THW-Logo
11./12.08.2010 - Letzte Aktualisierung: 12.08.2010 Vorbereitung

THW Kiel mit klarem Sieg bei der HSG Tarp-Wanderup

Update #1 KN-Bericht und Fotos ergänzt...

Die Kieler Abwehr stand erst in der zweiten Halbzeit sicher.
Klicken Sie zum Vergrößern! Die Kieler Abwehr stand erst in der zweiten Halbzeit sicher.
Der THW Kiel bleibt in der Saisonvorbereitung ungeschlagen. Am Mittwochabend gewannen die "Zebras" beim schleswig-holsteinischen Drittligisten HSG Tarp-Wanderup nach einer Leistungssteigerung im zweiten Durchgang deutlich mit 51:26 (24:17). Beste Torschützen bei den Kielern waren Tobias Reichmann, Christian Zeitz und Momir Ilic mit jeweils sieben Treffern.
Verlieren ist der HSG Tarp-Wanderup zuletzt fast ebenso fremd wie dem THW Kiel: 24 von 30 Partien, darunter auch die beiden Spiele gegen das Junior-Team der "Zebras", gewannen die Treenehandballer in der vergangenen Spielzeit in der Regionalliga. Als Tabellendritter qualifizierte sich die junge Mannschaft souverän für die 3. Liga - und in Tarp setzt man auch weiterhin auf die Jugend. Die A-Junioren stiegen jüngst in die Regionalliga auf, mehrere Talente stehen vor dem Sprung in die 1. Mannschaft. Kein Wunder also, dass die Mannschaft nur so vor Selbstvertrauen strotzt. Natürlich glaubte im Vorfeld keiner an einen Sieg gegen den Champions-League-Sieger, ehrgeizige Ziele setzte sich die HSG dennoch: "Eine Niederlage mit maximal 10 Toren gegen die beste Vereinsmannschaft der Welt wäre schon toll", erklärte Manager Stephan Thonak vor der Partie und versprach Alfred Gislason damit, ein "ernstzunehmender Prüfstein" für den THW zu werden.

Milutin Dragicevic beim Torwurf.
Klicken Sie zum Vergrößern! Milutin Dragicevic beim Torwurf.
Dieses Versprechen machten die "Wölfe" vor rund 800 Zuschauern zumindest 30 Minuten lang wahr. Gegen eine besonders in der Abwehr fahrig zu Werke gehende Kieler Abwehr, hinter der Andreas Palicka nur selten zu glänzen wusste, erzielte der Drittligist in der ersten Halbzeit stattliche 17 Treffer. Dass der THW zum Seitenwechsel dennoch mit sieben Toren Vorsprung führte, lag aber an der eigenen Spielfreude im Angriff - dies zeigte sich beispielsweise durch einen Treffer von Christian Zeitz mit der rechten Hand. Die Handballfans in der Treenehalle kamen auf jeden Fall auf ihre Kosten und bedachten sowohl ihre eigene, unermüdlich kämpfende Mannschaft als auch den THW Kiel mit Szenenapplaus.

Christian Sprenger erzielte bei seinem Comeback sechs Treffer.
Klicken Sie zum Vergrößern! Christian Sprenger erzielte bei seinem Comeback sechs Treffer.
Alfred Gislason konnte erstmals wieder auf National-Rechtsaußen Christian Sprenger zurückgreifen, außer dem frischgebackenen Vater Thierry Omeyer (siehe Extra-Bericht), den am Montag in Frankreich am Kreuzband operierten Daniel Narcisse und den nach Tarp mitgereisten Rekonvaleszenten Kim Andersson konnte der Isländer seinem gesamten Kader Spielanteile gönnen. Und nach einer deutlichen Halbzeitansprache steigerten sich die "Zebras" nach Wiederanpfiff zusehends: Die Abwehr ließ nun nicht mehr viele Würfe der Gastgeber zu, dafür rollte ein Gegenstoß nach dem anderen auf das Tarper Tor zu. Dadurch knackten die Kieler letztlich sogar die 50-Tore-Marke und konnten einen weiteren deutlichen Sieg in der Vorbereitung einfahren.

