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02./03.10.2009 - Letzte Aktualisierung: 03.10.2009 Champions League

Champions League: THW-Auftakt am Sonntag gegen Ademar Leon

Update #1 Letzte Informationen von Dr. Oliver Schulz ergänzt...

Das Team von Ademar Leon: Erster Gegner des THW in der  Gruppenphase der Champions League.
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Mit fünf Bundesliga-Erfolgen und dem souveränen Einzug in die dritte Runde des DHB-Pokals ist der THW Kiel optimal in die neue Saison gestartet. Am Sonntag nun beginnt für die "Zebras" auch der Spielbertrieb in der europäischen Champions League. Mit dem spanischen Spitzenclub Ademar Leon wartet in der Sparkassen-Arena sogleich ein erstes schweres Kaliber auf die Kieler. Angepfiffen wird die Partie am Sonntag um 18.15 Uhr, Eurosport überträgt die Partie live. Wer den Kieler Auftakt in der Königsklasse hautnah in der Halle erleben möchte, sollte sich beeilen: Noch sind Tickets für das Spiel zu Preisen zwischen 10,00 Euro und 37,50 Euro erhältlich, die Kassen der Sparkassen-Arena öffnen am Sonntag um 16.15 Uhr.
Erfahrungsgemäß können die Winter im Norden Kastiliens empfindlich kalt werden. In diesem Jahr blies Leons Trainer Jordi Ribera sogar schon Ende September ein kalter Wind ins Gesicht, balanciert seine Mannschaft doch in der Liga Asobal nach rabenschwarzem Start früh auf dünnem Eis.

Leons Trainer Jordi Ribera kann mit dem Saisonstart seiner Mannschaft nicht zufrieden sein.
Leons Trainer Jordi Ribera kann mit dem Saisonstart seiner Mannschaft nicht zufrieden sein.
Nach dem äußerst knappen Gewinn des Qualifikationsturniers zur Königsklasse vor eigenem Publikum legte Reale Ademar Leon in der Liga Asobal den schlechtesten Saisonstart seiner Geschichte hin. Nach drei Spieltagen warteten die Kastilier um den neuen Präsidenten Carlos Pollan, der nach 15-jähriger Amtszeit Juan Arias ablöste, noch immer auf ihren ersten doppelten Punktgewinn: Beim Aufgalopp in Alcobendas sah Reale Ademar schon wie der reale Verlierer aus, konnte aber durch das 28:28 vor der Rückreise aus dem Madrider Vorort gerade noch einen glücklichen Punkt retten. Zur Heimpremiere im Palacio de Los Deportes begrüßte Leon dann den umstrukturierten Meister Ciudad Real, der durch ein 27:31 aber beide Punkte in die Mancha mitnahm. Der Fehlstart nahm seinen Lauf, als die Kastilier am dritten Spieltag beim im Vergleich zur vorherigen Spielzeit personell praktisch unveränderten Granollers mit 26:28 unterlagen. Erst am vergangenen Wochenende platzte beim Heimspiel gegen BM Ciudad Encantada der Knoten, Leon siegte letztlich mit 35:33 (20:16). Die Generalprobe am Mittwoch beim Kellerkind BM Antequera hingegen verlief für die Kastilier wieder alles andere als geplant: Nach 15:11-Halbzeitführung verlor Ademar mehr und mehr die Kontrolle über das Spiel, la kurz vor Schluss sogar 24:26 zurück und rettete in Überzahl zumindest noch einen Punkt über die Ziellinie. Dennoch: Mit 4:6 Punkten nach fünf Spielen ist der Saisonstart alles andere als geglückt.

Der Kroate Mirko Alilovic bestreitet seine letzte Saison für Leon.
Der Kroate Mirko Alilovic bestreitet seine letzte Saison für Leon.
Umso wichtiger ist es für die Spanier, wenigstens in der Champions League von Beginn an eine gute Figur abzugeben. Sicherlich kein leichtes Unterfangen, trifft das Team in Gruppe D mit dem THW Kiel und dem bis an die Zähne aufgerüsteten FC Barcelona schon früh auf zwei ganz heiße Kandidaten für den europäischen Thron.

