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11./12.10.2009 - Letzte Aktualisierung: 12.10.2009 Champions League

Champions League: THW gewinnt erneut im Palau Blaugrana

Omeyer mit 22 Paraden

CL, Gruppe D, 2. Spieltag: 11.10.2009, So., 17.15: FC Barcelona - THW Kiel: 27:30 (17:20)
Update #2 KN-Berichte und Stimmen ergänzt ...

Matchwinner Thierry Omeyer.
Klicken Sie zum Vergrößern! Matchwinner Thierry Omeyer.
Der THW Kiel hat erneut den Palau Blaugrana gestürmt: Im zweiten Spiel der Gruppe D gewannen die Zebras vor rund 4500 Zuschauern beim FC Barcelona mit 30:27 (20:17). Nach einer rasanten ersten Halbzeit spielten sich nach dem Seitenwechsel die beiden Torhüter David Barrufet und Welthandballer Thierry Omeyer mit unzähligen Paraden in den Vordergrund, fünf Tore in Folge von 23:24 auf 28:24 brachten die "Zebras" letztlich auf die Siegerstraße. Beste Torschützen bei den Kielern waren Filip Jicha mit 7/2 Treffern sowie Christian Sprenger, der sechsmal erfolgreich war.
THW-Trainer Alfred Gislason musste auch in Barcelona auf Spielmacher Daniel Narcisse verzichten, für ihn führte von Beginn an Filip Jicha Regie. Zudem wechselten Börge Lund und Kim Andersson zwischen Abwehr und Angriff. Barcelonas Coach Pascual konnte hingegen aus dem Vollen schöpfen, sodass er notgedrungen sogar auf die Dienste des gegen seinen Ex-Club stets stark auftrumpfenden Demetrio Lozano verzichtete - trotz Aufstockung dürfen "nur" 16 Spieler pro Spiel in der Königsklasse eingesetzt werden.

Kurz vor dem Anpfiff im Palau Blaugrana.
Klicken Sie zum Vergrößern! Kurz vor dem Anpfiff im Palau Blaugrana.
Was die rund 4.500 Zuschauer im halbvollen Palau Blaugrana in den ersten zwanzig Minuten zu sehen bekamen, war eine zwar nicht hochklassige, aber durchaus rasante Partie: Beide Mannschaften hielten sich nicht lange in ihrem Positionsspiel auf, sondern suchten stets den schnellen Abschluss. 3:2 nach vier Minuten, 4:5 nach sechs Minuten, 6:7 nach acht Minuten - beide Teams legten ein Tempo vor, das sie zunächst beide auf 40-Tore-Kurs brachte. Trotz zweier "Experten"-Wechsel bei Barcelona - Boldsen und der oftmals sehr offensiv agierende Jernemyr durften nur in der Abwehr ran - sowie vieler Rückraum-Fehlwürfe auf beiden Seiten gab es Tore satt. Barcelona schaltete dabei besser von Abwehr auf Angriff um und kam besonders über Gegenstöße zum Erfolg, erlaubte sich im Aufbauspiel allerdings auch mehr technische Fehler als der THW, der besonders durch Jicha und Ilic im Angriff Akzente setzte.

Mitte der ersten Halbzeit wechselte Xavi Pascual seine gesamte Angriffsformation durch, und auch Gislason brachte mit Aron Palmarsson eine frische Kraft. Diese Phase nutzte der THW, um erstmals einen kleinen Vorsprung herauszuarbeiten: Eine falsche Sperre von Garabaya, ein Ballverlust von Igropulo, ein Steal von Sprenger - plötzlich waren die Kieler mit 12:9 enteilt und Pascual nahm seine Auszeit. Doch genau so schnell, wie der THW sich die Führung erarbeitete, so schnell war sie auch wieder dahin: In Unterzahl mussten die "Zebras", denen in dieser Phase kein Mittel gegen die katalanische Abwehr einfiel, den Ausgleich nach einem Gegenstoß von Garcia hinnehmen.

Der THW aber fing sich schnell wieder und ließ sich auch durch das kurzzeitig lauter werdende Publikum nicht aus dem Tritt bringen. Filip Jicha zeigte nun seine Klasse, bediente erst Ahlm zum 13:12 und sorgte dann mit Steal und Gegenstoß selbst für das 14:12. Barcelona hielt durch tolle Einzelaktionen von Igropulo und Romero zwar noch gegen, doch der THW Kiel zeigte nun die deutlich bessere Spielanlage. Mit Aron Palmarsson auf der Mitte lief der Ball jetzt flüssiger durch die Kieler Reihen, Ahlm und Ilic mit einer tollen Einzelaktion besorgten das 18:16. Und als Palmarsson dann kurz vor dem Seitenwechsel auch noch erst Jernemyr und dann Boldsen austanzte und rotzfrech zweimal den Ball an Saric vorbei ins Tor wuchtete zum 20:17, hatten sich die Kieler bis zum Seitenwechsel doch wieder einen kleinen Vorsprung erarbeitet - und erspielt.

