Aus den Kieler Nachrichten vom 12.08.2010:

Das Kreuzband sei durch eine Sehne aus dem Oberschenkel ersetzt worden, "außerdem wurden Begleitverletzungen hinter der Kniescheibe und am Außenmeniskus behandelt", erklärte THW-Mannschaftsarzt Dr. Frank Pries, der engen Kontakt zu seinem französischen Kollegen hält.

Narcisse, der die schwere Verletzung am vergangenen Wochenende beim Heide-Cup in Lüneburg erlitten hatte (siehe Extra-Bericht), hat sich für die Operation in Frankreich entschieden, weil er vor fünf Jahren vom gleichen Ärzteteam an einer Kreuzbandverletzung im anderen Knie operiert worden war. Die war gut gelaufen. "Außerdem", so Dr. Pries, "hat es eine Rolle gespielt, dass er dort in seiner Landessprache kommunizieren kann, das gibt Sicherheit."

Sicherheit gibt ihm auch die Anwesenheit seiner Familie. Ehefrau Emmanuelle ist an der Seite ihres Mannes, hilft ihm über die ersten Tage nach dem schweren Eingriff hinweg. Über zwei Stunden habe die Operation gedauert, erläutert Frank Pries. Daniel Narcisse wird am 23. August in Kiel zurückerwartet. Dann beginnt der zweite Schritt zur Wiederherstellung seiner körperlichen Leistungsfähigkeit mit der täglichen Arbeit in der Rehabilitation. Kiels Mannschaftsarzt erwartet den französischen Olympiasieger nicht vor März 2011 im Mannschaftsgefüge zurück. "Sechs Monate sind eine zu kurze Zeit für solch' eine Verletzung." Es sei besser, mehr einzuplanen. Pries macht allerdings auch Hoffnung: "Daniel ist nach Verletzungen ein Frühaufsteher, sein Körper erholt sich schnell."

(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 12.08.2010)