THW-Logo
04.10.2009 Interview

Eurosport-Interview mit Momir Ilic: "Es zählen nur die Titel"

Von eurosport.yahoo.de:

Momir Ilic: "Dieser Wechsel nach Kiel  ist eine ganz neue Stufe für mich, jede einzelne Partie im  "Zebra-Dress" ein großer Traum."
Klicken Sie für weitere Infos! Momir Ilic: "Dieser Wechsel nach Kiel ist eine ganz neue Stufe für mich, jede einzelne Partie im "Zebra-Dress" ein großer Traum."

Der serbische Handball-Nationalspieler Momir Ilic vom THW Kiel spricht im Exklusiv-Interview mit eurosport.yahoo.de über die schweren Aufgaben in der Champions League und Barcelonas Fußball-Star Lionel Messi. Der 27-Jährige verrät außerdem, wie er mit dem großen Druck in Kiel umgeht.
Eurosport:
Herr Ilic, Sie sind seit dieser Saison beim THW Kiel, haben aber schon die Aufgabe des "Harzwartes" inne. Das heißt, Sie müssen die Mannschaft mit Harz versorgen. Ist das eine Strafaufgabe, weil Sie neu im Team sind?
Momir Ilic:
Nein, nein, in keinster Weise. Bei uns hat jeder Spieler seine Aufgabe. Es gibt Mitspieler, die sorgen für das Frühstück, andere bringen Videos mit. Also, das ist keine Strafe, wir verteilen einfach ein paar Aufgaben in der Mannschaft.
Eurosport:
Wie war denn die Aufnahme durch die Teamkollegen, fühlen Sie sich schon rundum wohl in Kiel?
Momir Ilic:
Natürlich, es klappt wunderbar. Wir sind eine richtig gute Truppe. Auch für meine Familie passt hier alles. Dieser Wechsel nach Kiel ist eine ganz neue Stufe für mich, jede einzelne Partie im "Zebra-Dress" ein großer Traum. Ich spiele jetzt beim besten Handball-Verein der Welt...
Eurosport:
...und deshalb sehen Sie sich nun mit der größten Herausforderung Ihrer Karriere konfrontiert, oder?
Momir Ilic:
Ja, so ist es. Auch in Gummersbach habe ich bei einem tollen Klub gespielt. Die drei Jahre dort waren eine sehr schöne Zeit und ich habe eine sehr positive Entwicklung genommen. Aber in Kiel muss ich mich jetzt umstellen, denn hier bin ich in einer Auswahl von Weltklasse-Leuten und es zählen nur Titel.
Eurosport:
Davon werden drei verteilt. Meisterschaft, Pokal, Champions League. Welchen hätten Sie denn gerne?
Momir Ilic:
Ich bin da mal forsch und sage: Mein Wunsch sind alle drei! Neben der sportlichen Klasse braucht man aber auch immer ein Quäntchen Glück. Wie es also am Ende läuft, ist sehr schwer vorherzusagen.
Eurosport:
Sie laufen mit der Rückennummer 31 auf. Hat diese Zahl eine Bedeutung für Sie?
Momir Ilic:
Meine Nummer ist in der Vergangenheit die 13 gewesen, und die hätte ich gerne wieder gehabt. In Kiel ist die aber fest an Marcus Ahlm vergeben. Also habe ich mir gedacht: Ich drehe einfach die beiden Ziffern um, und dann kommt eben die 31 raus.
Eurosport:
Lassen Sie uns aufs Sportliche zu sprechen kommen. Nach fünf Bundesliga-Spielen mit fünf Erfolgen ist das Ziel beim ersten Champions-League-Heimspiel gegen Ademar Leon ein Sieg.
Momir Ilic:
Richtig, wir wollen und müssen unsere Heimspiele gewinnen, wenn wir unsere Ziele in Europas Königsklasse erreichen wollen. Trotzdem darf man Leon nicht unterschätzen. Die haben eine gute Mannschaft und die Qualität der spanischen Liga ist ja hinlänglich bekannt.
Eurosport:
Sie haben bereits für Velenje und Gummersbach in der Champions League gespielt. Doch beim THW Kiel gelten andere Vorzeichen: Die Mannschaft gehört schließlich zu den Topfavoriten, der Druck ist immens. Macht Ihnen das Sorgen?
Momir Ilic:
Nein, überhaupt nicht. Natürlich ist das hier in Kiel eine ganz besondere Situation mit dem Druck und den großen Zielen. Daran muss man sich gewöhnen. Aber unter Druck zu spielen empfinde ich als etwas sehr schönes. Ich habe dabei ein gutes Gefühl, denn beim THW verfügen die Spieler über die nötige Erfahrung...
Eurosport:
...die vor allem gegen den FC Barcelona, den dicksten Brocken in der Gruppenphase, gefragt sein wird. Die Katalanen haben ihren Topkader vor der Saison exzellent verstärkt. Ist der Verein für Sie der Haupt-Kontrahent des THW in Europa?
Momir Ilic:
Sagen wir mal so, Barcelona gehört zu einem Kreis von Favoriten. Neben uns sehe ich da aber auch den HSV Hamburg oder Titelverteidiger Ciudad Real. Die haben ja in der Liga vor kurzem in Barcelona gewonnen - und das hat mich sehr überrascht. Aber vergessen wir auch Montpellier HB nicht. Mit den ehemaligen Kielern Nikola Karabatic und Vid Kavticnik haben die eine sehr starke Truppe beisammen.
Eurosport:
Nochmal zum FC Barcelona, den Sie einmal als ihren Lieblings-Fußballverein angegeben haben. Wenn bewundern Sie denn mehr, die Fußballer oder die Handballer von "Barca"?
Momir Ilic:
Klarer Fall, die Fußballer!
Eurosport:
Also schauen Sie lieber Lionel Messi zu als Siarhei Rutenka?
Momir Ilic:
Ja, so kann man das auch ausdrücken.
(Das Gespräch führte Tobias Laure für Eurosport)


(04.10.2009) Ihre Meinung im Fan-Forum? Zur Newsübersicht Zur Hauptseite