Ribera verlor im Sommer einen seiner Leistungsträger an einen Topklub. Allerdings muss der Katalane, der im dritten Jahr in Leon an der Seitenlinie steht, lediglich zwei Neuzugänge integrieren: Dani Sarmiento, in der letzten Spielzeit zum wichtigsten Spieler und besten Mittelmann der Liga gewählt, folgte dem Ruf des spätestens jetzt übermächtig erscheinenden FC Barcelona. Nach langem Tauziehen stand der leichtfüßige Schwede Dalibor Doder endlich als sein Nachfolger fest und öffnete durch seine Unterschrift Landsmann Fredrik Larsson die Tür nach Aragon. In der noch jungen Saison fand sich Doder denn auch gleich gut ein und zählte neben Weltklasse-Linksaußen Martin Stranovsky zu den Leistungsträgern in der sonst bislang eher blassen Mannschaft.

Pepe Novelle wurde nach Torrevieja ausgeliehen, während sich der talentierte dritte Kreisläufer Julen Aguinagalde nach Ciudad Real orientierte. Juanjo Ruesga, Bruder von San Antonios Carlos Ruesga, trat den Weg zum Zweitligisten Forcusa Huesca an. Der kroatische Halbrechte Igor Kos entschied sich schließlich für Pick Szeged. Der Abschied des ehemaligen Flensburgers nach Ungarn bildete - bedingt durch die Ausländerregelung der Liga Asobal - den entscheidenden Mosaikstein für die wenig später endlich perfekte Verpflichtung Doders.

Dalibor Doder - hier im schwedischen Nationaltrikot bei der EM 2008 - kam aus Aragon.
Dalibor Doder - hier im schwedischen Nationaltrikot bei der EM 2008 - kam aus Aragon.
Als zweiter Neuzugang wurde Nikola Prce von Octavio Pilotes Posada verpflichtet. Der bosnische Shooter soll auf der Königsposition für die leichten Tore sorgen und der Abwehr nach dem Abgang Aguinagaldes die nötige Stabilität verleihen. Neuer Kapitän des Teams ist der kroatische Nationaltorwart Mirko Alilovic, der aber seine letzte Spielzeit für den Verein bestreitet. Als sein Nachfolger zwischen den Pfosten wurde bereits Radivoje Ristanovic vom Absteiger Teucro unter Vertrag genommen, allerdings für die laufende Spielzeit an Reyno de Navarra San Antonio ausgeliehen.

Der 24-jährige Slowake Stranovsky, der bereits seine fünfte Spielzeit im Trikot der Kastilier bestreitet und angeblich jüngst dem Lockruf deutscher Vereine widerstand, zählt mit 35 Treffern aus fünf Partien bereits wieder zu den Toptorschützen der Liga. Selbst seine Tore am Fließband bescherten Leon bislang nur einen Platz im hinteren Mittelfeld der Liga Asobal.

Topscorer bei Ademar Leon: Weltklasse-Linksaußen Martin Stranovsky.
Topscorer bei Ademar Leon: Weltklasse-Linksaußen Martin Stranovsky.
Den Frust über diesen miserablen Start wolle man sich nun in Kiel von der Seele spielen, kündigten einige Ademar-Vertreter an. Schließlich wollen die Kastilier bald an ihre erfolgreichsten Zeiten anknüpfen - 2001 wurde Ademar Leon spanischer Meister, 1999 und 2005 gewann man den Europapokal der Pokalsieger, in dessen Finale Leon 2007 an der HSG Nordhorn scheiterte. Dass die Spanier vor allem in ihrer Heimhalle, dem "Palacia Municipal de los Deportes", eine Macht sein können, bewiesen sie dem THW Kiel im Februar 2008: Mit 28:24 besiegten sie damals die Zebras, im Rückspiel in der Sparkassen-Arena stürmten dann die Kieler mit einem 32:26-Erfolg ins Halbfinale der Champions League. Bester Torschütze für die Spanier war damals eben jener Martin Stranovsky, der auch in dieser Spielzeit trifft, wie er möchte. Die Kieler sollten gewarnt sein ...

Igor Anic ist sich allerdings sicher, dass die Kastilier trotz deren Rumpelstart in der Liga Asobal nicht auf die leichte "Zebra"-Schulter genommen werden. "Leon hat ein gutes Team mit großartigen Spielern. Zu Hause können sie jeden schlagen", so der THW-Kreisläufer gegenüber ehfcl.com. "Vielleicht spielen sie gerade nicht in Top-Form, aber darauf sollten wir uns nicht verlassen. Gegen Kiel ist jede Mannschaft immer besonders motiviert. Für uns gibt es daher keine leichten Spiele: Jedes Match ist gefährlich und schwierig."

