02./03.10.2009 - Letzte Aktualisierung: 03.10.2009 | Champions League |
Update #1 | Letzte Informationen von Dr. Oliver Schulz ergänzt... |
Das Team von Ademar Leon: Erster Gegner des THW in der
Gruppenphase der Champions League.
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Leon |
Leons Trainer Jordi Ribera kann mit dem Saisonstart seiner Mannschaft nicht zufrieden sein. |
Der Kroate Mirko Alilovic bestreitet seine letzte Saison für Leon. |
Ribera verlor im Sommer einen seiner Leistungsträger an einen Topklub. Allerdings muss der Katalane, der im dritten Jahr in Leon an der Seitenlinie steht, lediglich zwei Neuzugänge integrieren: Dani Sarmiento, in der letzten Spielzeit zum wichtigsten Spieler und besten Mittelmann der Liga gewählt, folgte dem Ruf des spätestens jetzt übermächtig erscheinenden FC Barcelona. Nach langem Tauziehen stand der leichtfüßige Schwede Dalibor Doder endlich als sein Nachfolger fest und öffnete durch seine Unterschrift Landsmann Fredrik Larsson die Tür nach Aragon. In der noch jungen Saison fand sich Doder denn auch gleich gut ein und zählte neben Weltklasse-Linksaußen Martin Stranovsky zu den Leistungsträgern in der sonst bislang eher blassen Mannschaft.
Pepe Novelle wurde nach Torrevieja ausgeliehen, während sich der talentierte dritte Kreisläufer Julen Aguinagalde nach Ciudad Real orientierte. Juanjo Ruesga, Bruder von San Antonios Carlos Ruesga, trat den Weg zum Zweitligisten Forcusa Huesca an. Der kroatische Halbrechte Igor Kos entschied sich schließlich für Pick Szeged. Der Abschied des ehemaligen Flensburgers nach Ungarn bildete - bedingt durch die Ausländerregelung der Liga Asobal - den entscheidenden Mosaikstein für die wenig später endlich perfekte Verpflichtung Doders.
Dalibor Doder - hier im schwedischen Nationaltrikot bei der EM 2008 - kam aus Aragon. |
Der 24-jährige Slowake Stranovsky, der bereits seine fünfte Spielzeit im Trikot der Kastilier bestreitet und angeblich jüngst dem Lockruf deutscher Vereine widerstand, zählt mit 35 Treffern aus fünf Partien bereits wieder zu den Toptorschützen der Liga. Selbst seine Tore am Fließband bescherten Leon bislang nur einen Platz im hinteren Mittelfeld der Liga Asobal.
Topscorer bei Ademar Leon: Weltklasse-Linksaußen Martin Stranovsky. |
Igor Anic ist sich allerdings sicher, dass die Kastilier trotz deren Rumpelstart in der Liga Asobal nicht auf die leichte "Zebra"-Schulter genommen werden. "Leon hat ein gutes Team mit großartigen Spielern. Zu Hause können sie jeden schlagen", so der THW-Kreisläufer gegenüber ehfcl.com. "Vielleicht spielen sie gerade nicht in Top-Form, aber darauf sollten wir uns nicht verlassen. Gegen Kiel ist jede Mannschaft immer besonders motiviert. Für uns gibt es daher keine leichten Spiele: Jedes Match ist gefährlich und schwierig."
Ein Wiedersehen ganz besonderer Art erwartet die Kieler Fans zudem zum Königsklassen-Auftakt in der Sparkassen-Arena: Niemand Geringeres als Stefan Lövgren wird der Partie einen Besuch abstatten. Der langjährige Kapitän und Ehrenspielführer des THW Kiel ist als Botschafter des neu geschaffenen EHF Final4 unterwegs: Vor der Partie wird "Löwe" für Autogramme bereit stehen, in der Halbzeitpause wird der Schwede zudem 2x2 Tickets für das Finalturnier in der Kölner LANXESS-Arena verlosen.
Schiedsrichter in der Sparkassen-Arena-Kiel sind die Serben Nenad Nikolic und Dusan Stojkovic, als EHF-Delegierter ist Herbert Jeglic aus Slowenien vor Ort.
