17.10.2011 | Bundesliga |
Dabei hatten die Verantwortlichen nichts unversucht gelassen, um endlich die Wende einzuleiten. Die Spieler diskutierten untereinander, der Spielerrat traf sich mit der Geschäftsführung, die Vereinsführung und Trainer Sead Hasanefendic setzten sich zusammen. Doch es half alles nichts. Der VfL war für Lübbecke kein Gegner, sondern ein Opfer, das in allen Belangen seine Erstligatauglichkeit schuldig blieb. Fast schien es so, als hätten die heimischen Fans in der Halle Mitleid gehabt mit den überforderten Gästen. "Wir haben gespielt wie ein Junioren-Team, sogar schlechter", schimpfte Hasanefendic. Doch die sportliche Schieflage beim VfL, der 13 internationale Titel gewinnen konnte und mit Heiner Brand, Joachim Deckarm oder Andreas Thiel zahlreiche Stars hervorbrachte, kommt nicht überraschend.
Noch im Mai hatte die Liga den Gummersbachern wegen zu hoher Schulden die Lizenz verweigert. Nur ein gewaltiger Kraftakt sicherte dem Verein das Überleben. Erst verzichteten die Gläubiger auf rund die Hälfte ihrer Ansprüche von insgesamt rund vier Millionen Euro, dann kratzte der VfL bei den Sponsoren im oberbergischen Land nochmals rund 2,2 Millionen Euro zusammen. Der Gesamtetat des Klubs schrumpfte auf 3,9 Millionen.
Und so musste Gummersbach mit Torhüter Goran Stojanovic, Drago Vukovic, Adrian Wagner und Geoffroy Krantz mehrere Leistungsträger ziehen lassen. Nun scheint es so, dass sich die Prophezeiung von Stefan Kretzschmar bewahrheitet. Der Ex-Nationalspieler hatte Gummersbach einen "tiefen Absturz" vorhergesagt.
(aus den Kieler Nachrichten vom 17.10.2011)
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