Aus dem offiziellen THW-Magazin "ZEBRA", von living sports:
Der 7. März 2012 wird für
Jannick Boldt
unvergessen bleiben. An diesem Tag feierte
der 18-Jährige, der für gewöhnlich in der A-Jugend
des THW Kiel spielt, sein Debüt in der
TOYOTA Handball-Bundesliga.
In der 52. Minute
gegen HBW Balingen-Weilstetten
eingewechselt, erzielte der Youngster
in der 57. und 58. Minute seine ersten beiden
Tore in der Sparkassen-Arena. Für
Boldt
allerdings kein Grund, nun abzuheben, wie er im
ZEBRA-Interview verdeutlicht.
- ZEBRA:
-
Jannick, wie fühlt es sich mit ein bisschen
Abstand an, dabei gewesen zu sein?
- Jannick Boldt:
-
Das Gefühl ist nach wie vor
unbeschreiblich. Als ich den Anruf bekam, ich
solle meine Sachen packen, konnte ich es nicht
fassen. Dass ich dann sogar tatsächlich zu einem
Einsatz kam und von der Kabine über die Bank bis zum
Spielfeld alle Emotionen und die Wahnsinns-Atmosphäre
in der Sparkassen-Arena hautnah
erleben durfte, war schlicht großartig. Ich
möchte mich bei der Mannschaft herzlich dafür
bedanken, dass sie mich so super aufnahm, und
natürlich auch bei Alfred, der mir sein Vertrauen
schenkte. Und genauso danke ich auch Raul, bei
dem ich im vergangenen Jahr noch so viel lernen
und mich weiterentwickeln konnte.
- ZEBRA:
-
Es muss vielleicht nicht Dein letzter Einsatz
gewesen sein...
- Jannick Boldt:
-
Das wäre natürlich eine große Ehre. Für mich
war das Spiel gegen Balingen eine super Bewährungsprobe
- und ich denke, ich habe sie ganz
ordentlich gemeistert.
- ZEBRA:
-
Hast Du nun das Gefühl, den großen Sprung
schaffen zu können?
- Jannick Boldt:
-
Soweit möchte ich noch nicht gehen, denn an
körperlichen Voraussetzungen fehlt mir ganz
einfach noch ein bisschen was. Spieler wie Aron Palmarsson
sind Ausnahmetalente. Der richtige
Sprung erfolgt gewöhnlich erst mit 23 oder 24
Jahren, schätze ich. Ich sehe es jedenfalls ganz
realistisch noch nicht so, dass der Weg in die
Bundesliga vorprogrammiert ist.
- ZEBRA:
-
Ist die TOYOTA Handball-Bundesliga dennoch
Dein Ziel?
- Jannick Boldt:
-
Ja, aber die höchste Priorität hat mein Abitur im
kommenden Jahr. Nachdem ich nun allerdings
dieses eine Spiel in der Sparkassen-Arena erlebt
habe, verstärkt sich der Wunsch noch einmal,
später durchgehend auf diesem Level spielen zu
dürfen.
- ZEBRA:
-
Wie hoch ist die zusätzliche Motivation?
- Jannick Boldt:
-
Ich versuche immer, alles zu geben. Durch dieses
eine Spiel stand ich aber plötzlich im Blickpunkt,
denn das haben ziemlich viele Leute mitbekommen.
Das ist zusätzlicher Ansporn. Nach einer
solchen Erfahrung legt man ganz einfach noch
eine Schippe mehr drauf.
- ZEBRA:
-
Darfst Du Dich am Ende der Saison womöglich
Deutscher Meister nennen?
- Jannick Boldt:
-
Ich glaube schon. Allerdings würde ich das nicht
überbewerten, da muss man auf dem Boden der
Tatsachen bleiben: Ich habe einmal in einem
Spiel ausgeholfen. Aber wenn es tatsächlich dazu
käme, wäre das natürlich eine große Sache, von
der ich eines Tages meinen Enkelkindern erzählen kann.
(Das Gespräch führte Sascha Klahn, aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "ZEBRA", von living sports)