Aus den Kieler Nachrichten vom 10.08.2009:
Kiel - Die erste Rückkehr des
Nikola Karabatic
nach Kiel ist eine entspannte. Aufgeräumt steht der 25-jährige
Franzose nach dem Abschiedsspiel für
Stefan Lövgren
in den Kabinengängen der Sparkassen-Arena, lächelt freundlich, seine Augen
strahlen wie die Mittelmeersonne. Zuletzt war das nicht immer so, doch heute
sagt
Karabatic: "Ich habe gute Gedanken an Kiel.
Ich vermisse die Mannschaft und Freunde. Aber es gibt Telefon und Internet."
Karabatic wirkt euphorisch.
Es scheint, als sei er gern wieder dort, wo er in 193
Partien 1173 Tore für den THW Kiel warf. Dort, wo für
den Welthandballer vier schöne Jahre auch im Streit um
seinen plötzlichen Wechselwillen endeten. Das ist für
Karabatic nun vergessen.
Beim französischen Erstligisten Montpellier HB wird er
gefeiert wie ein Superstar. "Ja, das stimmt wohl", gibt
Karabatic zu. "So viel Geld
wurde dort noch nie ausgegeben. Das ist der größte Transfer
in der ganzen Region." Für
Karabatic
und seinen Freund
Vid Kavticnik
flossen geschätzte 1,5 Millionen Euro von der Mittelmeerküste an
die Förde. Vor den Toren Montpelliers kaufte
Nikola mit Bruder Luka (21) ein
gemeinsames Haus. "Jetzt ist der Umzug endlich geschafft.
Meine Familie ist in der Nähe, das ist schön. Seit zwei Wochen
sind wir im Training." Er besitzt einen Vier-Jahres-Vertrag
bei seinem Heimatverein. "In den nächsten zwei,
drei Jahren wollen wir das Final Four der Champions League
erreichen. Und ich möchte an die jungen Spieler weitergeben,
was ich in Kiel von
Noka,
Stefan und
Alfred
gelernt habe."
Karabatic freut sich auf ein
"neues Abenteuer". Er ist der Kapitän des Teams 2009 und
möchte gern die vier Jahre dort erfüllen, "auch wenn ich
in Kiel gelernt habe, dass man nie weiß, was wirklich
kommt". Und dennoch steht er, der im Rahmen des "Unser
Norden-Cups" schon am 30. August wieder in Kiel sein
wird ("Teil des Deals"), jetzt in der Sparkassen-Arena und
sagt mit Augen, die lachen wie die Mittelmeersonne von
Montpellier: "Es waren wunderschöne Jahre in Kiel. Ich
habe nichts zu bereuen. Und ich glaube, dass es auch 2010
schwer wird, den THW zu stoppen."
(von Tamo Schwarz, aus den Kieler Nachrichten vom 10.08.2009)