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25.01.2010

Ex-Nationalspieler Oleg Velyky gestorben

Oleg Velyky.
Oleg Velyky.
Der deutsche Handball trauert um Oleg Velyky. Der frühere Nationalspieler vom Bundesligisten HSV Hamburg ist in der Nacht zum Samstag, den 23. Januar 2010 im Alter von 32 Jahren nach langer Krankheit in seinem Geburtsland Ukraine gestorben.
Velyky spielte in der Bundesliga für TuSEM Essen (2001-2005), die Rhein-Neckar Löwen (2005-2008) und den HSV Hamburg. Für die Ukraine bestritt der Rückraumspieler 59 Länderspiele, für Deutschland erzielte er in 38 Partien 124 Treffer. Bei der Weltmeisterschaft 2007 zählte er zum deutschen Aufgebot, kam wegen eines kurz vor Beginn zugezogenen Sehneneinrisses unter dem Fuß jedoch nicht zum Einsatz.

2003 war bei Velyky erstmals Hautkrebs diagnostiziert worden. Die Krankheit galt als besiegt, ehe Velyky im März 2008 erneut einen Rückfall erlitt. Er hinterlässt seine Frau Kataryna und seinen sechsjährigen Sohn Nikita.

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 25.01.2010:

Tiefe Trauer nach Tod von Oleg Velyky

Pascal Hens: "Ein großer Schock für uns alle"
Innsbruck - Die Freude über den Sieg gegen Schweden und dem damit verbundenen Einzug in die Hauptrunde war im deutschen EM-Team nur kurz. Auf das Hochgefühl folgte am Sonnabend der schwere Schock. Bundestrainer Heiner Brand hatte Tränen in den Augen, seine Spieler einen Kloß im Hals und keine Gedanken an Handball im Kopf: Der Tod von Nationalspieler Oleg Velyky vom Bundesligisten HSV Hamburg hat im deutschen Lager Betroffenheit und tiefe Trauer ausgelöst.

"Man hat gehofft, dass es ein Wunder gibt. Aber wenn man dann mit der Realität konfrontiert wird, ist das ein Schock", sagte Brand im Team-Hotel "Grauer Bär". In der Nacht zuvor war Velyky in seinem Geburtsland Ukraine im Alter von nur 32 Jahren an Krebs gestorben.

Die Mannschaft war am Morgen beim Frühstück darüber unterrichtet worden. "Ich habe danach nicht mehr wirklich noch einen Bissen herunterbekommen. Und das ging den anderen auch so. Selbst die, die nicht mit ihm zusammen gespielt haben, sind total traurig", berichtete Kapitän Michael Kraus. Velyky, der im April 2004 die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten hatte, war von Heiner Brand in die deutsche Nationalmannschaft geholt worden. Der Bundestrainer schätzte ihn als Weltklasse-Rückraumspieler ebenso wie als Menschen. "Man denkt über Situationen mit ihm nach", sagte Brand. Die Trauer im deutschen Lager war greifbar. Mit hängenden Köpfen und verschlossenen Gesichtern standen die Sportler beieinander. "Man muss den Spielern, besonders denen aus Hamburg, Zeit geben, Abstand zu gewinnen und die Nachricht zu verarbeiten", erklärte der Bundestrainer.

Pascal Hens, Team-Kollege von Velyky beim HSV hatte ebenfalls mit den Tränen zu kämpfen. "Das ist für uns alle ein großer Schock", sagte der Hamburger, "obwohl wir wussten, wie es um ihn stand und dass er sterben wird". Es sei sehr beeindruckend gewesen, wie Velyky mit der Krankheit umgegangen sei: "Oleg hat nach jedem Stängel gegriffen, er war ein großer Kämpfer."

Lediglich vier Spiele hatte Velyky wegen Verletzungen und seines Krebsleidens für die Hamburger bestritten, zu denen er 2008 gewechselt war. Für Deutschland bestritt er 38 Länderspiele, für sein Heimatland Ukraine 59. Den letzten Einsatz im deutschen Team hatte Velyky im EM-Eröffnungsspiel 2008 in Norwegen gegen Weißrussland, in dem er nach wenigen Minuten zum zweiten Mal einen Kreuzbandriss erlitt. Die Nationalspieler wollen nun bei aller Trauer den Tod von Oleg Velyky auch als Ansporn nutzen, ein sportliches Zeichen zu setzen. "Er war unser Freund. Wir werden versuchen, den Kopf frei zu bekommen und auch für ihn zu spielen", sagte Kapitän Kraus.

"Es ist 100-prozentig richtig, dass es in seinem Sinne wäre, jetzt das Turnier ordentlich zu Ende zu spielen. Sport ist immer auch eine Möglichkeit zur Ablenkung. Vielleicht können wir das so besser verarbeiten als wenn jeder allein auf seinem Zimmer sitzt", erklärte der Bundestrainer.

(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 25.01.2010)


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