Keine gute Partie lieferte Siarhei Rutenka ab.
Klicken Sie zum Vergrößern! Keine gute Partie lieferte Siarhei Rutenka ab.
Für den zweiten Durchgang brachte Pascual dann "Oldie" David Barrufet für Danijel Saric, der das Duell gegen den im ersten Durchgang guten, aber nicht überragenden Thierry Omeyer knapp verloren hatte. Ein guter Schachzug, denn der Keeper parierte gleich zweimal glänzend gegen die völlig freien Lund und Lundström sowie wenig später die Rückraumwürfe von Ilic und Jicha sowie einen Strafwurf des Tschechen. Barrufet war es, der seiner Mannschaft neuen Mut machte, trotz Ladehemmungen im eigenen Angriff die Kieler noch abzufangen. Den "Zebras" gelang zwischen der 32. und 43. Minute lediglich ein einziger Treffer durch Sprenger, sodass die Gastgeber trotz eines immer stärker werdenden Thierry Omeyer und trotz der weiterhin enttäuschenden Rückraumschützen Rutenka und Nagy durch Ugalde den 22:22-Ausgleich schafften.

Immerhin gelang Sprenger nach genialem Bodenpass von Ilic in Unterzahl endlich wieder ein Kieler Treffer zum 23:22, und immerhin hielt Omeyer zwei Siebenmeter von Rutenka und Romero. Doch auch der Welthandballer konnte nicht verhindern, dass "Barca" durch einen Doppelpack von Tomas erstmals seit dem 9:8 in der 15. Spielminute wieder in Führung ging. Es stand 24:23 für die Gastgeber, dreizehn Minuten vor Schluss stand das Spiel auf des Messers Schneide.

Alfred Gislason nahm seine Auszeit, um das Spiel zu beruhigen, und beorderte Igor Anic an den Kreis. Der Franzose nutzte auch gleich seine Chance zum 24:24. Anschließend parierte Omeyer seinen dritten Siebenmeter in Folge, auch Victor Tomas konnte ihn nicht bezwingen. Andersson bediente daraufhin den starken Christian Sprenger zum 25:24, Omeyer hielt gegen den weiterhin glücklosen Nagy und Filip Jicha brachte dem THW das 26:24. Nachdem Ilic einen Wurf im eigenen Wurfkreis stehend blockte, bekam Barcelona in der 52. Spielminute zum vierten Mal in der zweiten Halbzeit einen Siebenmeter zugesprochen - und zum vierten Mal blieb Thierry Omeyer Sieger, diesmal gegen Igropulo. Als Andersson dann auch noch postwendend auf 27:24 erhöhte, war der Sieg plötzlich zum Greifen nah - erst recht, als dem starken Barrufet auch einmal ein Fehler unterlief: Einen Abwurf passte der Spanier genau auf Igor Anic, welcher seinen Gegenspieler gekonnt auswackelte und das 28:24 markierte.

Jedoch gab sich "Barca" noch nicht geschlagen, und als Oneto drei Minuten vor Schluss nicht nur auf 26:29 verkürzte, sondern auch eine Zeitstrafe gegen Jicha herausholte, und Palmarsson wenige Sekunden später trotz einer schönen Einzelaktion an Barrufet scheiterte, witterten die Rot-Blauen noch einmal Morgenluft. Doch wieder war auf den in den zweiten 30 Minuten überragenden Thierry Omeyer Verlass, der einen Gegenstoß von Igropulo entschärfte - im Gegenzug machte Sprenger mit seinem sechsten Treffer dann alles klar.

Dem THW Kiel gelang es also erneut, den altehrwürdigen Palau Blaugrana zu erstürmen. Damit unternahmen die "Zebras" einen Riesenschritt in Richtung Gruppensieg der Gruppe D - auch wenn erst zwei von zehn Spieltagen absolviert sind. Zudem sollte dieser Erfolg nach dem Punktverlust gegen Lemgo eine Menge Selbstvertrauen bringen. Selbstvertrauen, das man benötigt, um am kommenden Mittwoch auch beim Derby bei der SG Flensburg-Handewitt das Parkett als Sieger zu verlassen.

