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18.05.2011 Champions League / Mannschaft

Kieler Nachrichten: EHF hat ein Verfahren gegen Alfred Gislason und den THW Kiel eingeleitet

Aus den Kieler Nachrichten vom 18.05.2011:

Kiel/Wien. Die Europäische Handball-Föderation (EHF), Ausrichter der Champions League mit Sitz in Wien, hat ein Disziplinarverfahren gegen den THW Kiel und Alfred Gislason eingeleitet. Das bestätigte Spielleiter Markus Glaser gestern auf KN-Anfrage. Der Trainer des Titelverteidigers hatte nach dem Viertelfinal-Aus gegen den FC Barcelona unaufgefordert den dänischen Schiedsrichtern Mads Hansen und Martin Gjeding Parteilichkeit vorgeworfen.
Nach dem überraschenden Sieg der Rhein-Neckar Löwen in Montpellier, die sich tags zuvor neben dem HSV Hamburg für die Endrunde qualifiziert hatten, hätte er bereits geahnt, dass seine Mannschaft keine Chance haben würde. "Die EHF hat sicher kein Interesse daran, dass sich drei deutsche Vereine für das Final Four qualifizieren", sagte Gislason nach der 33:36-Niederlage. Glaser, der sich angesichts des laufenden Verfahrens gestern nicht dazu äußern wollte, hatte direkt im Anschluss an den Gislason-Ausbruch Sanktionen wie Geldstrafe oder Sperre nicht ausgeschlossen. "Derartige Vorwürfe schaden dem Handball", sagte Glaser, der auch die Dänen verteidigte. "Sie sind ein absolutes Top-Gespann."

Deshalb, so Glaser gestern, hätten sie es verdient, das Champions-League-Halbfinale zwischen dem HSV und Ciudad Real zu pfeifen. "Das ist der Lohn für ihre guten Leistungen, die sie in der gesamten Saison gebracht haben." Ähnlich äußerte sich Dänemarks Nationaltrainer Ulrik Wilbek gegenüber "Dem Nordschleswiger", der deutschen Tageszeitung in Dänemark. Er nannte die Vorwürfe gegen seine Landsleute "unsachlich" und "peinlich".

Dass auch gegen den THW ermittelt wird, hätte, so EHF-Pressesprecher JJ Rowland, nichts damit zu tun, dass Manager Uli Derad ("Der Verein steht zu 100 Prozent hinter dem Trainer") Gislason seinerzeit Rückendeckung gegeben hätte. "Aus unserer Sicht ist es einfach so, dass der Verein für seine Angestellten verantwortlich ist." Gislason wollte sich gestern nicht erneut äußern. Derad erklärte, dass der THW seine Stellungnahme abgegeben hätte. "Wir hoffen, dass damit alles ausgeräumt ist."

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 18.05.2011)


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