Ein Wiedersehen ganz besonderer Art erwartet die Kieler Fans zudem zum Königsklassen-Auftakt in der Sparkassen-Arena: Niemand Geringeres als Stefan Lövgren wird der Partie einen Besuch abstatten. Der langjährige Kapitän und Ehrenspielführer des THW Kiel ist als Botschafter des neu geschaffenen EHF Final4 unterwegs: Vor der Partie wird "Löwe" für Autogramme bereit stehen, in der Halbzeitpause wird der Schwede zudem 2x2 Tickets für das Finalturnier in der Kölner LANXESS-Arena verlosen.

Schiedsrichter in der Sparkassen-Arena-Kiel sind die Serben Nenad Nikolic und Dusan Stojkovic, als EHF-Delegierter ist Herbert Jeglic aus Slowenien vor Ort.

(Dr. Oliver Schulz / Sascha Krokowski)

 

Ademar Leon (ESP)

Ademar Leon: Gewinner des  Wildcard-Turniers.
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Aus den Kieler Nachrichten vom 29.09.2009:

Heißblütig: Ademar Leon

Ademar Leon, der Club aus der "Stadt der Könige", zählt zu den Dauergästen der Champions League. Das Team von Trainer Jordi Ribera ist zum achten Mal dabei, schlüpfte als Vierter der spanischen Meisterschaft nur durch die Hintertür in den Wettbewerb. Als Gastgeber des Wild-Card-Turniers setzten sich die Kastilier gegen Celje, Schaffhausen und Lemgo durch. Erst einmal, 2001, feierten die heißblütigen Fans die spanische Meisterschaft. Der Besuch im heimischen, 5300 Zuschauer fassenden Palacio de los Deportes, ist für alle gegnerischen Teams ein bleibendes Erlebnis. Die Dezibelstärke dieser Halle findet europaweit wenig Konkurrenz. Kiel machte damit 2008 Bekanntschaft und unterlag in der Gruppe 24:28.

(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 29.09.2009)

Das Team von Leon.
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Auch das 2200 km entfernte Leon ist für den THW kein unbekanntes Pflaster.
Auch das 2200 km entfernte Leon ist für den THW kein unbekanntes Pflaster.

Die CL-Qualifikation:
Leon qualifizierte sich durch den Sieg im Wildcard-Turnier (siehe Bericht).
Die EC-Statistik:
  • Gegen dänische Klubs:
    2 Spiele, 64:57 Tore
    2 Siege, 0 Unentschieden, 0 Niederlagen
  • Gegen deutsche Klubs:
    14 Spiele, 381:396 Tore
    7 Siege, 0 Unentschieden, 7 Niederlagen
  • Gegen mazedonische Klubs:
    4 Spiele, 120:97 Tore
    3 Siege, 0 Unentschieden, 1 Niederlage
  • Gegen Schweizer Klubs:
    8 Spiele, 244:228 Tore
    4 Siege, 2 Unentschieden, 2 Niederlagen
  • Gegen spanische Klubs:
    8 Spiele, 228:199 Tore
    5 Siege, 0 Unentschieden, 3 Niederlagen
(Aus dem HW-Sonderheft 4/09)
Die EC-Bilanz:
SaisonWettbewerb, erreichte Runde
08/09CL, 2. Gruppenphase
07/08CL, 2. Gruppenphase
06/07Pokalsieger, Finale
05/06CL, Achtelfinale
04/05Pokalsieger, Sieger
03/04CL, Achtelfinale
02/03Pokalsieger, Viertelfinale
01/02EHF-Pokal, Viertelfinale
Alfred Gislason in der "Handball-Woche": "Leon hat sich beim Wildcard-Turnier gegen starke Konkurrenz durchgesetzt. Diesen Gegner sollte man nicht unterschätzen."

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

Lesen Sie bitte auch

 

Aktualisierung vom 03.10.

Prce fehlt gegen "Europas König ohne Krone"
Reale Ademar Leon, erster Gegner des THW Kiel in der diesjährigen Königsklasse, muss am Sonntag auf seinen Neuzugang Nikola Prce verzichten. Der wurfgewaltige Rechtshänder hat sich nicht rechtzeitig von einer Knöchelverletzung erholt.

Groß war die Freude bei Leon, als die Verpflichtung des bosnischen Shooters Nikola Prce feststand. Die ebenso großen Erwartungen konnte der Halblinke, der zu Saisonbeginn von Octavio Pilotes Posada aus Vigo zu den "maristas" gestoßen war, in den ersten vier Partien der Liga Asobal noch nicht so recht erfüllen. Sieben Tore stehen für ihn bisher zu Buche, davon allein fünf beim verpatzten Auftakt in Alcobendas (28-28).