In den beiden weiteren Spielen der Gruppe D setzten sich bereits am Samstag jeweils die Heimteams durch: Die Dänen von KIF Kolding behielten dabei ihre weiße Weste und setzten sich gegen Amicitia Zürich (SUI) souverän mit 35:27 (17:13) durch. Auch Ademar Leon hatte keine Probleme beim Heimspiel gegen Vardar Skopje (MKD), die Spanier sammelten nach der Auftaktniederlage beim THW Kiel die ersten Punkte durch einen 37:28-Erfolg.

(Sascha Krokowski)

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Stimmen zum Spiel:

THW-Trainer Alfred Gislason gegenüber den KN:
Barcelona beschäftigt sich wie wir mit einem personellen Umbruch, das hat man gemerkt. Trotzdem bin ich überzeugt, dass "Barca" ins Final Four einziehen wird. Mein Kollege Pascual hat ein starkes Team beisammen. Wir haben nach dem Unentschieden gegen Lemgo sehr viel und sehr gut gearbeitet. Die Deckung stand heute die meiste Zeit gut, und außerdem hat Titi natürlich großartig gehalten. Wichtig war für uns, dass wir auf eine Mannschaft getroffen sind, die viel in Bewegung war und auch Handball spielen wollte.
Barcelonas Trainer Xavi Pascual gegenüber den KN:
Es waren in diesem Spiel zwei extrem verschiedene Halbzeiten, wir sind unglücklich ins Hintertreffen geraten, aber ich darf auch stolz über den Kampfgeist meiner Mannschaft sein.
THW-Torhüter Thierry Omeyer gegenüber den KN:
Der Palau Blaugrana ist eine tolle und berühmte Halle, da bin ich immer besonders motiviert. Aber ich will immer mein Bestes geben, jede Mannschaft braucht einen guten Torwart, um erfolgreich zu sein. Die Siebenmeterduelle waren spannend, wenn du erst einen gehalten hast, dann willst du mehr, da ist viel Psychologie im Spiel. Bälle halten ist aber auch mein Job.
THW-Kapitän Marcus Ahlm gegenüber den KN:
Wir hatten nur eine kurze Phase, in der wir wie gegen Lemgo langsam gespielt haben. Titi hat seine Auszeichnung bestätigt, großartig was er gehalten und wie er uns geholfen hat.
THW-Linksaußen Dominik Klein gegenüber den KN:
Das war genau das intensive Spiel, das wir vorher erwartet hatten. Thierry Omeyer hat wieder einmal gezeigt, dass er der beste Torhüter der Welt ist.

 


Champions League, Gruppe D, 2. Spieltag: 11.10.09, So., 17.15: FC Barcelona (ESP) - THW Kiel: 27:30 (17:20)

Logo Leon FC Barcelona (ESP Flagge ESP):
Saric (1.-30., 6 Paraden), Barrufet (31.-60. und bei einem Siebenmeter, 12/1 Paraden); Garcia (3), Tomas (6/1), Garabaya (1), Sarmiento (1), Ugalde (2), Romero (3), Nagy, Jernemyr, Rutenka (3/1), Boldsen, Hansen, Rocas (1), Oneto (5), Igropulo (2); Trainer: Pascual
Logo THW Kiel:
Omeyer (1.-60., 22/4 Paraden), Gentzel (n.e.); Lund, Andersson (3), Lundström (2), Anic (2), Sprenger (6), Ahlm (2), Zeitz, Palmarsson (2), Narcisse (n.e.), Ilic (5), Klein (1), Jicha (7/2); Trainer: Gislason
Schiedsrichter:
Nordine Lazaar / Laurent Reveret (FRA)
Zeitstrafen:
FCB: 2 (Ugalde (39.), Garabaya (55.));
THW: 3 (Sprenger (20.), Zeitz (42.), Jicha (58.))
Siebenmeter:
FCB: 6/2 (Omeyer hält Rutenka (42.), Romero (45.), Tomas (49.) und Igropulo (52.));
THW: 3/2 (Barrufet hält Jicha (40.))
Spielfilm:
1. Hz.: 0:1, 1:1, 1:2, 2:2, 2:3, 5:3 (6.), 5:4, 6:4, 6:6, 8:6 (10.), 8:8, 9:8 (15.), 9:12 (18.), 12:12 (22.), 12:14, 14:14, 14:15, 15:15 (25.), 15:17, 16:17, 16:18, 17:18, 17:20;
2. Hz.: 18:20, 18:21, 19:21, 19:22 (37.), 22:22 (43.), 22:23, 24:23 (47.), 24:28 (54.), 25:28, 25:29, 26:29, 26:30, 27:30.
Zuschauer:
4500 (Palau Blaugrana, Barcelona (ESP))

Kurzumfragen:

Die Umfragen sind nicht mehr verfügbar.

