu schüren."
Gislason spricht von den Scheinheiligen in der Szene, die von den eigenen Problemen in ihren Vereinen ablenken wollen, indem sie stets neue Verdächtigungen gegenüber dem THW äußern. "Die einen sind in der Bundesliga weit hinter ihren Ansprüchen zurück, die anderen versuchen seit Jahren krampfhaft, Meister zu werden, indem sie unaufhörlich Geld in ihren Kader pumpen." Namen will er nicht nennen. "Schauen Sie auf die Tabelle, dann wissen Sie Bescheid", sagt Gislason nur.
Der studierte Historiker hat auch so seine Probleme mit dem Trend der Berichterstattung. Wo bleibt das Recht auf Unschuldsvermutung, wo der Respekt gegenüber einem Beschuldigten, fragt er, prangert dabei die Vorverurteilung in einigen Medien an und appelliert an Moral und Ethik. Und wie erklärt er sich die Vehemenz der Angriffe auf seinen Verein? Gislason lächelt: "Wer Erfolg hat, der hat auch Neider, und der THW hat verdammt viel Erfolg."
(Aus Welt online vom 28.03.2009, von Peter Glauche, Link zum Artikel)
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