13.10.2009 | Mannschaft |
Börge Lund wird am Donnerstag operiert und fälltvoraussichtlich für zwei Monate aus. |
Handball-Europa wird den Kieler Sieg bei den hoch eingeschätzten Katalanen mit Respekt zur Kenntnis nehmen, auf dem Spielfeld ging am Sonntag aber noch viel daneben. Beide neu formierten Teams sind weiterhin auf der Suche nach Stabilität, Licht und Schatten wechselten sich munter ab. Am Ende hatten die Kieler das bessere Ende auf ihrer Seite - weil sie mehr Biss zeigten, den Sieg mehr wollten - und mit Thierry Omeyer einen Torhüter zwischen den Pfosten hatten, der zwei Tage nach seiner Wahl zum "Welthandballer des Jahres" die Expertenjury eindrucksvoll bestätige. 21 Paraden, darunter vier gehaltene Siebenmeter, standen in der Bilanz des "unglaublichen" Omeyer. "Mein Ziel ist es immer, viele Bälle zu halten. Da gibt es kein Geheimnis", sagte der Franzose.
Trainer Alfred Gislason bescheinigte seiner Mannschaft die bisher beste Saisonleistung, der Isländer betonte allerdings auch, dass nach dem personellen Umbruch viel Arbeit auf ihn und seine Spieler warte. "Das weiß ich, aber es ist eine Herausforderung, und es ist mein Job." Mit seinen Gedanken war Kiels Trainer gestern schon in Flensburg: "Der nächste schwere Brocken." Ob Neuzugang Daniel Narcisse nach seiner Oberschenkelzerrung wieder spielen kann, wird kurzfristig entschieden. Fest steht, dass Börge Lund in Flensburg vorerst sein letztes Spiel bestreiten wird. Der Norweger erlitt einen Sehnenabriss am Endgelenk des Daumens. Bei der SG wird Lund mit einem Tape auflaufen, für Donnerstag ist die Operation geplant. Verschieben könne man den Eingriff nicht, sagt Mannschaftsarzt Dr. Detlev Brandecker. Er erwartet eine Pause von rund zwei Monaten.
Erste Hilfe leistete Brandecker schon in Barcelona, ein Magen-Darm-Infekt wütete im THW-Umfeld. Nacheinander hatte es Geschäftsführerin Sabine Holdorf-Schust, Ehemann Willi Holdorf und die Aufsichtsräte Klaus Elwardt und Reinhard Ziegenbein erwischt. "Ich gehe von einer Virus-Infektion aus", sagt Brandecker, der nicht ausschloss, dass es auch Spieler erwischen könnte. "Es gibt bisher keine Anzeichen, aber Dienstag wissen wir mehr."
(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 13.10.2009)
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