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09./10./11.10.2009 - Letzte Aktualisierung: 11.10.2009 Champions League

Champions League: Sonntag fordert der FC Barcelona die Zebras

Eurosport überträgt das Duell der europäischen Erzrivalen live aus Barcelona

Update #2 Letzte Informationen von Dr. Oliver Schulz ergänzt...

Das Team des FC Barcelona: Gegner des THW in der  Gruppenphase der Champions League.
Klicken Sie für weitere Infos! Das Team des FC Barcelona: Gegner des THW in der Gruppenphase der Champions League.
Sonntag kommt es im berühmt-berüchtigten Palau Blaugrana zu Barcelona zum Aufeinandertreffen der ewigen europäischen Erzrivalen: Der FC Barcelona, siebenfacher Champions-League-Titelträger und nicht nur deshalb ein Mythos, empfängt am zweiten Spieltag der Gruppe D den THW Kiel. Anpfiff ist um 17.15 Uhr, Eurosport überträgt den Klassiker zweier Erzrivalen ab 17 Uhr live im Fernsehen. In Kiel kann man beim Public Viewing im CinemaxX gemeinsam mit anderen Kieler Fans das "Spiel der Spiele" in der Gruppenphase live und auf Großbildleinwand verfolgen.
Neuer starker Keeper neben Barrufet: Danijel Saric.
Neuer starker Keeper neben Barrufet: Danijel Saric.
Der Showdown der beiden Handballgiganten, die Partie zwischen dem 17-fachen spanischen und dem 15-fachen deutschen Meister kommt früh in der Saison. Die Katalanen haben dabei genau wie der THW Kiel einen Umbruch in der Mannschaft vollzogen. Ihre wahre Leistungsstärke werden deshalb wohl beide Mannschaften am Sonntag noch nicht abrufen können. Gleichwohl werden die Katalanen alles daran setzen, um den THW Kiel in die Schranken zu verweisen. Schließlich haben Lozano und Co. noch die vergangenen Saison im Gedächtnis, als die Kieler zum ersten Mal in der Geschichte der ewigen Duelle beim 31:27-Erfolg den Palau Blaugrana stürmen konnten. Im Rückspiel in der Sparkassen-Arena setzte es dann noch eine 26:33-Niederlage. Die Hypothek von vier Minuspunkten aus diesen beiden Spielen war dann für die Spanier in der damals folgenden zweiten Gruppenphase zu hoch: Der FC Barcelona musste sich früh aus dem Wettbewerb verabschieden (siehe auch Gegnerdaten Barcelona).

Ein weiteres Wiedersehen mit alten Weggefährten: Demetrio Lozano.
Ein weiteres Wiedersehen mit alten Weggefährten: Demetrio Lozano.
Das soll dem ruhmreichen Club nicht noch einmal passieren. Und deshalb griff Club-Präsident Joan Laporta tief in den Geldbeutel, um das katalanische Starensemble wieder auf Kurs Titelgewinne zu bringen. Für den in die Heimat zurückkehrenden Torhüter Kasper Hvidt und seinen Kollegen Venio Losert, der ebenfalls den Club verließ, holte man mit Danijel Saric einen erfahrenen Keeper, der gemeinsam mit Torhüter-Legende David Barrufet für Sicherheit hinter der Abwehr sorgen soll. Mit Leons Daniel Sarmiento, der als bester Mittelmann der spanischen Liga gilt, und dem russischen Halbrechten Konstantin Igropulo von Chehovskie Medvedi Moskau verstärkten die Katalanen ihren Rückraum, der eh mit Recken wie Demetrio Lozano, Iker Romero, Mikkel Hansen, Laszlo Nagy oder Joachim Boldsen schon exzellent besetzt war. Doch das reichte dem reichen Clubpräsidenten noch lange nicht: Mit der Verpflichtung von Siarhei Rutenka vom Erzrivalen Ciudad Real gelang den Katalanen der sprichwörtliche große Coup (siehe auch Gegnerkader Barcelona).

