04./05.10.2009 - Letzte Aktualisierung: 05.10.2009 | Champions League |
Update #3 | KN-Spielbericht, weitere Stimmen und Statistik ergänzt ... |
Ein harter Kampf erwartete die Zebras zum Auftakt der Champions-League-Saison. |
Im ersten Spiel der neugestalteten Königsklasse musste THW-Trainer Alfred Gislason ohne seinen französischen Neuzugang Daniel Narcisse auskommen, der wegen einer Zerrung im Oberschenkel die Partie nur von der Tribüne aus verfolgen konnte. Börge Lund führte auf der Mittelposition Regie, Filip Jicha begann im linken Rückraum.
Marcus Ahlm hatte gegen Ademar Leon Schwerstarbeit zu verrichten. |
Filip Jicha spielte eine starke zweite Hälfte. |
Momir Ilic erzielte insgesamt vier Tore. |
(Christian Robohm)
Hier geht's zu weiteren Fotos vom Spiel...
Lesen Sie auch den Spielbericht der Kieler Nachrichten.
Ich bin zufrieden, dass wir gewonnen haben. Es war ein schweres Spiel für uns, Leon hat gut gespielt. Sie können sowohl auswärts als auch zu Hause jede Mannschaft in unserer Gruppe schlagen.Wir haben in der ersten Halbzeit zu viele einfache Tore über den Kreis kassiert, da war unsere Abwehr nicht auf der Höhe. Zudem haben wir im Angriff sehr viel verworfen. Aber ein Kompliment an meine Mannschaft dafür, dass sie um jeden Ball gekämpft hat.
[auf die Frage, warum Börge Lund in der zweiten Halbzeit kaum Spielanteile bekam:]
Börge hat ein sehr gutes Spiel in der ersten Halbzeit abgeliefert. Aber Filip Jicha war heute überragend auf der Mitte, er hat viele Räume geschaffen.[zu den zuletzt gezeigten Leistungen in den ersten Halbzeiten:]
Das ist ein ganz normaler Prozess, wir müssen viele neue Leute integrieren. Wir müssen da noch dran arbeiten und wissen, dass wir es besser machen können.
Wir wussten schon vorher, dass dies ein schweres Spiel werden würde. Aber ich bin zufrieden mit meiner Mannschaft. Wir wollten hier gewinnen und haben sehr intelligent im Angriff gespielt. Nachdem wir nicht so gut in die Liga ASOBAL gestartet sind, können wir dieses Spiel vielleicht als Wendepunkt zum Guten sehen.[auf die Frage, ob er den in der ersten Halbzeit starken Bicanic geschont habe für das Ligaspiel in der Woche:]
Nein, Garcia Mikel hat ein sehr starkes Spiel gemacht auf seiner Position, von daher sah ich keinen Bedarf zum Wechseln.
Ich bin sehr zufrieden, dass wir gewinnen konnten. Wir haben aber nicht optimal gespielt. Von hier aus können wir eigentlich nur noch besser spielen.
Ich bin zum ersten Mal hier in der Sparkassen-Arena. Hier herrscht eine sehr gute Atmosphäre, aber so gut ist sie auch in Leon - auch wenn unsere Halle natürlich kleiner ist.gegenüber den Kieler Nachrichten:
Die Atmosphäre ist toll hier und erinnert an Hallen in der amerikanischen Basketball-Liga NBA.
Das war für mich mein erstes Champions-League-Spiel in Kiel. Die Stimmung war klasse. Wir haben mit Leon eine Mannschaft erlebt, die ihre Qualität unter Beweis gestellt hat. Entspannt war ich erst, als Peter Gentzel den dritten Siebenmeter gehalten hat.
Die erste Halbzeit von Kiel hat uns überrascht. Da haben sie mit wenig Tempo gespielt, das hatten wir anders erwartet. Nach der Pause stand unsere Abwehr zwar nicht mehr so gut, aber mit dieser knappen Niederlage können wir gut leben. Kiel ist einer der besten Mannschaft der Welt, zu Hause können wir sie aber schlagen.
Das war ein hartes Stück, wir haben lange nicht zu unserem Spiel gefunden. Mit der 6:0-Abwehr hatten wir große Probleme, die haben ungewöhnliche Dinge gemacht. In der Abwehr waren wir zu freundlich. Schließlich ist das Champions League, da geht es härter zur Sache. Die Härte der Spanier war normal, aber in Leon werden sie doppelt so hart zur Sache gehen.
