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10.04.2012 Verein

A-Jugend des THW belegt den 12. Platz beim Rookie Cup

Die A-Jugend des THW Kiel spielte am Wochenende beim Rookie Cup in Berlin.
Klicken Sie zum Vergrößern! Die A-Jugend des THW Kiel spielte am Wochenende beim Rookie Cup in Berlin.
Stark ersatzgeschwächt verpassten die "Jung-Zebras" am Osterwochenende beim hochkarätig besetzten Rookie Cup in Berlin nur knapp den Viertelfinaleinzug und belegten am Ende den 12. Platz von 17 teilnehmenden Mannschaften.
Aufgrund der Erfahrungen aus dem vergangenen Jahr und der überzeugenden Leistungen in der stark besetzten Staffel Ost der A-Jugend-Bundesliga hatte sich das Team von Trainer Raul Alonso durchaus Chancen ausgerechnet, beim Rookie Cup eine gute Rolle zu spielen und den einen oder anderen Favoriten gehörig zu ärgern. Alonso konnte allerdings nicht auf den vollständigen Kader zurückgreifen. Rückraumspieler Marvin Christ fehlte urlaubsbedingt, und Kapitän Rune Dahmke stand aufgrund einer hartnäckigen Erkältung nur für sporadische Einsätze zur Verfügung. Da auch der Einsatz des bislang besten Saisontorschützen Tjark Müller gefährdet war, komplettierte mit Morten Dahmke (Jahrgang 1996) ein echter "Rookie" das Team des THW.

Das Auftaktspiel in der stark besetzten Gruppe A bestritten die THW-Youngsters gegen GWD Minden, den Rookie Cup-Gewinner von 2010 und aktuellen Tabellenführer der A-Jugend-Bundesliga, Staffel Nord. Nach ordentlichem Beginn verlor die Mannschaft Mitte der ersten Halbzeit nach einigen leichten Fehlern den Anschluss und musste nach einem zwischenzeitlichen 10-Tore-Rückstand mit 16:21 die erste Turnierniederlage hinnehmen.

Im zweiten Gruppenspiel gegen die HSG Dutenhofen-Münchholzhausen war ein Sieg Pflicht. Das Alonso-Team begann nervös, konnte sich in der zweiten Halbzeit aber deutlich steigern und siegte am Ende sicher mit 27:22. Ein teuer erkaufter Sieg: Für Rückraum-Ass Tjark Müller (Bänderriss im Knöchel) war das Turnier anschließend beendet, die Linkshänder Jannick Boldt und Ference Buechler waren durch Handverletzungen deutlich gehandicapt. Keine guten Voraussetzungen also für das schwere Spiel gegen den Landesrivalen VfL Bad Schwartau.

Im dritten Spiel des ersten Turniertags machte sich der Kräfteverschleiß im kleinen THW-Kader bemerkbar, Schwartau erwischte den deutlich besseren Start. Insbesondere Nils Kretschmer (mit insgesamt 56 Treffern bester Torschütze des Turniers) war anfangs nicht zu stoppen. Die von Trainer Alonso angeordnete Manndeckung gegen Kretschmer, die konsequente Abwehrarbeit von Fynn Ranke und Niklas Weller im Mittelblock und ein zu Hochform auflaufender Leon Kirschner im Tor leiteten die Wende ein. Mitte der zweiten Halbzeit führte der kämpferisch voll überzeugende THW bereits mit drei Toren und hatte das Viertelfinale vor Augen. Eine doppelte Manndeckung der Schwartauer, einige aus THW-Sicht unglückliche Schiedsrichterentscheidungen und letztlich die fehlenden Kraftreserven brachten die erneute Wende, und Schwartau siegte am Ende etwas glücklich mit 22:21.

Gut erholt von der Enttäuschung über das verpasste Viertelfinale zeigten sich die Alonso-Schützlinge am zweiten Turniertag. Eine geschlossene Mannschaftsleistung gestützt auf eine wiederum hervorragende Deckungsarbeit und den treffsicheren Kreisläufer Niklas Weller (7 Tore ohne Fehlversuch) führte zu einem klaren 22:13-Sieg über den bis dahin ungeschlagenen Tabellenführer HC Erlangen. Das reichte trotz eines deutlich besseren Torverhältnisses aufgrund des verlorenen direkten Vergleichs gegen GWD Minden nur für den 4. Tabellenplatz in der Gruppe A.

Im ersten Spiel um die Platzierungsränge 9 bis 16 traf der THW auf die HSG Hannover-Burgdorf und bot erneut eine durchweg sehr engagierte und in weiten Teilen auch spielerisch überzeugende Leistung. Der 24:17-Sieg war zu keiner Zeit gefährdet und hoch verdient.

Dass auch dieses Spiel an die Substanz des "THW-Lazaretts" gegangen war, wurde im dritten Spiel des zweiten Turniertags deutlich. Gegen die SG Kronau-Östringen war eine weitere Energieleistung nicht mehr möglich und das müde Alonso-Team verlor chancenlos mit 14:19.

Am Schlusstag des Turniers trafen die "Jung-Zebras" im Spiel um Platz 11 in einem weiteren Landesderby auf die SG Flensburg-Handewitt. Die Flensburger zeigten sich aufgrund des breiteren Kaders deutlich frischer und siegten verdient mit 24:17. Der THW belegte damit den 12. Platz unter 17 teilnehmenden Mannschaften. Sieger des Turniers wurden wie im vergangenen Jahr die von Bob Hanning gecoachten Berliner Füchse, die aktuell im A-Jugend-Handball das Maß aller Dinge sind und als klarer Favorit in die Endrundenspiele um die deutsche Meisterschaft gehen.

Trainer Raul Alonso zeigte sich insgesamt zufrieden mit der Leistung seines Teams. "Ein großes Kompliment an meine Mannschaft und das Betreuer-Team! Trotz unseres durch Verletzungen arg dezimierten Kaders haben wir das Viertelfinale nur äußerst knapp und sehr unglücklich verpasst. Kämpferischer Einsatz und Engagement waren in fast allen Spielen vorbildlich, und solange die Kräfte reichten, haben wir auch spielerisch überzeugt. Den Rookie-Cup-Finalteilnehmer SC Magdeburg konnten wir in dieser Saison in der Liga zweimal klar schlagen, mit den Spitzenteams befinden wir uns also durchaus auf Augenhöhe."

Auch das erweiterte Mannschaftsumfeld bezog Alonso in sein positives Fazit mit ein. "Eltern, Geschwister und Freundinnen haben die Mannschaft nicht nur hier in Berlin, sondern über die gesamte Saison hinweg mit hohem Zeitaufwand und viel Herzblut unterstützt. Dieses große Engagement ermöglicht dem Trainer- und Betreuer-Team ungestörtes Arbeiten und hält den Spielern den Rücken frei. Ein großes Dankeschön dafür!"

Für die neue Saison, in der die Mannschaft durch das altersbedingte Ausscheiden von neun Spielern ein neues Gesicht haben wird, hat Alonso wichtige Erkenntnisse gewonnen. "Unser 'zweiter Anzug' passt sicher noch nicht richtig, und der eine oder andere Spieler muss weiter kräftig an sich arbeiten. Ich bin aber sicher, dass unsere künftigen Führungsspieler den neuen Herausforderungen gewachsen sind und wir auch im nächsten Jahr eine gute Rolle in der A-Jugend-Bundesliga spielen können."

(Birger Weller)


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