Siarhei Rutenka wechselte von Ciudad Real zum FC Barcelona.
Siarhei Rutenka wechselte von Ciudad Real zum FC Barcelona.
Wie stark der FC Barcelona in diesem Jahr sein kann, zeigte er bereits im spanischen Supercup: Nach Jahren der deprimierenden Niederlagen gelang den Katalanen beim 33:26-Erfolg gegen Ciudad Real wieder einmal eine beeindruckende Vorstellung. In der Liga hingegen mussten die Mannen von Trainer Xavi Pascual in eine 30:33-Heimniederlage gegen die Mannschaft aus der La Mancha einwilligen - bisher war dies allerdings die einzige Niederlage der Katalanen in der laufenden Saison. Am Mittwoch schoss sich der FC Barcelona mit einem spektakulären 42:25 (21:9)-Sieg gegen den Tabellenneunten Cuenca 2016 richtig warm. Dabei führten die Katalanen nach zehn Minuten bereits mit 7:0 und zeigten, dass vor allem die Abwehr in dieser Spielzeit wieder zu einem Bollwerk werden kann. Allerdings verletzte sich Ruben Garabaya in dieser Partie, sein Einsatz am Sonntag ist genauso fraglich wie der von Daniel Narcisse auf Kieler Seite.

Gilt als bester Mittelmann Spaniens: Daniel Sarmiento.
Gilt als bester Mittelmann Spaniens: Daniel Sarmiento.
Barca-Trainer Xavi Pascual hat trotz des holprigen Starts des THW Kiel in die neue Spielzeit gehörigen Respekt vor dem Deutschen Meister: "Der THW Kiel ist ein ungeheuer harter Brocken. Der THW und wir sind Favoriten der Gruppe", sagte Pascual. Gleichwohl sei Barcelonas Ziel der Gruppensieg, und dafür müsse man vor allem den THW Kiel bezwingen. In bisher zwölf Begegnungen zwischen den beiden Traditionsclubs gab es noch nie ein Remis. Sechsmal gewann Barca, sechsmal der THW (siehe auch Gegnerdaten Barcelona). Am ersten Spieltag der Gruppe D waren beide Teams erfolgreich. Während der THW sich zu Hause gegen Ademar Leon (ESP) beim 35:32 schwer tat, kam Barcelona nach einem Pausenremis doch noch zu einem ungefährdeten 39:27-Erfolg beim schweizer Meister Amicitia Zürich.

THW-Trainer Alfred Gislason freut sich auf die Aufgabe am Sonntag: "In Barcelona zu spielen, ist etwas sehr Besonderes. Die Atmosphäre im Blaugrana ist einfach außergewöhnlich."

Und weil eben auch das Spiel etwas ganz Besonderes ist, bietet das CinemaxX am Sonntag ein Public Viewing an. Der Eintritt ist frei, ein Mindestverzehr von vier Euro ist allerdings geboten. Tickets können erst am Spieltag und nur im Kieler CinemaxX reserviert werden.

Schiedsrichter der Partie, die am Sonntag um 17.15 Uhr angepfiffen wird, sind die Franzosen Nordine Lazaar und Laurent Reveret, als EHF-Delegierter ist Peter Olsson aus Schweden vor Ort.

(Christian Robohm)

 

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

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Aktualisierung vom 11.10.

Können Aggressivität und Palau den THW stoppen?
Im Duell zweier personell veränderter Giganten will Barcelona dem THW Kiel am Sonntag mit einer sehr offensiven Spielweise zu Leibe rücken. Das Heimpublikum hat seit dem 36:27 gegen GOG/Svendborg Ende Februar in der Königsklasse keinen Gegner mehr zu Gesicht bekommen. Als zweiter Faktor soll daher die "mystische" Stimmung im Palau Blaugrana diesmal ganz besonders dazu beitragen, die 27:31-Niederlage gegen die "Zebras" vergessen zu machen.

Sein Augenmerk auf einzelne Kieler Spieler zu richten, könne nach Meinung von Co-Trainer Toni Rubiella dazu führen, dass diese vielfältigen Schaden anrichteten. Vielmehr liege der Schlüssel zum Erfolg in der eigenen Spielweise. Barcelona müsse aggressiv zu Werke gehen und in der Abwehr überzeugen. Die Heimniederlage gegen Ciudad Real sei für die Spieler ein Weckruf gewesen, führte der Assistent gegenüber der Homepage Barcelonas aus.