Der HSV Hamburg startete am Samstag in der Alsterdorfer Sporthalle erfolgreich in die Champions League. Zu Auftakt der Gruppe C siegten die Hanseaten gegen den schwedischen Überraschungsmeister Alingsas HK um den ehemaligen THW-Rechtsaußen Johan Petersson souverän mit 35:25 (20:12) und feierten damit eine gelungene Generalprobe vor dem Duell mit Titelverteidiger Ciudad Real am kommenden Mittwoch (7. Oktober, 18.30 Uhr; live auf Eurosport).
Die Rhein-Neckar Löwen sind mit einem Paukenschlag in die Königsklasse gestartet. Gegen den Geheimfavoriten und ungarischen Meister MKB Veszprem KC gewannen die Löwen das Spitzenspiel der Gruppe B mit 32:29 (17:14).
Alle Ergebnisse des CL-Spieltages finden Sie hier.
Aus den Kieler Nachrichten vom 05.10.2009
Die 10 000 Zuschauer in der nicht ganz ausverkauften Kieler Arena atmeten erst auf, als Dominik Klein in Unterzahl den Ball zum 35:31 ins Netz schmetterte. Zuvor hatte Aron Palmarsson den wohl unglücklichsten Auftritt seiner noch jungen Karriere erlebt. Die Hallenuhr stand bei 57:53, als THW-Trainer Alfred Gislason seinen isländischen Landsmann in eine noch immer hitzige Partie schickte. Acht Sekunden später kassierte der 19-Jährige eine Zeitstrafe, die Uhr stand bei 58:01. Zwei Sekunden zu viel, um wieder eingewechselt werden zu können.
Vier Tore Vorsprung hatten die Kieler zu diesem Zeitpunkt. Sie hatten erneut eine erste Halbzeit abgeliefert, in der sie im Angriff nicht überzeugen konnten. Diesmal wirkte aber auch die Deckung zu passiv, Torhüter Thierry Omeyer fand hinter seinen Kollegen nicht zur gewohnten Klasse. Und so hatte sich das Ringen bis in die Schlussphase verschoben. 34:30 führte der THW, als Peter Gentzel einen Siebenmeter des Russen Denis Krivoschlykow parierte. Es war bereits sein zweiter. Als Klein zum 35:31 traf, lenkte der 40-jährige Schwede einen Strafwurf von Ricardo Martins an die Latte - endlich Zeit für Gelassenheit bei den Hausherren, die ohne Daniel Narcisse auskommen mussten. Der Franzose hatte sich am Sonnabend beim Abschlusstraining eine leichte Zerrung im Oberschenkel zugezogen, als er sich vor dem obligatorischen Fußballspiel aufwärmen wollte. "Ich hatte in meiner ganzen Karriere noch nie eine solche Verletzung", meinte der Weltmeister und Olympiasieger, der deshalb zunächst Schlimmeres vermutete. Die Medizinmänner des THW gehen davon aus, dass der 29-Jährige beim Bundesliga-Heimspiel gegen Lemgo am Mittwoch pausieren muss, im Champions-League-Knüller beim FC Barcelona am Sonntag aber wieder einsatzfähig sein wird. "Wenn meine Kollegen auch ohne mich gewinnen, dann sitze ich gerne auf der Tribüne", trug Narcisse seine Zuschauerrolle mit Fassung. Äußerlich. In den 60 turbulenten Minuten gegen Leon wird auch er gebangt haben.
Die Gäste, in der heimischen Liga Asobal mit 4:6 Punkten katastrophal gestartet, erwischten den besseren Start und lagen schnell mit 3:1 (3.) in Führung. Die Kieler wirkten wie gelähmt, im Rückraum zeigte bis zur Pause nur Börge Lund Normalform. Vor allem in der Abwehr passte wenig, besonders über die rechte Seite kassierten die Kieler Tor um Tor. Gislason, der wütend an der Seitenlinie auf und ab tigerte, stellte schließlich mit Lund sogar einen Rechtshänder in dieser Problemzone ab. Kim Andersson und Filip Jicha gelang wenig, nichts deutete darauf hin, dass die beiden nach dem Wechsel ein beeindruckendes Wettschießen veranstalten würden. Überraschend hatte Gislason im zweiten Durchgang Jicha auf die Mitte gestellt und Lund zunächst auf die Bank gesetzt. "Das ging auf, Filip hat die Räume in der Mitte super genutzt und überragend gespielt", freute sich Gislason, der Lund ein starkes Spiel attestierte, über diesen Schachzug. Tatsächlich lösten der Tscheche und auch Andersson die Bremse und zeigten das, was die Handballwelt derzeit am meisten fürchtet - eine Kieler Truppe, die mit Tempo spielt. Einmal in Schwung, war dieses Duo, das jeweils sechs Tore im zweiten Durchgang warf, nicht mehr zu stoppen.
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 05.10.2009)
(04./05.10.2009) | Ihre Meinung im Fan-Forum? |