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02.11.2010 Mannschaft

Kieler Nachrichten: Palicka träumt von der WM

Trainer-Duo nominierte THW-Torhüter nicht für die EM-Qualifikation

Aus den Kieler Nachrichten vom 02.11.2010:

Andreas Palicka.
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Kiel. Er wäre gerne dabei gewesen, aber das Trainerduo Staffan Olsson/Ola Lindgren hatte Andreas Palicka nicht für die EM-Qualifikationsspiele der Schweden gegen Montenegro (30:27) und Israel (32:28) nominiert. Stattdessen waren Dan Beutler (Flensburg), Mattias Andersson (Großwallstadt) und Palicka-Freund Johan Sjöstrand im Kader, der beim FC Barcelona zumeist nur auf der Bank sitzt.
Die Begründung? Zu wenig Spielanteile beim THW Kiel. "Das kann ich nicht verstehen", sagt der 24-Jährige, der die vergangene Woche für einen Kurzurlaub in der Heimat genutzt hatte. "Ich würde mir wünschen, dass sie einmal sehen, wie ich hier arbeite." Mitte Dezember werden Olsson und Lindgren den Kader für die WM 2011 in Schweden bekannt geben, Palicka hofft, dann dabei zu sein. "Ich habe es verdient." Nach seinem Muskelabriss im Oberschenkel hat "Palle" sich längst zurückgekämpft. "Besser als jetzt war ich nie." Die Verletzungspause hätte ihn im Kopf "ein paar Jahre älter" gemacht, an der Seite von Thierry Omeyer würde er zudem viel lernen. Vor allem bei Bällen, die von der Seite auf das Tor fliegen, wäre Kiels Nr.1 "unglaublich".

Mit seiner Quote ist Palicka zufrieden, auch mit seinen Einsatzzeiten. "Ich spiele mit dem besten Torhüter der Welt in einer Mannschaft und habe 30 Prozent Spielanteile, warum sollte ich damit nicht zufrieden sein?" Einziges Manko, so der gelernte Lagerarbeiter, sei noch seine Ungeduld. "Wenn ich eingewechselt werde, dann will ich zu viel, alles muss gleichzeitig klappen." Er arbeite ihn Kiel ohne Stress, hätte das Vertrauen des Trainers und die Zukunft noch vor sich - Palicka fühlt sich auch im Schatten von Omeyer wohl. "Wir reden zwar nicht viel miteinander, aber das stört mich nicht. Es ist mir auch egal, ob er nach einer Parade von mir klatscht oder nicht."

Der Umgang sei von großem Respekt geprägt, zudem seien sie sich als Typen sehr ähnlich. "Ich kenne es, meinen Weg allein zu gehen, schließlich habe ich in Schweden wegen meiner unorthodoxen Spielweise nie in ein Raster gepasst." Auch in Großwallstadt wird der 17-fache Nationalspieler zunächst auf der Bank sitzen. "Wenn Titi gut hält und ich nicht einspringen muss, werde ich trotzdem einen netten Abend haben." Nur der Sieg zähle. Und das, so Palicka, werde schwer genug: "Nach einer Pause haben wir bislang immer schlecht gespielt."

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 02.11.2010)


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