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14.04.2011 Bundesliga / Mannschaft

Kieler Nachrichten: "Dann wollen wir mehr"

Optimistische Töne von THW-Manager Derad

Aus den Kieler Nachrichten vom 14.04.2011:

Lemgo. Das Gerry-Weber-Stadion in Halle ist in der laufenden Saison ein rutschiger Untergrund für Handball-Bundesligist TBV Lemgo. Auch das dritte und letzte von der eigenen Lipperlandhalle in die 11 000 Zuschauer fassende Arena verlegte Ligaspiel ging verloren. Nach Hamburg und Göppingen gewann am Dienstagabend der THW in der Tennis-Hochburg Westfalens. Kiels Sieg fiel mit 33:26 hoch aus, wurde souverän herausgespielt.
Nur wenige Minuten nach der Partie waren bereits dutzende von Helfern damit beschäftigt, das auf zwei Meter hohen Metallstelzen errichtete Spielfeld auseinanderzubauen und in den Katakomben der Arena zu verstauen. Ein Riesenaufwand, der sich aktuell für den Tabellenachten finanziell kaum auszahlen kann. Lediglich 6200 Fans waren gekommen. Die Spiele gegen Hamburg und Göppingen wollten im Schnitt ebenfalls nur rund 7900 sehen. Ob Lemgo angesichts dieser Zahlen wieder Umzüge in das 80 Kilometer entfernte Halle plant, beantwortete Geschäftsführer Volker Zerbe mit einem klaren Ja. "Wir sind seit sieben Jahren in Halle, erreichen einen Zuschauerschnitt von 9000. Dieses Stadion ist eine großartige Stätte für uns. Auch im nächsten Jahr wollen wir hier dreimal antreten." Die Zuschauer-Minuszahl gegen den THW erklärte Zerbe mit dem ungünstigen Wochentagstermin. "Uns fehlten die Kinder, die Familien und Handball-Amateure."

Klar definiert auch Uli Derad die sportlichen Ziele seines THW, der seine sportliche Talsohle spätestens nach seinem überzeugenden Auftritt vom Dienstagabend durchschritten haben sollte: Zweiter Platz in der Bundesliga und die damit sicher verbundene Qualifikation für die Champions League. "Ansonsten liegt das Pokal-Final-Four vor uns, und das wollen wir gewinnen", erklärte der THW-Manager. In der laufenden Champions-League-Runde treffen die Kieler im Viertelfinale wieder einmal auf den FC Barcelona. "Gewinnen wir das und ziehen ins Final4 ein, dann wollen wir natürlich auch mehr."

Als weiteren wichtigen Schritt aus der Krise bezeichnete auch Kiels Abwehrchef Daniel Kubes die Teamleistung in Lemgo. In den vergangenen Jahren dirigierte das tschechische Abwehr-Bollwerk noch die TBV-Defensive. Die Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte habe für ihn dennoch nicht im Mittelpunkt gestanden. "Sicher war es ein besonderes Spiel für mich", sagte der 33-Jährige, "viel wichtiger aber war unsere Teamleistung, und dass wir einen großen Schritt Richtung Normalform getan haben." Alles laufe indes noch nicht wieder so rund wie früher, sagte Daniel Kubes, "daran werden wir noch arbeiten müssen."

Zeit dafür bietet die gesamte nächste Woche, in der Trainer Alfred Gislason sein Team fast komplett im Trainingsbetrieb um sich versammelt hat. Fehlen wird nur Dominik Klein, der sich im Kreise der Nationalmannschaft auf die Länderspiele am Wochenende in Schwerin und Rostock gegen Norwegen vorbereitet. Ob der Rekordmeister tatsächlich wieder auf höchstem Niveau agiert, muss sich dann am kommenden Mittwoch in der Kieler Sparkassen-Arena zeigen: Um 20.15 Uhr ist Anpfiff für den Handballgipfel gegen HSV Hamburg.

(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 14.04.2011)


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