Der Bosnier laboriert an einer Knöchelverletzung und fehlte bereits am Mittwoch, als die Kastilier in Antequera über ein 26:26 nicht hinauskamen und somit erneut bei einem vermeintlichen "Kleinen" einen Punkt liegen ließen. Der Tageszeitung "La Cronica" zufolge ist Prce zum Gastspiel an der Ostsee nicht rechtzeitig fit. Gegen den deutschen Giganten, den "Diario de Leon" mit Blick auf die beiden letzten Endspiele gegen Ciudad Real als "Europas König ohne Krone" bezeichnet, ist er der einzige nicht einsetzbare Akteur im Team von Jordi Ribera, allerdings auf der so wichtigen Position im linken Rückraum.

Gerade nach dem schlechten Start in der Liga möchten die Gäste in der Champions League nun ein anderes, von Siegermentalität geprägtes Gesicht zeigen. Rehabilitation auf dem edlen Parkett der europäischen Königsklasse ist angesagt. Auch ohne Prce wollen sie in der nahezu uneinnehmbaren Halle des deutschen Meisters Paroli bieten, ein achtbares Ergebnis erzielen und den Kielern die Siegesfeier vergällen.

Der Tross der Gäste setzte sich am späten Freitag Nachmittag Richtung Madrid in Bewegung. In der Hauptstadt verbrachten sie auch die Nacht, um am Samstag Vormittag nach Hamburg zu fliegen. Dort wurden Spieler und Verantwortliche erwartet und am Nachmittag per Bus nach Kiel gebracht. Am Samstag Abend ist für die Spanier von 19.00 bis 20.30 Uhr ein Training in der Sparkassen-Arena-Kiel angesetzt.

(von Dr. Oliver Schulz)

 

Die anderen deutschen Europapokal-Teilnehmer

Die vier deutschen Teams im EHF-Pokal und Pokalsieger-Cup haben noch spielfrei und werden erst Mitte November eingreifen.

Der HSV Hamburg beginnt seine Champions League Saison bereits am Samstag in der Alsterdorfer Sporthalle. Erster Gegner in der Gruppe C für die Hanseaten ist der schwedische Überraschungsmeister Alingsas HK um den ehemaligen THW-Rechtsaußen Johan Petersson. Eurosport überträgt diese Partie ab 17.00 Uhr live.

Die Rhein-Neckar Löwen beginnen ihr zweites "Abenteuer Königsklasse" direkt vor dem THW Kiel. Am Sonntag ab 16.30 Uhr empfangen sie in Karlsruhe den ungarischen Meister und Geheimfavoriten MKB Veszprem KC, das Spitzenspiel der Gruppe B überträgt Eurosport ebenfalls live.

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 02.10.2009:

CL: "Zebras" nehmen neuen Anlauf

Ademar Leon am Sonntag die erste Hürde auf dem Weg ins "Final Four"
Kiel - Mit einem Heimspiel gegen Ademar Leon startet der THW Kiel am Sonntag (18.15 Uhr/Eurosport) in die Champions-League-Saison. Der erste Schritt auf dem Weg ins Final Four, das am 29./30. Mai 2010 in Köln erstmals die Titelvergabe in der Königklasse beschließen wird. Ein Erlebnis, auf das sich THW-Kapitän Marcus Ahlm schon heute freut. "Das wird ein riesiges Spektakel." Ahlm wäre nicht Ahlm, wenn er nicht auch die Kehrseite der Medaille sehen würde. "Schade ist es nur für die Fans, die ihre Mannschaft so lange begleiten und dann das Ende nicht miterleben können." Ein Problem, das es am Sonntag nicht geben wird: Da Leon aus seinem Kontingent lediglich 16 Tickets abgerufen hat, gibt es noch knapp 500 Karten.

"In der Champions League gab es immer die größten Spiele", sagt Ahlm, der einen Tag nach dem 32:25-Sieg in Minden spürte, wie die Vorfreude steigt. Der Schwede wird am Sonntag nicht nur ein Wiedersehen mit Stefan Lövgren feiern, der als Botschafter des "Final Four" zu Gast sein wird. Mit Leon-Spielmacher Dalibor Doder trifft er einen weiteren Landsmann. "Ein unorthodoxer Spieler, der unglaublich schnell ist." Flink und quirlig wird der 50-fache Nationalspieler mit kroatischen Wurzeln die THW-Deckung beschäftigen. Ein Mannschaftsteil, der den "Zebras" derzeit aber geringere Sorgen bereitet. Unrund läuft es im Angriff, so zumindest in den ersten Halbzeiten gegen Minden und Gummersbach, die der THW verlor. "Wir hatten auch in diesen Phasen immer unsere Chancen", sagt Ahlm, der aber hofft, dass sich der schwache Start gegen Leon nicht wiederholen wird. "Wir dürfen uns nicht auf unsere zweite Halbzeit verlassen. Gegen Leon müssen wir von der ersten Minute an mit Druck Richtung Tor spielen."

