Aus den Kieler Nachrichten vom 21.03.2011:
Kiel.
Daniel Narcisse trug ein scheues Lächeln
im Gesicht, als er mit der Magnum-Flasche, die der beste Spieler
in Kiel für seine Leistung erhält, im Kabinengang verschwand.
Sein Comeback nach siebenmonatiger Verletzungspause wegen eines
Kreuzbandrisses hätte nicht besser verlaufen können. Drei Tore hatte
der Franzose in 19 Minuten zum Nordderbysieg beigesteuert, großartige
Anspiele auf Mitspieler gezaubert. Dazu der überwältigende Empfang
und die Freude im Publikum über seinen Wiedereinstieg. Sicher, der
geschenkte Schampus war eher als Geste zu verstehen,
Narcisse aber gefiel es. Natürlich.
Nicht sein erstes Tor wäre der schönste Moment an diesem Nachmittag
gewesen, sagte er. "Der überwältigendste Moment war, als ich von
Alfred Gislason aufs Parkett geschickt
wurde. Endlich wieder dabei sein, darauf hatte ich so lange gewartet."
Das operierte Knie, so der 31-Jährige, habe er nicht gespürt. "Aber
ich muss natürlich noch viel aufholen. Es ist einfach unfassbar, wie
gut meine Mannschaft zur Zeit spielt. Ich benötige viel Spielpraxis,
um wieder ein fester Bestandteil zu werden." Gefallen hatte ihm, dass
er nicht erst am Ende ins Spiel geschickt wurde, "ich durfte rein,
als noch nichts entschieden war, ich habe von
Alfred
nichts geschenkt bekommen."
(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 21.03.2011)