Bereits am kommenden Wochenende aber warten deutlich größere Kaliber auf den THW Kiel. Beim traditionellen "Schlecker-Cup" in Ehingen treffen die "Zebras" am Samstag mit Ademar Leon (ESP) und RK Zagreb (CRO) auf zwei alte Bekannte aus der Champions League, ehe am Sonntag noch eine weitere Partie gegen Veszprem (HUN), Montpellier (FRA) oder Berlin ansteht (siehe auch Überblick über die Vorbereitung des THW).

(Sascha Krokowski)

Testspiel: 11.08.10, Mi., 19.00: HSG Tarp-Wanderup - THW Kiel: 26:51 (17:24)

Logo Haupttorschützen HSG Tarp-Wanderup:
Brüne (6), Petersen (6/1), Jessen (4), Tölle (4); Trainer: Nielsen
Logo THW Kiel:
Palicka (1.-60.); Lundström (4), Dragicevic (4), Sprenger (6), Ahlm (3), Kubes, Reichmann (7), Zeitz (7), Palmarsson (4), Ilic (7/4), Klein (3), Jicha (6); Trainer: Gislason
Zeitstrafen:
HSG: 1;
THW: 2
Siebenmeter:
HSG: 2/2;
THW: 5/4 (Jicha verwirft gegen Dobratz)
Zuschauer:
800 (ausverkauft) (Treenehalle, Tarp)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 12.08.2010:

Linkshänder trumpfen auf

Zeitz und Sprenger überzeugten beim 51:26 in Tarp - THW-Abwehr 30 Minuten mangelhaft
Tarp. Ab Sonnabend misst sich der THW Kiel beim Schlecker-Cup in Ehingen mit Weltklasse-Teams, gestern stand für die "Zebras" beim Regionalligisten HSG Tarp-Wanderup Warmlaufen auf dem Programm. In der ausverkauften Treenehalle siegte der Meister vor 700 Zuschauern mit 51:26 (24:17) Toren.

Andreas Palicka stand allein im Tor, Kollege Thierry Omeyer war zu Hause geblieben. Oder besser gesagt, Omeyer stand seiner Frau Laurance im Krankenhaus bei. Seit gestern, 16 Uhr, ist die Familie Omeyer auf ein Quartett angewachsen. Manon hat einen Bruder bekommen, Loris ist sein Name.

Das Fehlen des Welthandballers von 2008 war gegen den Regionalligisten natürlich zu verkraften. Trotzdem taten sich die Zebras in der ersten Halbzeit in der von Hauptsponsor Provinzial veranstalteten Partie schwer. Die Abwehr war in den ersten 30 Minuten überhaupt nicht bei der Sache, ließ die hungrigen Regionalligaspieler nach Belieben spielen und zaubern. 17 Gegentore in einer Halbzeit gegen einen Drittligisten sind zu viel. Immerhin zeigte der THW im Angriff ansehnlichen Handball, allen voran Christian Zeitz, der Linkshänder traf in der 20. Minute gar sehenswert mit rechts. 24 Tore brachten die "Zebras" zustande, erfreulich war zudem die gute Leistung von Rechtsaußen Christian Sprenger, der nach seiner Operation am Sprunggelenk zu alter Stärke zurückfindet.

Trainer Alfred Gislason muss in der Pause die richtigen Worte gefunden haben, jetzt lief auch auf dem Parkett ab, was auf den Prospekten versprochen wurde: Weltklasse trifft auf Regionalliga. Kiels Abwehr packte energischer zu und vorne fielen die Tore wie bald im Herbst reife Früchte von den Bäumen. Als den klassenniederen Gastgeber am Ende zudem die Kräfte verließen, knackte der Champions-League-Sieger noch die 50-Tore-Marke. Momir Ilic (57.) traf zum 50:25.

Am Ende hatten so alle ihren Spaß. Auch die Autogrammjäger, vor allem aber der Schatzmeister der Jugendabteilung: Die "Zebras" spielten unentgeltlich, alle Einnahmen bleiben bei der HSG-Jugendarbeit.

(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 12.08.2010)


(11./12.08.2010) Ihre Meinung im Fan-Forum? Zur Newsübersicht Zur Hauptseite