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27./29.11.2010 - Letzte Aktualisierung: 29.11.2010 Mannschaft

Mehrfachbruch: Marcus Ahlm fällt bis zum Jahresende aus

Update #1 KN-Bericht ergänzt...

Marcus Ahlm.
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Der THW Kiel wird vermutlich bis zum Ende des Jahres auf Kreisläufer Marcus Ahlm verzichten müssen. Der Mannschaftskapitän hatte sich am Freitag in der 23. Minute des Champions-League-Gruppenspiels bei den Rhein-Neckar Löwen in Mannheim verletzt.
Bei einer Untersuchung am Sonnabendvormittag wurde bei dem 32-jährigen Schweden ein Mehrfachbruch des dritten Mittelhandknochens diagnostiziert. Noch am Vormittag wurde Marcus Ahlm daraufhin im Mareklinikum zwei Stunden lang von dem erfahrenen Handchirurgen Dr. Lewko und dem Praxispartner von Mannschaftsarzt Dr. Frank Pries, Dr. Wichatta, erfolgreich operiert. Noch am Sonnabendnachmittag konnte Ahlm die Klinik wieder verlassen.

Ob sich auch Rechtsaußen Christian Sprenger in dem Spiel schwerer verletzt hat, soll am Montag eine MRT-Untersuchung klären.

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 29.11.2010:

Zweistündige Operation von Marcus Ahlm verlief erfolgreich

Dreifacher Mittelhandbruch mit Titanplättchen geschraubt - Pries hält Comeback bis Jahresende für möglich
Kiel. Als Marcus Ahlm und Frank Pries, einer der beiden Mannschaftsärzte des THW Kiel, im Flugzeug saßen, schliefen die anderen "Zebras" noch tief. Um acht Uhr hoben sie am Sonnabend in Frankfurt ab, um die Knochenbrüche in seiner linken Hand des THW-Kapitäns so schnell wie möglich versorgen zu können.

Um elf Uhr wurde der Schwede, der sich bei einer Abwehraktion verletzt hatte, im Mare-Klinikum in Kronshagen von den Handspezialisten Ralf Wichatta und Thomas Lewko zwei Stunden lang operiert. Der dreifache Bruch des dritten Mittelhandknochens wurde mit hauchdünnen Titanplättchen erfolgreich geschraubt. Laut Pries ist es nicht ausgeschlossen, dass der Schweden bis Jahresende wieder einsatzfähig sein wird.

"Es wird eng", sagt Ahlm, der nun an der linken Hand eine Schiene trägt, die es ihm ermöglicht, weiter die Finger zu bewegen. "Ich hatte gehofft, dass der Finger nur ausgekugelt ist. Das hatte ich schon öfter und wäre kein Problem gewesen", sagte Ahlm, der in der ersten Halbzeit den Arm von Börge Lund festhalten wollte und sich dabei die Hand verdrehte. Lund, der nach dem Abpfiff in die THW-Kabine kam, um sich nach dem Befinden des Ex-Kollegen zu erkundigen, traf keine Schuld. "Ich konnte deutlich hören, wie es Klick gemacht hat", erinnerte Ahlm. Als er sah, dass sich Knochen an ungewohnten Stellen bewegten, wusste er, dass dieses Spiel für ihn vorbei sein würde. Noch in der Pause erhielt er einen Gipsverband, Pries hatte eine entsprechende Kunststoffmischung mitgenommen. "Seit sieben Jahren schleppe ich die zu den Spielen mit, gebraucht habe ich sie noch nie. Bis Freitag."

Von der Bank erlebte Ahlm, wie die Kollegen "eine überragende Leistung" ablieferten, wie die Verantwortung von vielen übernommen wurde und wie sein Vertreter Milutin Dragicevic das letzte Tor warf. "Das war wichtig für ihn. Und das Selbstbewusstsein der ganzen Mannschaft hat es gestärkt, ein Spiel unter diesen Umständen noch so zu beenden." Er glaubt, dass Dragicevic nun mehr und mehr seine Rolle finden wird. "Mit zunehmenden Spielanteilen wird es immer einfacher für ihn. Er hat als Handballer richtig viel drauf."

Ob er, Ahlm, in der Lage wäre, mit einer Hand am Kreis zu spielen? Schließlich ist seine rechte Wurfhand unverletzt geblieben. Der 32-Jährige schüttelt den Kopf. "Ich kann natürlich weiter Bälle fangen, aber das ist nicht meine wichtigste Aufgabe." Die würde darin bestehen, Schneisen für die Würfe der Rückraumschützen zu schaffen. Und das sei mit einer Hand ausgeschlossen. "Ich glaube aber, dass ich die Hand schnell wieder nutzen kann."

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 29.11.2010)


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