 


Die anderen deutschen Europapokal-Teilnehmer

Die vier deutschen Teams im EHF-Pokal und Pokalsieger-Cup haben noch spielfrei und werden erst Mitte November eingreifen.

Der HSV Hamburg kassierte bereits am Mittwoch einen herben Rückschlag im Kampf um Platz eins in der Gruppe C: Gegen den Titelverteidiger Ciudad Real (ESP) waren die Hansestädter in der eigenen Halle chancenlos und verloren mit 26:32 (13:15).

Ebenfalls gespielt haben bereits die Rhein-Neckar Löwen. In der Gruppe B trennten sich die Mannheimer am Donnerstag mit 29:29 (17:15) unentschieden von KS Vive Targi Kielce aus Polen.

Alle Ergebnisse des CL-Spieltages finden Sie hier.

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 12.10.2009

Wertvoller Welthandballer

Omeyer sicherte dem THW mit 21 Paraden den 30:27-Triumph - Großer Kampf, spielerische Mängel
Barcelona - Der THW Kiel wiederholte seinen Coup aus der Vorsaison und stürmte zum zweiten Mal in Folge die Handball-Festung Palau Blaugrana. Gestern Abend siegte der deutsche Meister beim FC Barcelona mit 30:27 (20:17) Toren, kletterte in der Gruppe D der Champions League auf den zweiten Rang hinter KIF Kolding und packte vor allem viel Selbstvertrauen ins eigene Reisegepäck.

Matchwinner war wie auf Bestellung Torhüter Thierry Omeyer. Gerade am Freitag zum Welthandballer des Jahres 2008 gekürt, ließ der 30-jährige Franzose gestern Taten folgen. 21 schwere Bälle hielt Omeyer auf, vier Mal in Folge zog er Rutenka, Romero, Tomas und Igropulo bei Siebenmetern den Zahn. Als die französischen Unparteiischen Lazaar/Reveret das Spiel abpfiffen, wussten die "Zebras" genau, wem sie diesen Triumph zu verdanken hatten. Omeyer konnte sich vor Glückwünschen und Umarmungen kaum retten. "Unglaublich", schwärmte Linksaußen Henrik Lundström, "Titi war überall, wo der Ball hinkam, er hat uns unglaublich geholfen, diesen Sieg nach Hause zu bringen."

Der Palau Blaugrana ist berühmt und gefürchtet wegen seiner Atmosphäre, die Lautstärke hat schon manchen Gegner aus der Bahn geworfen. Gestern blieb es vergleichsweise ruhig. In einem Spiel mit zwei völlig unterschiedlichen Halbzeiten hatte der THW zumeist die Nase vorn und hielt so die Euphorie beim Publikum deutlich in Grenzen. Ein Sonderlob verdienten sich die Kieler für Einsatz und Kampfgeist, spielerisch ging erneut viel daneben, im Angriff war die Fehlerquote hoch. Der personelle Umbau ist eben nicht in ein paar Tagen zu bewältigen, außerdem hatte Trainer Alfred Gislason personelle Probleme. Neuzugang Daniel Narcisse kam wegen einer Oberschenkelzerrung gar nicht zum Einsatz, sein Vertreter auf der Mittelposition, Börge Lund, war mit einer Daumenverletzung schwer gehandicapt und half nur in der Abwehr aus.

So lastete das Aufbauspiel auf den Schultern von Filip Jicha, der ab der 17. Minute auch von Aron Palmarsson entlastet wurde. Der Isländer bestand seine Feuertaufe Champions League phasenweise mit Auszeichnung. Als das THW-Schiff gegen Ende der ersten Halbzeit ins Schlingern geriet, nahm der 19-Jährige das Heft in die Hand, erzielte selbst zwei Tore und brachte die "Zebras" unbeschadet mit der 20:17-Führung in die Kabine. Es war eine Halbzeit mit vielen Fehlern, aber auch ungeheurem Tempo, in der sich beide Teams nichts schenkten. Er sei selten so kaputt gewesen, sagte Henrik Lundström. Die Folge war eine zweite Halbzeit, in der es weitaus gemächlicher zuging. Genau wie Kiel befindet sich Barcelona in einem personellen Umbruch, Trainer Xavier Pascual suchte vor allem im Rückraum vergeblich nach der richtigen Formation. "Die Abwehr steht, aber im Angriff müssen wir uns noch finden, da hatten wir keine Durchschlagskraft", beklagte Neuzugang Siarhei Rutenka von Ciudad Real.

