Aus den Kieler Nachrichten vom 12.10.2010:

Eine Woche zuvor hatten die ambitionierten Norddeutschen schon ein 30:33 bei MKB Veszprem kassiert und drohen damit in der Tabelle der Gruppe B den Anschluss zu verlieren. Vermeintlich leichte Gegner im Achtelfinale versprechen nur die Ränge eins und zwei. "Das war eine katastrophale Leistung", wetterte Rudolph und gab zu, dass der kurze Mallorca-Ausflug vor einem Monat gar nichts gebracht habe. Er wolle aber weder unruhig werden, noch von einer Krise sprechen, versicherte der ehrgeizige Gönner.

Der Mäzen hat Millionen in die Mannschaft gepumpt, um deutscher Meister und Champions-League-Sieger zu werden. Am Fernseher musste der Medizin-Unternehmer mit ansehen, wie der HSV Hamburg sogar einen Vier-Tore-Vorsprung fast ohne Gegenwehr verspielte. "Uns hat die Einstellung gefehlt", gab der vor der Saison verpflichtete Nationalspieler Michael Kraus zu. Trainer Martin Schwalb, der fast ruhig auf der Bank saß, fordert nun zwei Siege in den anstehenden Partien zu Hause gegen IK Sävehof (Schweden) am Donnerstag und am Sonntag in der Bundesliga gegen den Überraschungsersten Füchse Berlin. "Wir werden das Team jetzt stärker an die Kandare nehmen", kündigte der Coach an, der im nächsten Jahr Geschäftsführer beim HSV wird. "Wer nicht mitzieht, bleibt draußen." Vollmundige Erklärungen, aber schwer umzusetzen. Schon in Dänemark mussten aus Personalnot die angeschlagenen Stefan Schröder (Zerrung) und Hans Lindberg (Magen-Darm-Grippe) auflaufen.

(aus den Kieler Nachrichten vom 12.10.2010)