Publikum soll wie gegen Ciudad Real helfen
"Neulich gegen Ciudad Real hat das Publikum perfekt reagiert, als wir nicht auf Augenhöhe waren. Ich bin überzeugt, dass wir das morgen sehr wohl sein werden. Mit der Unterstützung der Zuschauer wird es viel einfacher", maß Barcelonas Trainer Xavi Pascual auf der Homepage der Katalanen am Rande des Abschlusstrainings am Samstag dem Publikum große Bedeutung zu. "Man kann ein hartes, interessantes, ansehnliches Spiel sehen", betrieb er Werbung in eigener Sache und hofft nach fast achtmonatiger Heimspiel-Pause in der Königsklasse auf volle Ränge im Palau Blaugrana. Bei Spielen gegen direkte Konkurrenten müsse der Hallenfaktor genutzt werden wie noch niemals zuvor, stieß Rubiella in dasselbe Horn.
Duell zweier im Umbruch befindlicher Teams
"Kiel hat nicht mehr dieselbe Mannschaft, und wir auch nicht. Die Partie findet sehr früh statt, und man muss eher bedenken, dass die Champions League im Mai zu Ende geht. Dennoch ist es für beide Mannschaften ein wichtiges Spiel, damit wir wissen, wo wir stehen", führte Pascual gegenüber der Homepage weiter aus.

Die Vergangenheit sollte dabei ruhen, äußerte der Trainer angesichts des letzten Kräftemessens der beiden Giganten im Palau (27:31 für den THW) und richtet stattdessen den Blick nach vorn: "Passiert ist passiert. Man muss nach vorne gucken". Sein Team sei sich der Schwere der Begegnung gegen eine der stärksten Mannschaften Europas bewusst. Zudem hätten mit Karabatic und Kavticnik die beiden Hauptverantwortlichen des damaligen Kieler Sieges den Verein mittlerweile verlassen. Aus den sechs Spielen im Palau Blaugrana sei der THW auch nur dieses eine Mal als Sieger hervor gegangen.

Boldsen: Kiel besser als letztes Jahr
Barcelona müsse konzentrierter, härter und schneller spielen als damals, glaubt Joachim Boldsen, der die Kieler nicht nur aus Flensburger Zeiten kennt. Der THW habe im Vergleich zum Vorjahr ein anderes Gesicht: "Kiel ist anders geworden, weil Karabatic nicht dabei ist. Sie haben Narcisse und Ilic verpflichtet, zwei gute Spieler. Ich glaube, die Truppe ist besser als letztes Jahr", analysierte der "Traktor" auf der Webpräsenz der "azulgrana".
Rutenka: Kiel nicht zum Zug kommen lassen
Neuzugang Siarhei Rutenka indes hegt positive Erinnerungen an die Zebras. Im Dress Ciudad Reals konnte der gebürtige Weißrusse zuletzt zweimal den begehrtesten aller Pokale auf der Ziellinie noch aus schwarz-weißer Hand reißen. Der Halblinke, der auch am Kreis jede Menge Brisanz entfalten kann, unterstrich auf der Homepage seiner Farben die psychologische Komponente der Begegnung. Man dürfe nicht aufhören, das Selbstvertrauen der Kieler zu erschüttern. Der THW habe großartige Akteure in seinen Reihen. Wenn die erstmal ihr Spiel aufzögen, werde es schwer, sie aufzuhalten.
Garabaya wohl einsatzfähig - Skrbics Stippvisite
Wer gegen den THW auflaufen darf, wird erst am Sonntag bekannt gegeben. Ein alter Bekannter gab hingegen bereits am Freitag seine Visitenkarte im Palau ab: der Serbe Dragan Skrbic, früher einer der Stars des "Dream Teams", mittlerweile nicht mehr aktiv, und stattdessen in Valencia tätig, stattete den "barcelonistas" nach dem Training einen Besuch ab.

Aus der medizinischen Abteilung erreichten den Übungsleiter gute Nachrichten: Ruben Garabaya, dessen Einsatz gegen den THW zuletzt fraglich war, wird mit großer Wahrscheinlichkeit auflaufen können. Der Kreisläufer hatte sich bei der Generalprobe, dem 42:25 gegen Cuenca, an der Oberschenkelmuskulatur seines rechten Beins verletzt.

(von Dr. Oliver Schulz)

 

Die anderen deutschen Europapokal-Teilnehmer

Die vier deutschen Teams im EHF-Pokal und Pokalsieger-Cup haben noch spielfrei und werden erst Mitte November eingreifen.

Der HSV Hamburg kassierte bereits am Mittwoch einen herben Rückschlag im Kampf um Platz eins in der Gruppe C: Gegen den Titelverteidiger Ciudad Real (ESP) waren die Hansestädter in der eigenen Halle chancenlos und verloren mit 26:32 (13:15).

Ebenfalls gespielt haben bereits die Rhein-Neckar Löwen. In der Gruppe B trennten sich die Mannheimer am Donnerstag mit 29:29 (17:15) unentschieden von KS Vive Targi Kielce aus Polen.

Alle Ergebnisse des CL-Spieltages finden Sie hier.

