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05.05.2010 Bundesliga

ZEBRA: Mythos THW

Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "ZEBRA", von living sports:

Der Mythos THW Kiel ist ungebrochen: Trotz allen medialen Werbens in größeren Städten der Republik ist der Verein aus der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt noch immer das bekannteste und beliebteste Team der TOYOTA HBL.
Zahlen sind nur selten in der Lage, Emotionen auszudrücken. Doch im Fall des THW Kiel bestätigen die Zahlen der Umfrage des unabhängigen Meinungsforschungsinsitut Sport + Markt aus Köln das, was in der Handballwelt ohnehin kaum jemand bezweifeln wollte: Die Zebras sind die bekannteste und beliebteste Mannschaft. Ihr Bekanntheitsgrad resultiert wohl nicht nur aus den zahlreichen Stars, die inzwischen an der Förde ihr Geld verdienen, sondern natürlich auch aus den vielen, großartigen Erfolgen in den vergangenen Jahren. Der THW Kiel ist sportlich im europäischen Handball noch immer das Maß der Dinge, Titel werden nur über die Zebras vergeben - auch wenn die Konkurrenz aus Mannheim, Lemgo und Hamburg zuletzt keine Kosten und Mühen gescheut hat, um daran etwas zu ändern. Die Kieler sind trotz eines fundamentalen Umbruchs vor dieser Spielzeit, als sie vor allem mit Stefan Lövgren ihren Leitwolf verloren, auch 2010 eine Top-Mannschaft. Die Bekanntheit ist kein Phänomen: Immer dann, wenn der THW Kiel spielt, sind die Hallen ausverkauft. Immer dann, wenn die Zebras auf ihrer Titeljagd im Fernsehen zu sehen sind, erzielen die Sender Top-Quoten. Unter den fünf quotenträchtigsten Spielen des Senders "Sport1" (ehemals DSF) befinden sich gleich drei mit Kieler Beteiligung. Die Marke THW Kiel zieht - gerade weil sie nicht aus dem Boden gestampft, sondern traditionell gewachsen ist. Die "Zebras" kannte man schon, als Handball im Fernsehen noch ein Schattendasein fristete. Als man noch über die Dörfer tingelte, um einen deutschen Meister zu ermitteln. Die schwarz-weißen Trikots sind Kult seit den Zeiten, als Handball noch auf dem Feld gespielt wurde. Aber der THW Kiel ist auch modern: Nach der bisher größten Krise des Clubs im vergangenen Jahr wurden die Strukturen in der Clubführung denen in Großunternehmen angepasst. Und in den vergangenen Jahren wurde die Produktplatte im Zebra-Shop kontinuierlich ausgebaut, mittlerweile kann man zu jeder Tages- und Nachtzeit mit den Zebra-Utensilien leben: Vom Kaffeebecher über die Brotdose bis zur stylischen Bettwäsche - überall prangt das Logo des THW Kiel. Und die Kieler - gleich welchen Alters - stehen zu ihrem Verein: Slebstverständlich trägt der Fan-Nachwuchs im Sportunterrricht das Zebra-Trikot, stehen wichtige Spiele an, wird geflaggt. An den Häusern, am Auto. Die "Nummernschilder" mit den Titeln sind ebenfalls Kult - auch wenn man im nördlichen Landesteil dafür schon einmal zehn Euro Strafe bei einer etwas neidisch auf den großen Handballclub im Süden blickenden Verkehrsüberwacherin zahlen darf.

Dass die Kieler Handballer die beliebtesten der TOYOTA Handball-Bundesliga sind, ist ebenfalls hausgemacht. Bei der Auswahl der Spieler wird auch auf den Sympathiefaktor geachtet. Namen wie Dominik Klein, Thierry Omeyer oder Filip Jicha kennt jeder Handballinteressierte in der Republik. Abgehoben wird woanders - trotz aller Erfolge ist die Mannschaft und das Umfeld des THW Kiel bodenständig geblieben. Da wird einem finanziell angeschlagenen Verein mit einem Benefizspiel geholfen, da gibt es bei weiten Auswärtstouren schon einmal eine Kiste Bier, die aus der Mannschaftskasse finanziert wird, für die mitgereisten Anhänger. Und auch nach anstrengenden und schweren Spielen nehmen sich die Zebras viel Zeit für ihre Fans - eigentlich eine Selbstverständlichkeit, aber längst nicht überall Usus. Wohl auch deshalb haben die Zebras überall in der Republik eine treue Anhängerschaft. Egal, ob in Balingen, Mannheim oder Magdeburg: Überall, wo der THW spielt, sind die Fans längst da. Und die wissen, was sich für Anhänger des deutschen Rekordmeisters und -pokalsiegers gehört: So sind die Kieler Anhänger trotz der bedingungslosen Unterstützung für die eigene Mannschaft überall in der Republik für ihre Fairness und ihren Sachverstand bekannt. Kein Wunder: In Kiel wird der Handball gelebt. Auch wenn andere Teams sich selbstherrlich als "Fan-Weltmeister" bezeichnen - in der Sparkassen-Arena schlägt das Herz dieser Sportart. Stehende Ovationen von 10250 Fans für einen Spieler des Landesrivalen gibt es wohl nur in Kiel, eine seit Jahren ausverkaufte Arena auch. "Die Kieler Arena ist die Kathedrale des Handballs", sagte Xavier Pascual, Trainer des FC Barcelona. Ein Kompliment von einem der ganz großen Gegner der vergangenen Jahre - der Mythos THW Kiel lebt und ist bereit für die Zukunft.

(aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "ZEBRA", von living sports)


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