Aus dem offiziellen THW-Magazin "ZEBRA", von Sascha Klahn:
Andreas Palicka
trägt beim THW Kiel die Rückennummer 12. Doch in Zukunft
will der Schwede die Nummer 1 werden - beim deutschen
Rekordmeister und in der Nationalmannschaft seines Heimatlandes.
Eigentlich ist
Andreas Palicka
ein ruhiger Vertreter. Ab und an aber blitzt das Temperament
des Schweden auf. Immer dann zum Beispiel, wenn er
seinem Gegenüber im Siebenmeter-Eins-gegen-Eins den
Ball abgeluchst hat. Oder dann, wenn
Andreas Palicka einen Tempogegenstoß entschärft
hat. Dann reckt er die Faust in die Höhe und jubelt.
Der 25-Jährige fühlt sich wohl in Kiel und auf dem
Parkett der Sparkassen-Arena. Das sieht man - und das
fühlt man auch, wenn
Andreas Palicka
seinen Platz zwischen den Pfosten einnimmt.
2008 wechselte Palicka als Mitglied
der Junioren-Weltmeistermannschaft 2007 von Redbergslids
Göteborg nach Kiel. Vier Jahre, in denen viel passiert
ist, sind seitdem ins Land gegangen. Jahre, in denen
Andreas Palicka mit seinen Mannschaftskollegen
nahezu alles, was man auf Vereinseben gewinnen kann,
auch gewonnen hat: Champions League, Vereinsweltmeisterschaft,
zwei Meisterschaften und zwei Erfolge im DHB-Pokal wurden
seitdem bejubelt.
Nicht immer auf der Sonnenseite
Es waren aber auch Wochen und Monate dabei,
in denen
Andreas Palicka nicht immer
auf der Sonnenseite eines Sportlerlebens stand. Der verheerende
Abriss des Oberschenkelmuskels zwang den Schweden 2009 zu einer
monatelangen Pause, sogar das Karriereende drohte dem damals
gerade 22 Jahre jungen Mann. Doch
Andreas Palicka
biss sich durch, arbeitete hart an seinem Comeback für die Zebras.
Jetzt - fit und ohne Beschwerden - soll seine Zeit
kommen. "Wenn
Thierry in einem Jahr den THW Kiel
verlässt, möchte ich die Nummer eins werden", formuliert
Andreas Palicka sein großes Ziel.
Der Abschied des grandiosen
Omeyer, der im Juni
2013 zurück in seine Heimat Montpellier geht, soll für
die bisherige Nummer zwei der nächste Schritt in der Karriere
werden.
Lob von Elwardt
"
Andreas hat die Situation mit Kurzeinsätzen
in bewundernswerter Weise hingenommen, hat eisern und
hart weitertrainiert und unbeirrt an sich gearbeitet", lobt THW-Geschäftsführer
Klaus Elwardt die Geduld des Schweden - und
dessen Leistungen: "Immer, wenn wir ihn in der laufenden
Saison gebraucht haben, hat er zu 100 Prozent seine Leistung gebracht."
Das blieb auch den schwedischen Nationaltrainern nicht verborgen.
Dort stieg er nach tollen Leistungen - unter anderem bei der
Europameisterschaft in Schweden - zum Stammtorhüter auf,
brachte mit seinen Paraden die Schweden unter anderem zu den
olympischen Spielen in London. "Ich bin überzeugt, dass sich
Andreas noch weiter entwickeln wird", sagt
Klaus Elwardt.
Vertragsverlängerung
Deshalb einigte man sich kürzlich mit dem Schweden auf eine vorzeitige
Vertragsverlängerung. Mindestens bis zum 30. Juni 2014 wird
Palicka das THW-Trikot tragen, beide
Seiten sicherten sich zudem die Option auf eine weitere
gemeinsame Saison.
Elwardt: "Wir freuen uns, dass
Andreas sich für eine Zukunft im Zebra-Trikot
entschieden hat. Er ist eine sportliche Bereicherung für jede
Mannschaft der Welt und aktueller Nationalspieler. Das zeigt,
was für eine positive Entwicklung
Palle
in den vergangenen Jahren durchlaufen hat." Auch die Fans
honorieren die Leistungen des 25-Jährigen: Im Januar und im
März dieses Jahres wählten sie ihn zum "THW-Spieler des Monats".
Der Trend nach oben - er soll andauern. "Ich habe noch viele Ziele,
die ich in und mit Kiel erreichen möchte", blickt der Torwart
nach vorn. "Obwohl ich schon viel erreicht habe, bin ich
noch lange nicht am Ende meiner Entwicklung angekommen." Man müsse
immer an sich arbeiten, immer nach dem Optimum streben. Das
gelte besonders für den THW Kiel, wo man mit so vielen
Weltklasse-Spielern in jedem Training und in jedem Spiel
alles geben müsse: "Ich bin stolz, für den THW Kiel spielen
zu dürfen und Teil dieser großartigen Mannschaft zu sein."
(von Christian Robohm, aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "ZEBRA", von Sascha Klahn)