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23.02.2012 Verein

ZEBRA: "Die THW-Jugendarbeit hat riesiges Potenzial"

Aus dem offiziellen THW-Magazin "ZEBRA", von Sascha Klahn:

Raul Alonso.
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Seit zwei Jahren ist Raul Alonso verantwortlich für den Nachwuchs-Leistungsbereich des THW Kiel. Jetzt hat er seinen Vertrag um drei weitere Jahre verlängert - aus guten Gründen.
Dass in Kiel eine mittlerweile eine hervorragende Jugend- und Nachwuchsarbeit geleistet wird, hat sich herumgesprochen. Und so verwundert es auch nicht, dass mehrere Handball-Zweitligisten, Leistungszentren anderer Bundesligisten und der Deutsche Handballbund Interesse an einer Verpflichtung von Raul Alonso, Sportlicher Leiter der Nachwuchs-Leistungsmannschaften und Schnittstelle zum Bundesliga-Team, hatten. Doch der sagte den Vereinen und dem Dachverband ab, verlängerte unlängst seinen Vertrag beim THW Kiel um drei weitere Jahre bis zum 30. Juni 2015.

"Ich habe hier vor zwei Jahren etwas begonnen, in dem riesiges Potenzial steckt. Der Verein und ich haben uns entschieden, diesen eingeschlagenen Weg weiter gemeinsam zu gehen", begründete Raul Alonso seine Entscheidung, über die sich THW-Trainer Alfred Gislason freut: "Es ist sehr wichtig für unser Konzept, dass Raul bleibt. Er hat bislang überragende Arbeit geleistet, und wir sind in den vergangenen drei Jahren ein großes Stück weitergekommen."

"Wir haben in Kiel intensiv gearbeitet, um eine vernünftige Basis für Nachwuchs-Leistungshandball zu schaffen und sind trotz erster Erfolge noch lange nicht am Ende der Entwicklung", so Alonso. Die Verantwortung für dieses spannende Nachwuchs-Projekt sowie das Vertrauen und die Rückendeckung durch Cheftrainer Alfred Gislason und die Verantwortlichen des THW Kiel hätten ihn dazu bewogen, die Zusammarbeit mit dem THW Kiel fortzusetzen. "Die Unterstützung von Alfred und allen Verantwortlichen macht mich stolz, deshalb werde ich alles daran setzen, das Vertrauen, das mir ausgesprochen wurde, zu bestätigen."

In Kiel baue man darauf, junge Menschen zu prägen und auf ihrem Weg zum Bundesliga-Spieler zu fördern - auf und abseits der Platte. "Die Stimmen, die immer noch behaupten, dass der THW Kiel keine Nachwuchsarbeit macht, irren sich gewaltig. Alle Jugendmannschaften spielen mittlerweile seit Jahren in der höchsten Klasse, und unser Konzept trägt erste Früchte", so Alonso, der als verantwortlicher Trainer auch die U19-Bundesligamannschaft sowie die U 17 in der Oberliga betreut. "Die Qualität unserer Nachwuchsarbeit ist mittlerweile auf einem hohen Niveau." Das bestätigte unlängst auch die TOYOTA Handball-Bundesliga: Erneut erhielt der THW Kiel das HBL-Jugendzertifikat ohne Auflagen.

In den kommenden drei Jahren werde man daran arbeiten, so der Sportliche Leiter, die sportliche, schulische und berufliche Perspektive der Spieler zu verbessern, um die jungen Menschen optimal auf ihr handballerisches Leben und einen optionalen anderen Beruf vorzubereiten. Denn die Förderung des Nachwuchses sei mehr, als das bloße Handball-Ergebnis. "Es geht dabei auch um die Vermittlung von Werten. Top-Sportler müssen soziale Verantwortung übernehmen und sich vor allem benehmen können." Darüber hinaus plane man unter anderem, den jungen Menschen bei der Suche nach Ausbildungsplätzen behilflich zu sein. Raul Alonso: "Wir wollen den Jugendlichen ein Gesamtpaket bieten. Das ist unser Verständnis von nachhaltiger Nachwuchsarbeit mit hoher Qualität."

Die Kieler hätten in den vergangenen zwei Jahren viel vom Vorsprung derjenigen Vereine aufgeholt, die seit Jahren intensive Jugend- und Nachwuchsarbeit leisten. "Unser Ziel ist es, die beste Jugendförderung in der Region aufzubauen", so Alonso. Deshalb habe man nun auch eine weitere, hauptamtliche Stelle eines Jugendtrainers ausgeschrieben. "Wir wollen in der Lage sein, einen Spieler bis zu seinem ersten Einsatz in der TOYOTA Handball-Bundesliga zu fördern, gerade deshalb werden wir unsere Ausbildung bis in die Anschlussförderung erweitern."

Für Alfred Gislason braucht es in Kiel nun einen weiteren großen Schritt, um in der Nachwuchsarbeit voran zu kommen: "Wir brauchen unsere eigene Halle. Es sind mehrere talentierte Jungs da, aber um ein Kieler Eigengewächs in die Bundesliga zu bekommen, müssen die Nachwuchsspieler unter Profibedingungen arbeiten können - und das teilweise auch zwei Mal am Tag." Das könne in Kiel bisher nicht gewährleistet werden, so Gislason. "Bis wir unser eigenes Leistungszentrum in diesem Bereich haben, bleibt das auch schwierig. Wir kämpfen mit Mannschaften, die so etwas schon haben. Dort kann auch die Jugend trainieren, wann sie möchte - egal ob unmittelbar vor oder nach der ersten Mannschaft. Das ist auch eine Voraussetzung dafür, dass eine enge Bindung entsteht. Doch das ist bei uns derzeit leider noch nicht möglich."

(Von Christian Robohm, aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "ZEBRA", von Sascha Klahn)


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