Aus den Kieler Nachrichten vom 12.05.2009:
Kiel - Es war ein flüchtiger Moment, kaum jemand bemerkte den Vorfall,
als
Marcus Ahlm zu Beginn der zweiten
Halbzeit im
DHB-Pokal-Finale gegen den VfL Gummersbach
bei der Abwehrarbeit mit dem Zeigefinger der rechten Wurfhand im Trikot des
Gummersbachers Drago Vukovic hängen blieb. Kiels Kreisläufer eilte sofort
zur Ersatzbank, sein Finger war ausgekugelt, Mannschaftsarzt
Dr. Detlev Brandecker machte ein erstes "Reset",
kugelte den Finger wieder ein. "Aber es passierte erneut und wiederholte
sich, für mich war das Spiel vorbei", erzählte
Marcus Ahlm.
Die Siegesfeier bei "Tonis" nach dem sechsten Kieler Pokaltriumph mit
dem
30:24 über den VfL im Kreis der
Mannschaft und von THW-Freunden genoss der künftige THW-Kapitän
noch in vollen Zügen. Gestern Morgen ging es zum Arzt. Erste Vermutungen
deuteten auf einen Sehnenabriss hin, diese Verletzung hätte
Ahlms Mitwirken bei den Champions-League-Finalspielen
am 24. (18.45 Uhr, Kieler Sparkassen-Arena) und 31.Mai (18
Uhr, Arena Don Quijote) gegen BM Ciudad Real ernsthaft gefährdet. Die
MRT-Untersuchung brachte dann Entwarnung, die Bilder "nur" eine
Kapselverletzung mit Sehnenbeteiligung ans Licht. Den Schaden stuft
Mannschaftsarzt
Dr. Detlev Brandecker
allerdings als kompliziert ein.
Trotzdem sieht er gute Chancen auf Ahlms
Finalteilnahme gegen die Spanier, die am Wochenende mit dem
37:26-Sieg über Verfolger FC Barcelona zum vierten Mal Meister wurden.
Nach 4:4 Auftakt-Punkten in der Meisterschaft gewann das Team aus
der La Mancha 25 Spiele in Folge. "Jetzt werden wir vier Tage feiern,
dann beginnt die Vorbereitung auf das Finale gegen Kiel", sagte
Ciudad-Trainer Talant Duschebajew. Marcus Ahlm
will alles dafür tun, dass es klappt mit dem eigenen Mitwirken im
Spiel der Spiele. "Egal, was passiert ist", sagt der 30-Jährige, "bei solchen
Ereignissen muss man einfach dabei sein."
(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 12.05.2009)