03./04.12.2012 - Letzte Aktualisierung: 04.12.2012 | Mannschaft |
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Marcus Ahlm wird den THW am Saisonende verlassen. |
Aus den Kieler Nachrichten vom 04.12.2012:
Bis Sonntag. Nach dem 31:27-Heimsieg in der Champions League gegen Atletico Madrid verkündete er gegenüber "NDR Info" seinen Abschied. Kurz und knapp.
Typisch für den 34-Jährigen, dass er auch daraus keine große Sache machte. Er ist ein rationaler Typ, einer, der sich Gedanken macht, bevor er spricht. Der redet, wie er spielt. "Wenn ich Emotionen zulasse, verliere ich meine Konzentration", hat er einmal gesagt. Auch, dass er ein "Trainingsprodukt" sei. Der sich alles hart erarbeiten musste, den erst ein starker Wille und außergewöhnlicher Fleiß zu einem der besten Kreisläufer der Welt werden ließ. Er möchte, auch nach sieben Meisterschaften und drei Champions-League-Titeln mit den "Zebras", jeden Tag ein bisschen besser werden. Am Kreis hat er seine Position gefunden. Hier schlägt in dieser Sportart das Herz. Ganz besonders beim THW Kiel, der sein Spiel traditionell auf seine starken Kreisläufer zuschneidet. Den Ball selten in der Hand, dafür alles im Blick, das ist seine Position. Er hätte keinen harten Wurf, keine Sprungkraft und schnell sei er auch nie gewesen - da wäre ihm keine andere geblieben.
Im Sommer 2009 trat der mittlerweile dreifache Vater als Kapitän die Nachfolge von Stefan Lövgren an. Er tat es auch, typisch für ihn, weil er in diesem Amt als Mensch eine neue Herausforderung sah. Welche das nach Ende der Saison sein wird, weiß er noch nicht. Wahrscheinlich werde er seine Karriere als Handballer beenden. "Aber man soll nie nie sagen."
Das Telefon stand gestern bei ihm nicht still, die Reaktionen, die seine Äußerung nach sich zogen, trafen ihn völlig unvorbereitet. Er hätte doch nur das gesagt, was längst bekannt gewesen sei. Auch Manager Klaus Elwardt zeigte sich überrascht. "Die Situation war klar: Marcus wollte bereits im vergangenen Jahr nach Schweden zurück, hat dann aber unserer Bitte, um ein Jahr zu verlängern, entsprochen", sagte der Manager nach seiner Ankunft in Hammamet, wo er heute einen Vertrag mit dem tunesischen Rückraumspieler Wael Jallouz unterzeichnen will. "Wir sind Marcus dankbar, dass er uns bis zum Saisonende hilft. Und unser gemeinsames Ziel ist, weitere Titel zu gewinnen." Geschäftsführerin Sabine Holdorf-Schust sprach vom "Verlust der Integrationsfigur" und bedauerte: "Marcus war und ist ein toller Repräsentant des THW."
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 04.12.2012)
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