THW-Logo
21.02.2012 Verein

Kieler Nachrichten: Kieler Handballer Kurt Bartels wird heute 75

Besonderes Geschenk kam von Enkel Fin

Aus den Kieler Nachrichten vom 21.02.2012:

Kiel. Schwiegervater Otto Mähl war Gründungsmitglied des Handball-Verbandes Schleswig-Holstein, Schwager Werner Belitz Schiedsrichter in der Handball-Bundesliga. Bei so viel familiärer Sport-Kompetenz mochte Kurt Bartels offenbar nicht hintenanstehen. Als Spieler und Trainer ist er ein Urgestein des Kieler Handballs - und wird heute 75 Jahre alt.
Als Maschinenschlosser war er das Zupacken gewohnt. Tatkräftig wirkte er auch auf dem Handballfeld. Bartels spielte von 1956 bis 1966 für den THW und feierte 1957, 1962 und 1963 drei deutsche Meistertitel unter anderem an der Seite des legendären Hein Dahlinger. Auf dem Großfeld spielte er Verteidiger, in der Halle Kreisläufer. In der Zeitung stand vor 50 Jahren über ihn: "Kurt Bartels, genannt ,Kutti', ist einer jener bescheidenen, aber doch ehrgeizigen Sportsleute, die immer da sind, wenn sie gebraucht werden. Der Rückhandspezialist kam immer dann groß heraus, wenn man ihn schon abgeschrieben hatte." Schwer zu glauben, was damals laut KN sein Hobby gewesen sein soll: Brause trinken.

Beim TuS Holtenau begann seine Trainerkarriere, ehe er im August 1968 die Frauenmannschaft der KSV Holstein bis April 1972 übernahm. In diese Zeit fiel auch der größte Erfolg von Team und Trainer: Nach der deutschen Vizemeisterschaft 1970 gelang den KSV-Frauen 1971 der große Wurf. Am 18. April stand die Ostseehalle Kopf, nachdem die Kielerinnen den deutschen Abonnements-Meister 1. FC Nürnberg mit 6:4 besiegt hatten. Der damalige Radio-Reporter Gerd Lins erinnert sich: "Wie ein Gummiball hüpfte Trainer Bartels nach dem 6:4 an der Seitenlinie." Am Tag danach feierten 3000 Fans den neuen Titelträger.

Nachdem Hein Dahlinger 1972 als Trainer des THW das Handtuch geworfen hatte, sprang Bartels bei den "Zebras" ein. Gemeinsam mit Bernd Struck und Rolf Krabbenhöft bildete er ein Trainer-Trio, das allerdings ein Jahr später den Bundesligaabstieg nicht verhindern konnte. Kleine Genugtuung: Die Handballer des TSV Altenholz führte er 1975 in die höchste deutsche Spielklasse.

Den aktuellen THW verfolgt Kurt Bartels heute überwiegend vor dem Fernsehschirm. Die Gesundheit erlaubt es ihm auch nicht mehr, seinen Enkel aktiv zu unterstützen. "Er hat sich ein Sky-Abo geleistet und sieht deshalb alle meine Spiele", sagt Fin Bartels. Der 25 Jahre junge Fußballprofi von Zweitligist FC St. Pauli hat die Meinung seines Opas immer geschätzt ("Früher war er allerdings etwas kritischer") und dem heutigen Jubilar schon im November ein besonderes Geschenk bereitet: Die kleine Lina macht Kurt Bartels seitdem zum Ur-Großvater.

(Von Gerhard Müller, aus den Kieler Nachrichten vom 21.02.2012)


(21.02.2012) Ihre Meinung im Fan-Forum? Zur Newsübersicht Zur Hauptseite