11.08.2011 | Vorbereitung |
Ein Tor gegen Thierry Omeyer - das hatte sich Carsten Wilhelm gewünscht. Ein Kerl wie ein Baum, mit 39 Jahren der älteste im BTS-Kader. "Es ist ein Kunststück, ihn aus der Ruhe zu bringen", sagte Gattin Dana. "Aber der THW hat es geschafft." Um 16 Uhr wollten sich Wilhelm & Co vor der Halle treffen. Ein fünfminütiger Weg für den Kreisläufer, der an diesem besonderen Tag das Haus schon um 15.15 Uhr verließ. "Für uns ist das ein Traum. Wann hat ein Hobby-Sportler die Chance, gegen diese Jungs spielen zu dürfen?"
Die Kieler waren gerne als Jubiläums-Gast gekommen, auf Geschenke hatten sie aber verzichtet. "Wir wollen uns vor diesen vielen Fans vernünftig präsentieren", hatte Alfred Gislason als Dienstanweisung ausgegeben. "Außerdem ist die Verletzungsgefahr zu groß, wenn wir uns den Gegner nicht mindestens als Zweitligisten vorstellen." Der THW-Trainer hatte seiner Mannschaft am Morgen eine zweistündige Krafteinheit abverlangt, am Abend sollte an Taktiken gefeilt werden. Zum Leidwesen der zunächst sehr verängstigten Bramstedter setzten die "Zebras" die Vorgaben um. Sie führten nach elf Minuten 10:0, zur Pause 23:0.
Neben Kreisläufer Milutin Dragicevic (Magen-Darm-Infekt) musste Gislason erneut auf Filip Jicha verzichten. Der Tscheche, den Probleme an der Achillessehne plagen, war nur als Zuschauer mitgereist. Taktisch wäre sein Fehlen kein großes Handicap, so Gislason. "Er kennt alle Abläufe in- und auswendig." Aber die Zwangspause in der Vorbereitung werde er eines Tages noch in konditioneller Hinsicht zu spüren bekommen.
Und Wilhelm? Sein Traum vom Omeyer-Tor blieb unerfüllt, der Franzose spielte zu Null. Als er in der zweiten Halbzeit schließlich traf, zum 4:40 (49.), stand bereits Andreas Palicka zwischen den Pfosten. "Egal", sagte Wilhelm. "Es war ein Tor gegen den THW."
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 11.08.2011)
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