Dominik Klein hat schon in jungen Jahren
praktisch alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt.
In der Saison 2006/2007 holte sich der flinke
Linksaußen mit dem THW Kiel das "Triple" (Meisterschaft,
Pokal, Champions League) und krönte alles mit der
Weltmeisterschaft. "Ich bin vom Handball besessen",
gibt der gebürtige Franke zu.
Die TOYOTA Handball-Bundesliga sprach vor dem Super Cup in München (siehe
Vorbericht) mit
Dominik Klein.
- HBL:
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HSV Hamburg und der THW Kiel - diese beiden Teams kämpfen seit 2008 regelmäßig
um den Super Cup. Ist diese Paarung der "Clasico" des Handballs?
- Dominik Klein:
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Das kann man schon sagen, wenn man sich die letzten Jahre ansieht.
Es ist in jedem Fall schön, in München diesen letzten Härtetest für die
neue Saison zu absolvieren.
- HBL:
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Werden diese beiden Mannschaften wieder die heißesten Anwärter
auf die Meisterschaft sein? Wer könnte sonst noch gefährlich werden?
- Dominik Klein:
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Es ist immer schwer, vor der Saison eine Prognose abzugeben. Für uns gilt,
dass wir immer nur auf uns schauen. Wir wollen wieder ganz
oben angreifen. Welche anderen Mannschaften noch für die Meisterschaft
in Frage kommen könnten? Damit beschäftigen wir uns nicht.
- HBL:
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Ist für Sie München ein würdiger Schauplatz für den Super Cup?
- Dominik Klein:
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München hat sich in jedem Fall in den letzten Jahren bewährt,
die Olympiahalle war immer voll, die Fans begeistert.
Ich habe einen persönlichen Bezug zu Münnchen. Meine Frau hat
mehrere Jahre für Ismaning gespielt und stammt aus Oberschleißheim.
Es ist immer schön, Verwandte und Freunde zu treffen.
Außerdem gibt es in und um München viele Handball-Vereine, die sich sehr engagieren.
- HBL:
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München hatte sich für die olympischen Winterspiele 2018 bemüht. Sie hatten
die Bewerbung als Sportbotschafter unterstützt. Es hat leider
nicht geklappt. Wie haben Sie den 6. Juli, den Tag der Entscheidung, erlebt?
- Dominik Klein:
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Ich war an dem Tag sogar auf dem Marienplatz und habe die Enttäuschung
nach der Entscheidung hautnah mitbekommen. Meine Gedankendrehten
sich in diesem Moment um die vielen Helfer, die so viel
auf die Beine gestellt und viele persönliche Opfer gebracht
hatten. Vor diesen Menschen ziehe ich meinen Hut.
- HBL:
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Würden Sie es begrüßen, wenn sich München für 2022 erneut bewerben würde?
- Dominik Klein:
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Ich stand voll und ganz hinter diesem Projekt. Es hat mich sehr
gefreut, dass sich eine deutsche Stadt beworben hatte.
Wenn ein erneuter Anlauf unternommen werden sollte,
die Olympischen Spiele in diese tolle Stadt zu holen,
stehe ich gerne wieder als Sportbotschafter zur Verfügung, um auf
dieses Ereignis in ganz Deutschland aufmerksam zu machen.
- HBL:
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Welche Wintersport-Disziplin fasziniert Sie am meisten?
- Dominik Klein:
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Ich selbst stand früher, als wir mit der Familie zwei Mal im Jahr
im Winterurlaub waren, oft auf Skiern und bin die Berge
runter gefahren. Besonders beeindruckend finde ich
die Biathleten, wie sie nach höchster Anstrengung ganz
schnell zur Ruhe kommen müssen, um die Scheiben zu treffen.
- HBL:
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Der Handball trägt sein Olympia-Turnier immer im Rahmen
der Sommerspiele aus. Wie steht es um Ihre persönliche
Chance, 2012 in London dabei zu sein?
- Dominik Klein:
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Eine Olympia-Teilnahme ist das Größte für uns Sportler. Vor uns steht
im Januar die Europameisterschaft in Serbien, die wir erfolgreich
abschließen müssen, um den Traum von den Olympischen Spielen weiter träumen zu dürfen.
- HBL:
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Seit wenigen Wochen ist der bisherige Co-Trainer Martin
Heuberger der Nachfolger des legendären Heiner
Brand. Wie wurde diese Personalie in Spielerkreisen aufgenommen?
- Dominik Klein:
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Es ist eine gute Entscheidung, dass es nun Martin Heuberger macht.
Über das Internet habe ich die Junioren-Weltmeisterschaft in
Griechenland (Anm. d. Red.: Heuberger war bis Juli Trainer der DHB-Junioren)
verfolgt und einen positiven Eindruck von seiner Arbeit bekommen.
Er hat eine klare Richtung vorgegeben. Jeder Spieler
war stolz, in dieser Mannschaft zu stehen und den Adler
auf der Brust zu tragen.
(Das Interview führte die HBL)