(Dr. Oliver Schulz / Sascha Krokowski)
Heißblütig: Ademar Leon Ademar Leon, der Club aus der "Stadt der Könige", zählt zu den Dauergästen der Champions League. Das Team von Trainer Jordi Ribera ist zum achten Mal dabei, schlüpfte als Vierter der spanischen Meisterschaft nur durch die Hintertür in den Wettbewerb. Als Gastgeber des Wild-Card-Turniers setzten sich die Kastilier gegen Celje, Schaffhausen und Lemgo durch. Erst einmal, 2001, feierten die heißblütigen Fans die spanische Meisterschaft. Der Besuch im heimischen, 5300 Zuschauer fassenden Palacio de los Deportes, ist für alle gegnerischen Teams ein bleibendes Erlebnis. Die Dezibelstärke dieser Halle findet europaweit wenig Konkurrenz. Kiel machte damit 2008 Bekanntschaft und unterlag in der Gruppe 24:28. (Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 29.09.2009)
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Alfred Gislason in der "Handball-Woche": "Leon hat sich beim Wildcard-Turnier gegen starke Konkurrenz durchgesetzt. Diesen Gegner sollte man nicht unterschätzen." |
Links: | Gegnerdaten Ademar Leon (ESP) | Gegnerkader Ademar Leon (ESP) | Homepage | CL-Homepage Gegnervorstellung |
Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...
Groß war die Freude bei Leon, als die Verpflichtung des bosnischen Shooters Nikola Prce feststand. Die ebenso großen Erwartungen konnte der Halblinke, der zu Saisonbeginn von Octavio Pilotes Posada aus Vigo zu den "maristas" gestoßen war, in den ersten vier Partien der Liga Asobal noch nicht so recht erfüllen. Sieben Tore stehen für ihn bisher zu Buche, davon allein fünf beim verpatzten Auftakt in Alcobendas (28-28).
Der Bosnier laboriert an einer Knöchelverletzung und fehlte bereits am Mittwoch, als die Kastilier in Antequera über ein 26:26 nicht hinauskamen und somit erneut bei einem vermeintlichen "Kleinen" einen Punkt liegen ließen. Der Tageszeitung "La Cronica" zufolge ist Prce zum Gastspiel an der Ostsee nicht rechtzeitig fit. Gegen den deutschen Giganten, den "Diario de Leon" mit Blick auf die beiden letzten Endspiele gegen Ciudad Real als "Europas König ohne Krone" bezeichnet, ist er der einzige nicht einsetzbare Akteur im Team von Jordi Ribera, allerdings auf der so wichtigen Position im linken Rückraum.
Gerade nach dem schlechten Start in der Liga möchten die Gäste in der Champions League nun ein anderes, von Siegermentalität geprägtes Gesicht zeigen. Rehabilitation auf dem edlen Parkett der europäischen Königsklasse ist angesagt. Auch ohne Prce wollen sie in der nahezu uneinnehmbaren Halle des deutschen Meisters Paroli bieten, ein achtbares Ergebnis erzielen und den Kielern die Siegesfeier vergällen.
Der Tross der Gäste setzte sich am späten Freitag Nachmittag Richtung Madrid in Bewegung. In der Hauptstadt verbrachten sie auch die Nacht, um am Samstag Vormittag nach Hamburg zu fliegen. Dort wurden Spieler und Verantwortliche erwartet und am Nachmittag per Bus nach Kiel gebracht. Am Samstag Abend ist für die Spanier von 19.00 bis 20.30 Uhr ein Training in der Sparkassen-Arena-Kiel angesetzt.
(von Dr. Oliver Schulz)
Der HSV Hamburg beginnt seine Champions League Saison bereits am Samstag in der Alsterdorfer Sporthalle. Erster Gegner in der Gruppe C für die Hanseaten ist der schwedische Überraschungsmeister Alingsas HK um den ehemaligen THW-Rechtsaußen Johan Petersson. Eurosport überträgt diese Partie ab 17.00 Uhr live.
Die Rhein-Neckar Löwen beginnen ihr zweites "Abenteuer Königsklasse" direkt vor dem THW Kiel. Am Sonntag ab 16.30 Uhr empfangen sie in Karlsruhe den ungarischen Meister und Geheimfavoriten MKB Veszprem KC, das Spitzenspiel der Gruppe B überträgt Eurosport ebenfalls live.
