19 Minuten vor dem Ende führte der THW im
Champions-League-Finale bei Ciudad Real
mit neun Toren und verlor dennoch. Wie sehr wurmt diese Niederlage
viereinhalb Monate später?
Wir haben viele Fehler gemacht, Torhüter Sterbik warm geworfen, es kam
kein Druck mehr aus unserem Rückraum, außerdem gab es komische
Schiedsrichter-Entscheidungen.
Ciudad Real hat wie auch wir ein anderes Gesicht erhalten, mit Siarhei
Rutenka, Olafur Stefansson und anderen starken Spielern wichtige Leute
verloren. Trotzdem muss man den Cup-Verteidiger weiterhin im Favoritenkreis
führen. Aber richtig ist auch, dass es an der europäischen Spitze enger
geworden ist. Es gibt mehr als vier Mannschaften, die das Potenzial besitzen,
das Final Four in Köln zu erreichen.
Sicherlich der HSV, der noch stärker geworden ist. Durch die Zugänge von
Karabatic und Kavticnik
hat auch Montpellier erheblich hinzugewonnen, außerdem scheint Barcelona
mindestens auf Augenhöhe mit Ciudad. Im Supercup siegte Barca 33:26.
Für die eigenen Fans ist es ein Nachteil, auch finanziell dürften wir nicht
so gut dastehen. Aber es wird eine neutrale Atmosphäre herrschen, ohne
Konfettiregen in unserem Torkreis und mit Ordnern, die ebenfalls neutral
sind. Ob ich die neue Form bedaure, kann ich nicht sagen, erst einmal
bin ich sehr neugierig auf das, was kommt.
(Das Gespräch führte Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 29.09.2009)