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 10.10.2009

"Elefantentreffen" mit Rhythmusstörungen

Das besondere Duell "Barca" gegen den THW ist in Barcelona nur eine Randnotiz
Barcelona - Barcelona lebt Fußball, der FC ist das Heiligtum in der Hauptstadt der autonomen Region Kataloniens. Handball spielt nur die zweite Geige. Zwei Tage vor dem Champions-League-Klassiker zwischen "Barca" und THW Kiel (Sonntag, 17.15 Uhr, Eurosport) ruht der See in der 1,7-Millionen- Metropole am Mittelmeer.

Handball-Kiel stünde Kopf bei der Paarung zwischen dem 17-fachen spanischen Meister und seinem 15-maligen deutschen Pendant. Die Sparkassen-Arena wäre mit 10 250 Menschen bis unters Dach gefüllt. In dem wegen seiner Atmosphäre gefürchteten Palau Blaugrana, der 8000 Menschen Platz bietet, waren gestern dagegen noch mehr als 4000 Tickets zu haben. Auch in der spanischen Presse finden die Ball werfenden Aktiven nur geringe Aufmerksamkeit. Bisher wiesen lediglich kleine Randnotizen auf das Schlagerspiel der Vorrundengruppe D hin.

Dennoch, in der Szene gilt die Partie als "Elefantentreffen". Der FC Barcelona trug sich bisher sechs Mal in die CL-Siegerliste ein, wurde zudem einmal Europapokalsieger der Meister, Kiel feierte 2007 den Gewinn der höchsten europäischen Vereinstrophäe. "Barcelona ist etwas Besonderes", sagt THW-Coach Alfred Gislason. Xavi Pascual, Kollege vom großen FCB zeigt ebenfalls Respekt: "Der THW ist ein ungeheuer harter Brocken. Kiel und wir sind Favoriten der Gruppe."

Revanchegelüste spielen ebenfalls mit, schließlich gewannen die "Zebras" in der vergangenen Saison erstmals in der "Höhle des Löwen" (31:27), setzten sich auch im Rückspiel in Kiel mit 33:26 durch und sorgten so für das vorzeitige CL-Aus der Katalanen. Zwölf Spiele, sechs Siege, sechs Niederlagen lautet die Bilanz der bisherigen Treffen der Giganten. Barcelona möchte wieder die Führung übernehmen, zudem seine dominante Rolle im europäischen Handball zurückerobern. Dafür hat Präsident Joan Laporta viel Geld investiert, holte Daniel Sarmiento, der als bester spanischer Mittelmann gilt, von Ademar Leon, Rückraum-Ass Constantin Igropulo von Medwedi Moskau und eiste Weltstar Siarhei Rutenka vom Erzrivalen Ciudad Real los.

Der Saisonstart geriet prompt zum Volltreffer. Barcas 33:26-Triumph im Supercup über Ciudad Real schien die Wende im spanischen Vereinshandball einzuläuten. Die Fans jubelten aber zu früh, wenige Wochen später revanchierte sich das Team aus der Mancha mit einem 33:30 in der Liga Asobal, die zur Zeit von Aragon (11) vor Ciudad und Barca (beide 10) angeführt wird. Genau wie Alfred Gislason kämpft Pascual noch mit Rhythmusstörungen, die sich bei gravierenden Personalveränderungen einstellen.

Der THW-Tross trifft heute gegen 20 Uhr in der von 25 Grad Celsius verwöhnten Mittelmeer-Metropole ein. Die Dauerverletzten, Andreas Palicka und Tobias Reichmann, sind ebenfalls dabei, "damit sie Champions-League-Atmosphäre erspüren sollen", erklärt Manager Uli Derad. Grünes Licht für den Einsatz von Spielmacher Daniel Narcisse (Oberschenkelzerrung) gibt es erst kurz vor dem Anpfiff. "Wir werden nichts übers Knie brechen", sagt Mannschaftsarzt Dr. Detlev Brandecker.

Thierry Omeyer erhofft sich währenddessen von seiner Wahl zum Welthandballer 2008 vor seinem Kieler Ex-Kollegen Nikola Karabatic einen "Schub für die ganze Mannschaft". Gestern um 15 Uhr hatte er einen Anruf vom Weltverband IHF bekommen, "der mich stolz und glücklich gemacht hat". Der Olympiasieger ist nach Henning Fritz 2004, als dieser noch für den THW spielte, und dem Serben Arpad Sterbik (Ciudad Real/2005) erst der dritte Torhüter, dem diese Ehre zuteil wurde.

(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 10.10.2009)

 

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