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26.04.2010 Europapokal

Kieler Nachrichten: Flensburgs neunter Finaleinzug steht auf der Kippe

EHF-Pokal: SG müht sich zu einem 31:30-Sieg gegen die Kadetten - Abwehr der Schwachpunkt - Svan Hansen mit acht Toren einziger Lichtblick

Aus den Kieler Nachrichten vom 26.04.2010:

Flensburg. Die Fans waren optimistisch, sangen nach dem Schlusspfiff "Fi-na-le". Nach dem eher mageren 31:30 (15:15)-Erfolg über die Kadetten Schaffhausen ist aber eher in Frage gestellt, ob die SG Flensburg-Handewitt seit 1997 zum neunten Mal den Einzug in ein Europapokal-Endspiel schaffen wird. Die Zuversicht haben die Nordlichter indes nicht verloren. "Ich glaube, dass wir im Rückspiel einiges besser machen werden und es noch schaffen", sagte der Schwede Tobias Karlsson. Und sein Mannschafts- und Mittelblock-Kollege Jacob Heinl ergänzte: "Wir haben schon bei einigen starken Gegnern auswärts gut ausgesehen und auch gewonnen."
Die Abwehr der Flensburger war neben den nur 3625 Zuschauern im Rund die Enttäuschung des Abends. Im Vorfeld hatte sie SG-Trainer Per Carlén mit der "chinesischen Mauer" verglichen und das Hauptaugenmerk auf die Offensive gerichtet - um "Löcher in den Schweizer Käse" zu spielen. Eine Bemerkung, die Kadetten-Präsident Giorgio Behr als "Respektlosigkeit" bezeichnete. Der gute Auftritt seiner Zwei-Millionen-Euro-Budget-Truppe registrierte er als Genugtuung - während Per Carlén zurückrudern musste: "Heute war unsere Defensive wie ein Schweizer Käse."

Aus dem Rückraum agierten Spielmacher Peter Kukucka und der Este Mait Patrail stets gefährlich. Am Kreis fand der ehemalige Hamburger Iwan Ursic genug Platz vor. Da auch die Flensburger Schlussleute Dan Beutler und Johan Sjöstrand nicht ihren Rhythmus fanden, drohte eine bittere Heimschlappe. Nach 50 Minuten führten die Eidgenossen mit 28:25. "Wir haben das, was wir vorhatten, sehr lange sehr gut gespielt", sagte Kadetten-Coach Petr Hrachovec, einst Rechtsaußen bei den Rhein-Neckar Löwen.

Erst als die Flensburger ihre Deckung umstellten und Kukucka sowie Patrail an die kurze Leine nahmen, drehte sich das Blatt. Lasse Svan Hansen, der Lichtblick in einer blassen Flensburger Truppe, markierte mit seinem achten Treffer den 31:30-Siegtreffer. "Es ist noch ein weiter Weg bis ins Finale", sagte der Kadetten-Rechtsaußen Jan Filip, der 2008 mit der HSG Nordhorn den EHF-Cup gewonnen hatte. "Wir wissen, dass Flensburg heute nicht optimal gespielt hat." Auch Ursic traute dem Braten nicht: "Flensburg kann auch in Schaffhausen mit sieben Toren gewinnen." Das Rückspiel wird am Sonnabend um 17 Uhr angepfiffen.

(aus den Kieler Nachrichten vom 26.04.2010)


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