Aus den Kieler Nachrichten vom 02.10.2009:
"In der Champions League gab es immer die größten Spiele", sagt Ahlm, der einen Tag nach dem 32:25-Sieg in Minden spürte, wie die Vorfreude steigt. Der Schwede wird am Sonntag nicht nur ein Wiedersehen mit Stefan Lövgren feiern, der als Botschafter des "Final Four" zu Gast sein wird. Mit Leon-Spielmacher Dalibor Doder trifft er einen weiteren Landsmann. "Ein unorthodoxer Spieler, der unglaublich schnell ist." Flink und quirlig wird der 50-fache Nationalspieler mit kroatischen Wurzeln die THW-Deckung beschäftigen. Ein Mannschaftsteil, der den "Zebras" derzeit aber geringere Sorgen bereitet. Unrund läuft es im Angriff, so zumindest in den ersten Halbzeiten gegen Minden und Gummersbach, die der THW verlor. "Wir hatten auch in diesen Phasen immer unsere Chancen", sagt Ahlm, der aber hofft, dass sich der schwache Start gegen Leon nicht wiederholen wird. "Wir dürfen uns nicht auf unsere zweite Halbzeit verlassen. Gegen Leon müssen wir von der ersten Minute an mit Druck Richtung Tor spielen."
Im März 2008 trat das Acht-Nationen-Team zuletzt in Kiel an. Damals siegten die "Zebras" in der Gruppenphase der CL-Saison 2007/2008 klar mit 32:26. Das Hinspiel wird aber unvergessen bleiben. Im "Palacio de los Deportes" unterlag der THW mit 24:28. Überragend damals der slowakische Linksaußen Martin Stranovsky, der zehn Tore warf. Der "THW-Schreck" sitzt auch morgen im Flugzeug, wenn Leon die 2200 Kilometer lange Anreise antreten wird.
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 02.10.2009)
Aus den Kieler Nachrichten vom 02.10.2009:
Die Städte, Klubs und Fans leben eine Rivalität, die hierzulande mit der zwischen dem THW Kiel und Flensburg vergleichbar ist. Sie ist historisch verwurzelt. Valladolid ist heute Hauptstadt der autonomen Region Kastilien-Leon, der kleine "Bruder" war in früheren Epochen als "Stadt der Könige" bedeutender.
Auf dem Handballfeld - und manchmal noch mehr auf den Rängen und im Umfeld - lieferten sich Klubs schon viele hitzige Auseinandersetzungen. Im Sommer wurde die Rivalität um ein weiteres Kapitel bereichert, in dem einige in Leon den Kontrahenten sogar des Diebstahls bezichtigte. Es ging um das dritte spanische Königsklassen-Ticket. Zwischen allen spanischen Top-Klubs soll es eine Übereinkunft gegeben haben, dass der Ligapokal-Sieger automatisch einen Startplatz in der Champions League erhält. Das wäre Leon nach einem Überraschungssieg in Barcelona gewesen.
Doch der spanische Verband scherte sich nicht um die eigenwillige "Liga-Vereinbarung" und meldete nach Absprache mit der EHF den Dritten der Liga Asobal, BM Valladolid. Ausgerechnet. Ademar verklagte den Verband umgehend wegen entgangener Einnahmen. "Es geht um unsere Interessen", stellte Klubpräsident Carlos Fernandez Pollan klar, "und nicht darum, andere Vereine zu schädigen." In Valladolid sah man es natürlich anders.
Das Wild-Card-Turnier besänftigte den Zorn ein wenig. Die EHF übersprang San Antonio, den Vierten der Liga Asobal, und nominierte Ademar Leon, den Fünften, als Ausrichter. Die Truppe von Jordi Ribera, die mit Julen Aguinagalde (Ciudad Real) und Daniel Sarmiento (Barcelona) zwei Leistungsträger verlor, im Gegenzug den schwedischen Spielmacher Dalibor Doder verpflichtet hatte, nutzte den Heimvorteil und setzte sich gegen Schaffhausen, Celje und Lemgo durch.
Durch diesen Erfolg beruhigte sich die Lage aber nur teilweise. Während Valladolid gegen Tschechow und Montpellier antreten muss, wähnt sich Leon mit Kiel und Barcelona in einer "komplizierten Gruppe". Anfang dieser Woche traf sich Pollan mit Dionisio Miguel Recio, dem Präsidenten von Valladolid. Offiziell ging es um gemeinsame Vermarktungsmöglichkeiten. Die Terminierung ließ jedoch die Vermutung aufkommen, dass mit einigen Kooperationen das anstehende Derby in sportliche Bahnen gehalten werden soll. Zuletzt hatte Ademars kroatischer Keeper Mirko Alilovic Öl ins Feuer gegossen. "Valladolid hat uns im Juni den Platz weggenommen", sagte er. "Ein Sieg von uns wäre die richtige Antwort." Über das Spiel in Kiel? Kein Wort.
(von Jan Kirschner, aus den Kieler Nachrichten vom 02.10.2009)
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