Von eurosport.yahoo.de:
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Momir Ilic: "Dieser Wechsel nach Kiel
ist eine ganz neue Stufe für mich, jede einzelne Partie im
"Zebra-Dress" ein großer Traum."
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Der serbische Handball-Nationalspieler
Momir Ilic
vom THW Kiel spricht im Exklusiv-Interview mit
eurosport.yahoo.de
über die schweren Aufgaben in der Champions League und Barcelonas
Fußball-Star Lionel Messi. Der 27-Jährige verrät außerdem, wie er
mit dem großen Druck in Kiel umgeht.
- Eurosport:
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Herr Ilic, Sie sind seit dieser Saison
beim THW Kiel, haben aber schon die Aufgabe des "Harzwartes" inne.
Das heißt, Sie müssen die Mannschaft mit Harz versorgen. Ist das
eine Strafaufgabe, weil Sie neu im Team sind?
- Momir Ilic:
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Nein, nein, in keinster Weise. Bei uns hat jeder Spieler seine
Aufgabe. Es gibt Mitspieler, die sorgen für das Frühstück, andere
bringen Videos mit. Also, das ist keine Strafe, wir verteilen
einfach ein paar Aufgaben in der Mannschaft.
- Eurosport:
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Wie war denn die Aufnahme durch die Teamkollegen, fühlen Sie
sich schon rundum wohl in Kiel?
- Momir Ilic:
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Natürlich, es klappt wunderbar. Wir sind eine richtig gute Truppe.
Auch für meine Familie passt hier alles. Dieser Wechsel nach Kiel
ist eine ganz neue Stufe für mich, jede einzelne Partie im
"Zebra-Dress" ein großer Traum. Ich spiele jetzt beim besten
Handball-Verein der Welt...
- Eurosport:
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...und deshalb sehen Sie sich nun mit der größten Herausforderung
Ihrer Karriere konfrontiert, oder?
- Momir Ilic:
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Ja, so ist es. Auch in Gummersbach habe ich bei einem tollen Klub
gespielt. Die drei Jahre dort waren eine sehr schöne Zeit und ich
habe eine sehr positive Entwicklung genommen. Aber in Kiel muss
ich mich jetzt umstellen, denn hier bin ich in einer Auswahl von
Weltklasse-Leuten und es zählen nur Titel.
- Eurosport:
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Davon werden drei verteilt. Meisterschaft, Pokal, Champions League.
Welchen hätten Sie denn gerne?
- Momir Ilic:
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Ich bin da mal forsch und sage: Mein Wunsch sind alle drei! Neben
der sportlichen Klasse braucht man aber auch immer ein Quäntchen
Glück. Wie es also am Ende läuft, ist sehr schwer vorherzusagen.
- Eurosport:
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Sie laufen mit der Rückennummer 31 auf. Hat diese Zahl eine
Bedeutung für Sie?
- Momir Ilic:
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Meine Nummer ist in der Vergangenheit die 13 gewesen, und die
hätte ich gerne wieder gehabt. In Kiel ist die aber fest an
Marcus Ahlm vergeben. Also habe ich
mir gedacht: Ich drehe einfach die beiden Ziffern um, und dann
kommt eben die 31 raus.
- Eurosport:
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Lassen Sie uns aufs Sportliche zu sprechen kommen. Nach fünf
Bundesliga-Spielen mit fünf Erfolgen ist das Ziel beim ersten
Champions-League-Heimspiel gegen Ademar Leon ein Sieg.
- Momir Ilic:
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Richtig, wir wollen und müssen unsere Heimspiele gewinnen, wenn
wir unsere Ziele in Europas Königsklasse erreichen wollen. Trotzdem
darf man Leon nicht unterschätzen. Die haben eine gute Mannschaft
und die Qualität der spanischen Liga ist ja hinlänglich bekannt.
- Eurosport:
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Sie haben bereits für Velenje und Gummersbach in der Champions
League gespielt. Doch beim THW Kiel gelten andere Vorzeichen: Die
Mannschaft gehört schließlich zu den Topfavoriten, der Druck ist
immens. Macht Ihnen das Sorgen?
- Momir Ilic:
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Nein, überhaupt nicht. Natürlich ist das hier in Kiel eine ganz
besondere Situation mit dem Druck und den großen Zielen. Daran
muss man sich gewöhnen. Aber unter Druck zu spielen empfinde ich
als etwas sehr schönes. Ich habe dabei ein gutes Gefühl, denn
beim THW verfügen die Spieler über die nötige Erfahrung...
- Eurosport:
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...die vor allem gegen den FC Barcelona, den dicksten Brocken
in der Gruppenphase, gefragt sein wird. Die Katalanen haben
ihren Topkader vor der Saison exzellent verstärkt. Ist der Verein
für Sie der Haupt-Kontrahent des THW in Europa?
- Momir Ilic:
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Sagen wir mal so, Barcelona gehört zu einem Kreis von Favoriten.
Neben uns sehe ich da aber auch den HSV Hamburg oder Titelverteidiger
Ciudad Real. Die haben ja in der Liga vor kurzem in Barcelona
gewonnen - und das hat mich sehr überrascht. Aber vergessen wir
auch Montpellier HB nicht. Mit den ehemaligen Kielern
Nikola Karabatic und
Vid Kavticnik haben die eine sehr
starke Truppe beisammen.
- Eurosport:
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Nochmal zum FC Barcelona, den Sie einmal als ihren
Lieblings-Fußballverein angegeben haben. Wenn bewundern Sie
denn mehr, die Fußballer oder die Handballer von "Barca"?
- Momir Ilic:
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Klarer Fall, die Fußballer!
- Eurosport:
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Also schauen Sie lieber Lionel Messi zu als Siarhei Rutenka?
- Momir Ilic:
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Ja, so kann man das auch ausdrücken.
(Das Gespräch führte Tobias Laure für Eurosport)