Die Vorentscheidung fiel zwischen der 47. und 54. Minute. Per Tempogegenstoß hatte Victor Tomas "Barca" erstmals in der zweiten Hälfte in Führung geworfen, die Halle wurde laut, aber dann packte Thierry Omeyer seine Zauberkiste erst richtig aus und verhexte Barcas Angreifer. Kieler Tempogegenstöße waren die Folge, wichtige Tore steuert Rechtsaußen Christian Sprenger bei, der insgesamt sechs Mal traf und den starken David Barrufet im FC-Tor entzauberte. So zog der THW auf 28:24 davon, nach dem 29:25 durch Dominik Klein war der siebte Pflichtspielsieg über den FC Barcelona endgültig in trockenen Tüchern.

(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 12.10.2009)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 12.10.2009

Lozano vor Karriere-Ende

Der ehemalige THWer gilt bei Trainer Pascual als "Auslaufmodell"
Barcelona - Von 2001 bis 2004 trug Demetrio Lozano die Farben des THW Kiel, der deutsche Meister hatte den wuchtig-eleganten Rückraumspieler nach langem Ringen vom FC Barcelona losgeeist. Auch, weil "Deme" gerade gegen den THW besonders gute Spiele gezeigt hatte. In Kiel avancierte der inzwischen 34-Jährige schnell zum Publikumsliebling, ging 2004 aber zurück in seine Heimat, weil es den THW-Verantwortlichen zu riskant erschien, Lozano nach einer schweren Knieverletzung weiter zu verpflichten.

Lozano erholte sich, und spielt nach einem dreijährigen Intermezzo bei Portland San Antonio wieder in Barcelona. Viermal trat er inzwischen wieder gegen den THW an, viermal zählte er zu den Barca-Leistungsträgern. Gestern stand Lozano nicht einmal auf dem Spielberichtsbogen. "Mir geht es gut", sagte er, er sei weder verletzt noch krank. "Dass ich nicht spiele, hat andere Gründe." Welche, mochte er nicht sagen, aber ein Blick auf die Saison-Statistik spricht Bände. Lozano zählte in der Liga Asobal nicht mehr zum Aufgebot, gilt bei Trainer Xavier Pascual als "Auslaufmodell". "Gut für uns, dass er nicht spielt", befand THW-Manager Uli Derad.

Bis Juni 2011 läuft Lozanos Vertrag. Der zweifache Familienvater hat allerdings Vorsorge getroffen. Den Sportlehrerschein hat Demetrio Lozano bereits in der Tasche.

(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 12.10.2009)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 12.10.2009

THW-Splitter

Schnelle Nummer - Klar, Kiels Handball-Profis kommen viel rum. Die Champions League ist zugleich ein bunter Reisekatalog. Zeit, die Stadt der gegnerischen Teams kennenzulernen, bleibt indes nur selten. Auch Barcelona, für viele Menschen die aufregendste und schönste Stadt Europas, sahen Jicha, Omeyer und Co. nur aus der Flugzeugperspektive beim Anflug: Landung Sonnabend gegen 19 Uhr, Fahrt ins Hotel. 21 Uhr Abendessen, schlafen, morgens ein Kennenlerntraining im Palau Blaugrana, danach Mittag, Spielbesprechung, Fahrt in die Halle, Spiel gegen den FCB. Heute um 12.20 Uhr startet das Flugzeug bereits Richtung Hamburg. Nächstes Ziel: Das Nordderby am Mittwoch in Flensburg.

Tickets - Handball-Fan beim FC Barcelona zu sein, ist nicht teuer. Der Sitzplatz kostete gestern zwölf Euro. FCB-Mitglieder waren sogar umsonst dabei, und sind es auch bei allen 18 Heimspielen der Liga Asobal. 150 Euro Jahresbeitrag muss man für die Mitgliedschaft hinblättern, hinzu kommt die Jahreskarte, die es in drei Preiskategorien gibt: 31, 51 und 70 Euro. CL-Spiele sind eingeschlossen.

(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 12.10.2009)


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