Im März 2008 trat das Acht-Nationen-Team zuletzt in Kiel an. Damals siegten die "Zebras" in der Gruppenphase der CL-Saison 2007/2008 klar mit 32:26. Das Hinspiel wird aber unvergessen bleiben. Im "Palacio de los Deportes" unterlag der THW mit 24:28. Überragend damals der slowakische Linksaußen Martin Stranovsky, der zehn Tore warf. Der "THW-Schreck" sitzt auch morgen im Flugzeug, wenn Leon die 2200 Kilometer lange Anreise antreten wird.

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 02.10.2009)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 02.10.2009:

Ademar Leon denkt nur an Valladolid

Am Mittwoch Liga-Derby gegen den Erzrivalen
Leon - Man könnte fast den Eindruck gewinnen, dass der Auftakt der Champions League in Leon niemanden so recht interessiert. Der Trip an die Ostsee liegt auch zu ungünstig: Schließlich folgt nur drei Tage später das Duell, dass spanische Handball-Herzen wirklich in Aufregung versetzt: Das Derby gegen BM Valladolid.

Die Städte, Klubs und Fans leben eine Rivalität, die hierzulande mit der zwischen dem THW Kiel und Flensburg vergleichbar ist. Sie ist historisch verwurzelt. Valladolid ist heute Hauptstadt der autonomen Region Kastilien-Leon, der kleine "Bruder" war in früheren Epochen als "Stadt der Könige" bedeutender.

Auf dem Handballfeld - und manchmal noch mehr auf den Rängen und im Umfeld - lieferten sich Klubs schon viele hitzige Auseinandersetzungen. Im Sommer wurde die Rivalität um ein weiteres Kapitel bereichert, in dem einige in Leon den Kontrahenten sogar des Diebstahls bezichtigte. Es ging um das dritte spanische Königsklassen-Ticket. Zwischen allen spanischen Top-Klubs soll es eine Übereinkunft gegeben haben, dass der Ligapokal-Sieger automatisch einen Startplatz in der Champions League erhält. Das wäre Leon nach einem Überraschungssieg in Barcelona gewesen.

Doch der spanische Verband scherte sich nicht um die eigenwillige "Liga-Vereinbarung" und meldete nach Absprache mit der EHF den Dritten der Liga Asobal, BM Valladolid. Ausgerechnet. Ademar verklagte den Verband umgehend wegen entgangener Einnahmen. "Es geht um unsere Interessen", stellte Klubpräsident Carlos Fernandez Pollan klar, "und nicht darum, andere Vereine zu schädigen." In Valladolid sah man es natürlich anders.

Das Wild-Card-Turnier besänftigte den Zorn ein wenig. Die EHF übersprang San Antonio, den Vierten der Liga Asobal, und nominierte Ademar Leon, den Fünften, als Ausrichter. Die Truppe von Jordi Ribera, die mit Julen Aguinagalde (Ciudad Real) und Daniel Sarmiento (Barcelona) zwei Leistungsträger verlor, im Gegenzug den schwedischen Spielmacher Dalibor Doder verpflichtet hatte, nutzte den Heimvorteil und setzte sich gegen Schaffhausen, Celje und Lemgo durch.

Durch diesen Erfolg beruhigte sich die Lage aber nur teilweise. Während Valladolid gegen Tschechow und Montpellier antreten muss, wähnt sich Leon mit Kiel und Barcelona in einer "komplizierten Gruppe". Anfang dieser Woche traf sich Pollan mit Dionisio Miguel Recio, dem Präsidenten von Valladolid. Offiziell ging es um gemeinsame Vermarktungsmöglichkeiten. Die Terminierung ließ jedoch die Vermutung aufkommen, dass mit einigen Kooperationen das anstehende Derby in sportliche Bahnen gehalten werden soll. Zuletzt hatte Ademars kroatischer Keeper Mirko Alilovic Öl ins Feuer gegossen. "Valladolid hat uns im Juni den Platz weggenommen", sagte er. "Ein Sieg von uns wäre die richtige Antwort." Über das Spiel in Kiel? Kein Wort.

(von Jan Kirschner, aus den Kieler Nachrichten vom 02.10.2009)

 

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THW Kiel - Ademar Leon (ESP):
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