Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "ZEBRA", von living sports:
Der Mythos THW Kiel ist ungebrochen: Trotz allen medialen Werbens
in größeren Städten der Republik ist der Verein aus der
schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt noch immer das
bekannteste und beliebteste Team der TOYOTA HBL.
Zahlen sind nur selten in der Lage, Emotionen auszudrücken. Doch im
Fall des THW Kiel bestätigen die Zahlen der Umfrage des unabhängigen
Meinungsforschungsinsitut Sport + Markt aus Köln das, was in der
Handballwelt ohnehin kaum jemand bezweifeln wollte: Die Zebras sind
die bekannteste und beliebteste Mannschaft. Ihr Bekanntheitsgrad
resultiert wohl nicht nur aus den zahlreichen Stars, die inzwischen
an der Förde ihr Geld verdienen, sondern natürlich auch aus den
vielen, großartigen Erfolgen in den vergangenen Jahren. Der THW Kiel
ist sportlich im europäischen Handball noch immer das Maß der Dinge,
Titel werden nur über die Zebras vergeben - auch wenn die Konkurrenz
aus Mannheim, Lemgo und Hamburg zuletzt keine Kosten und Mühen
gescheut hat, um daran etwas zu ändern. Die Kieler sind trotz eines
fundamentalen Umbruchs vor dieser Spielzeit, als sie vor allem mit
Stefan Lövgren ihren Leitwolf verloren,
auch 2010 eine Top-Mannschaft. Die Bekanntheit ist kein Phänomen:
Immer dann, wenn der THW Kiel spielt, sind die Hallen ausverkauft.
Immer dann, wenn die Zebras auf ihrer Titeljagd im Fernsehen zu sehen
sind, erzielen die Sender Top-Quoten. Unter den fünf quotenträchtigsten
Spielen des Senders "Sport1" (ehemals DSF) befinden sich gleich drei
mit Kieler Beteiligung. Die Marke THW Kiel zieht - gerade weil sie
nicht aus dem Boden gestampft, sondern traditionell gewachsen ist.
Die "Zebras" kannte man schon, als Handball im Fernsehen noch ein
Schattendasein fristete. Als man noch über die Dörfer tingelte, um
einen deutschen Meister zu ermitteln. Die schwarz-weißen Trikots sind
Kult seit den Zeiten, als Handball noch auf dem Feld gespielt wurde.
Aber der THW Kiel ist auch modern: Nach der bisher größten Krise des
Clubs im vergangenen Jahr wurden die Strukturen in der Clubführung
denen in Großunternehmen angepasst. Und in den vergangenen Jahren wurde
die Produktplatte im Zebra-Shop kontinuierlich ausgebaut, mittlerweile
kann man zu jeder Tages- und Nachtzeit mit den Zebra-Utensilien leben:
Vom Kaffeebecher über die Brotdose bis zur stylischen Bettwäsche -
überall prangt das Logo des THW Kiel. Und die Kieler - gleich welchen
Alters - stehen zu ihrem Verein: Slebstverständlich trägt der Fan-Nachwuchs
im Sportunterrricht das Zebra-Trikot, stehen wichtige Spiele an, wird
geflaggt. An den Häusern, am Auto. Die "Nummernschilder" mit den Titeln
sind ebenfalls Kult - auch wenn man im nördlichen Landesteil dafür schon
einmal zehn Euro Strafe bei einer etwas neidisch auf den großen Handballclub
im Süden blickenden Verkehrsüberwacherin zahlen darf.
Dass die Kieler Handballer die beliebtesten der TOYOTA Handball-Bundesliga
sind, ist ebenfalls hausgemacht. Bei der Auswahl der Spieler wird auch auf
den Sympathiefaktor geachtet. Namen wie Dominik Klein,
Thierry Omeyer oder Filip Jicha
kennt jeder Handballinteressierte in der Republik. Abgehoben wird woanders
- trotz aller Erfolge ist die Mannschaft und das Umfeld des THW Kiel
bodenständig geblieben. Da wird einem finanziell angeschlagenen Verein mit
einem Benefizspiel geholfen, da gibt es bei weiten Auswärtstouren schon
einmal eine Kiste Bier, die aus der Mannschaftskasse finanziert wird, für
die mitgereisten Anhänger. Und auch nach anstrengenden und schweren Spielen
nehmen sich die Zebras viel Zeit für ihre Fans - eigentlich eine
Selbstverständlichkeit, aber längst nicht überall Usus. Wohl auch deshalb
haben die Zebras überall in der Republik eine treue Anhängerschaft. Egal,
ob in Balingen, Mannheim oder Magdeburg: Überall, wo der THW spielt, sind
die Fans längst da. Und die wissen, was sich für Anhänger des deutschen
Rekordmeisters und -pokalsiegers gehört: So sind die Kieler Anhänger trotz
der bedingungslosen Unterstützung für die eigene Mannschaft überall in der
Republik für ihre Fairness und ihren Sachverstand bekannt. Kein Wunder: In
Kiel wird der Handball gelebt. Auch wenn andere Teams sich selbstherrlich
als "Fan-Weltmeister" bezeichnen - in der Sparkassen-Arena schlägt das Herz
dieser Sportart. Stehende Ovationen von 10250 Fans für einen Spieler des
Landesrivalen gibt es wohl nur in Kiel, eine seit Jahren ausverkaufte Arena
auch. "Die Kieler Arena ist die Kathedrale des Handballs", sagte Xavier
Pascual, Trainer des FC Barcelona. Ein Kompliment von einem der ganz großen
Gegner der vergangenen Jahre - der Mythos THW Kiel lebt und ist bereit für
die Zukunft.
(aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "ZEBRA", von living sports)