19.05.2009 | Mannschaft |
Ex-THW-Manager Uwe Schwenker, der bis zum 30. Juni noch Personalangelegenheiten beim Rekordmeister bearbeitet, weicht zur Zeit keinen Schritt zurück. Der Transfer beider Topspieler sei an mehrere Dinge geknüpft, erklärte Schwenker. Zum einen gehe es um Geld, zum anderen aber auch um adäquate Alternativen für die abwanderungswilligen Spieler. Dabei, so schränkt Schwenker ein, sei das Wort adäquat nicht geeignet, "weil es keinen gleichwertigen Ersatz auf der Welt gibt." Der THW werde verhandeln "und Geduld zeigen".
In der Manipulationsaffäre gibt es keinen neuen Stand. Auf Nachfrage erklärte der Kieler Oberstaatsanwalt Uwe Wick, dass man weiter auf Rückmeldungen im Rechtshilfeverfahren aus vier Ländern des ehemaligen Ostblocks warte. "Dabei gibt es kein Zeitfenster", betonte Wick.
Derweil hat die Europäische Handball-Föderation (EHF) eine Begnadigung der unter Bestechungsverdacht stehenden Schiedsrichter Frank Lemme und Bernd Ullrich abgelehnt. "Das können wir derzeit leider noch nicht", sagte EHF-Präsident Tor Lian der Handball-Woche. Lemme/Ullrich sind aufgrund der Vorfälle vom April 2006 suspendiert. Damals hatten russische Zollbeamte am Moskauer Flughafen 50 000 Dollar in Ullrichs Gepäck gefunden. Die beiden Magdeburger hatten das Finalrückspiel um den Europapokal der Pokalsieger zwischen zwischen Medwedi Moskau und BM Valladolid geleitet.
Kein Verständnis zeigte EHF-Boss Lian im Zuge der Manipulationsaffäre um den THW Kiel für die Drohgebärden der Konkurrenten des Rekordmeisters. "Es kann und darf nicht sein, dass Vereine andere Vereine bestrafen wollen und anklagen, wie zuletzt in Deutschland geschehen", meinte Lian. Vor allen Dingen die Rhein-Neckar Löwen und der HSV Hamburg hatten die Kieler zuletzt attackiert und sowohl einen Punktabzug als auch eine internationale Sperre gefordert.
Lian setzt bei der Krisen-Prävention große Hoffnungen in ein "Integritäts-Programm", in das sowohl die Schiedsrichter als auch die Club-Manager und Präsidenten der Verbände einbezogen sind. "Es gibt einen Kurs über Krisen-Management. Die Betroffenen bekommen einen Fahrplan an die Hand, was in welchem Fall zu tun ist." Zudem will die EHF eine Gruppe Spitzen-Schiedsrichter benennen, die sich nur mit den Top-Partien beschäftigen. Auch eine Erhöhung der Vergütung war bereits beschlossen worden.
(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 19.05.2009)
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