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02./03.12.2012 - Letzte Aktualisierung: 03.12.2012 Champions League

VELUX EHF Champions League: THW gewinnt packende Partie gegen Atletico

Filip Jicha mit 13 Treffern

CL, Gruppe B, 7. Spieltag: 02.12.2012, So., 17.15: THW Kiel - Atletico Madrid: 31:27 (15:15)
Update #3 KN-Berichte, weitere Stimmen, Video der Pressekonferenz, Fotos und Spielbericht ergänzt...

Überragend mit 13 Treffern aus 16 Würfen: Filip Jicha.
Klicken Sie zum Vergrößern! Überragend mit 13 Treffern aus 16 Würfen: Filip Jicha.
Mit dem fünften Sieg im siebten Gruppenspiel hat der THW Kiel vorzeitig das Achtelfinale in der "VELUX EHF Champions League" erreicht. Dank eines überragenden Filip Jicha und des starken Andreas Palicka im Tor gewannen die "Zebras" am späten Sonntagnachmittag eine packende Neuauflage des letztjährigen Endspiels gegen BM Atletico Madrid mit 31:27 (15:15). Filip Jicha erzielte acht seiner 13 Treffer in der zweiten Halbzeit, bei den Spaniern war der lange Däne Nikolaj Markussen mit acht Toren erfolgreichster Schütze in der Sparkassen-Arena.
Madrids Trainer Talant Dujshebaev verzichtete angesichts der Ausgangslage in der Gruppe B und wohl auch im Hinblick auf das am Dienstag stattfindende Spiel im spanischen "Königspokal" gegen Vigo und das Meisterschafts-"Endspiel" gegen den FC Barcelona am kommenden Sonntag auf vier seiner Superstars: Ivano Balic, Kiril Lazarov, Jonas Källman und Julen Aguinagalde standen erst gar nicht im Aufgebot des dreifachen Champions-League-Siegers. Eher unfreiwillig musste auch THW-Trainer Alfred Gislason sein Erfolgs-Team vom klaren 28:17-Erfolg in Mannheim umbauen und ergänzen: Bei Thierry Omeyer wirkte eine Fußverletzung aus dem Mittwoch-Spiel nach, zudem zog sich Aron Palmarsson im Training eine Adduktoren-Zerrung zu und konnte nicht mitwirken. Zur Sicherheit nominierte Gislason daraufhin die beiden Nachwuchsspieler Moritz Krieter und Rune Dahmke für den Kader nach. Auch stand Rene Toft Hansen erstmals seit seiner Verletzung wieder auf dem Spielberichtsbogen. Zum Einsatz kamen allerdings alle drei nicht.
Atletico mit besserem Start
Angel Romero erzielte das 2:0, ansonsten war der Aguinagalde-Ersatz aber von der Kieler Deckung abgemeldet.
Klicken Sie zum Vergrößern! Angel Romero erzielte das 2:0, ansonsten war der Aguinagalde-Ersatz aber von der Kieler Deckung abgemeldet.
Alfred Gislason startete mit Andreas Palicka im Tor, Daniel Narcisse, