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27./29.10.2012 - Letzte Aktualisierung: 29.10.2012 DHB-Pokal

DHB-Pokal-Auslosung: THW Kiel reist zum VfL Bad Schwartau

Update #1 KN-Bericht ergänzt ...

Das Team des VfL Bad Schwartau.
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Titelverteidiger THW Kiel trifft im Achtelfinale um den DHB-Pokal auf den Zweitligisten VfL Bad Schwartau. Dies ergab die Auslosung am Samstagnachmittag im Rahmen des Bundesliga-Spitzenspiels der "Zebras" beim HSV Hamburg in der o2-World. Als Termin für die Runde der letzten 16 Teams sind der 11. und 12. Dezember vorgesehen.
"Losfee" Robert Harting, Diskus-Olympiasieger von London, bescherte dem THW ein echtes Nordderby. Unvergessen sind die Bundesligaduelle mit dem VfL, der von 1990 bis 2002 - mit Ausnahme einer zweijährigen Unterbrechung zwischen 1996 und 1998 - in der Beletage des deutschen Handballs spielte und dem THW in 22 Duellen immerhin sechs Niederlagen bescherte (siehe auch Gegnerdaten Bad Schwartau). 2002 übernahm der HSV Hamburg die Lizenz der "Marmeladenstädter", die fortan in der Regionalliga antraten. 2008 gelang unter Spielertrainer Thomas Knorr der Aufstieg in die zweite Liga, in der man seitdem stets eine gute Rolle spielte und sich 2011 auch die Qualifikation für den eingleisigen Unterbau sicherte. In der vergangenen Spielzeit wurde der VfL Zwölfter, mit bislang 6:8 Punkten belegt man derzeit Rang 10.
Pokalcoup gegen Wetzlar
Mittlerweile wird die Mannschaft vom ehemaligen Altenholzer Torge Greve trainiert, und mit Linksaußen Adrian Wagner läuft auch ein Ex-"Zebra" für den VfL Bad Schwartau auf. Der 39-jährige argentinische Torhüter Ariel Alberto Panzer ist der einzige Ausländer im Kader, der ansonsten eine gesunde Mischung aus jungen und erfahrenen Spielern bietet: Neben dem ehemaligen Hamburger Jan Schult - mit 44 Treffern bislang bester Saisontorschütze - und dem mit einem Zweitspielrecht für den HSV Hamburg ausgestatteten Marcel Schliedermann spielen unter anderem auch Jugend-Nationalspieler Finn Kretschmer und der Bundesliga-erprobte Kreisläufer Henning Quade beim VfL (siehe auch Gegnerkader Bad Schwartau) . Der Zweitligist landete am vergangenen Mittwoch seinen großen Coup: In der Neuauflage des Pokal-Endspiels von 2001 gewann Bad Schwartau erneut gegen die HSG Wetzlar mit 33:30, Adrian Wagner erzielte dabei sieben Treffer.
Drei Erstliga-Duelle
Insgesamt drei Erstliga-Duelle zog Robert Harting: Unter anderem steht einmal mehr das Ostwestfalenderby zwischen GWD Minden und dem TuS N-Lübbecke an. Die sportlich hochklassigste Begegnung dürfte zwischen den Rhein-Neckar Löwen und dem SC Magdeburg erwartet werden, außerdem trifft die MT Melsungen auf HBW Balingen-Weilstetten. Für die Flensburger Steffen Weinhold, Holger Glandorf, Maik Machulla, Tobias Karlsson und auch Trainer Ljubomir Vranjes steht indes eine Reise in die eigene Vergangenheit an: Der Vize-Pokalsieger der vergangenen Spielzeit reist zur HSG Nordhorn-Lingen.

(Sascha Krokowski)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 29.10.2012:

Bad Schwartau empfängt THW zum Landesderby

Pokal-Achtelfinalauslosung ohne große "Knaller" - Magdeburg muss erneut reisen, dieses Mal zu den Rhein-Neckar Löwen
Hamburg. Freude beim THW Kiel, Fassungslosigkeit beim SC Magdeburg: Während Diskus-Olympiasieger Robert Harting für den Titelverteidiger mit dem Zweitligisten VfL Bad Schwartau den perfekten Gegner zog, konnte er die unglaubliche Pechsträhne der Magdeburger nicht beenden. "Sie hatten mir noch eine SMS geschickt und mich gebeten, ein Heimspiel zu ziehen", sagte der Cottbuser, der unmittelbar vor dem Anwurf der Partie zwischen dem HSV Hamburg und dem THW Kiel das Pokal-Achtelfinale (11./12. Dezember) ausloste. "Es tut mir unheimlich leid, dass ich das nicht geschafft habe." Nachdem der Hüne zwei Loskugeln geknackt hatte, war bereits klar, dass der SC Magdeburg erneut reisen muss. Diesmal zu den Rhein-Neckar Löwen, die noch SG Kronau-Östringen hießen, als der SCM zum letzten Mal in eigener Halle antreten durfte - am 26. November 2006.

In Kiel löste der Pokalgegner, der in der dritten Runde überraschend den Bundesligisten HSG Wetzlar (33:30) ausgeschaltet hatte, Erleichterung aus. "Eine kurze Reise, ein schönes Derby - mehr geht nicht", sagte Manager Klaus Elwardt, der die Auslosung wunschlos verfolgte. Er hätte am Beispiel der Füchse Berlin und deren Manager Bob Hanning gelernt, welches Ende Wünsche nehmen können. "Bob hat vor der letzten Runde gesagt, dass er alle Gegner haben möchte, nur Kiel nicht. Er bekam Lübbecke, und wie das endete, ist ja bekannt." Die Ostwestfalen besiegten die Berliner, deren Stoppschild im Pokal sonst stets der THW gewesen war.

Die Spieler des VfL Bad Schwartau erfuhren von dem Pokal-Schlager auf der Zugfahrt zum Punktspiel in Aue (29:31). "Um kurz nach zwei vibrierten alle Handys", sagte Trainer Torge Greve, der die spontane Gemütslage seiner Mannschaft als "gemischt" bezeichnete. "Ein tolles Los. Aber damit ist auch klar, dass wir im Viertelfinale nicht mehr dabei sein werden", sagte Greve, für den es in vielerlei Hinsicht ein besonderes Spiel werden wird. Der 37-Jährige arbeitet als Lehrer in Dietrichsdorf, wohnt mit seiner Familie in Kronshagen und hospitierte im Rahmen seiner Trainerausbildung im Herbst vergangenen Jahres bei Alfred Gislason. Greve spielte 15 Jahre für den TSV Altenholz, trainierte die "Wölfe" anschließend zwei Jahre, bevor er nach Schwartau wechselte. "Mit Altenholz sind wir im Pokal immer über die Dörfer gezogen, und jetzt ziehe ich mit dem VfL gleich das große Los", sagte Greve. "Ich freue mich riesig."

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 29.10.2012)


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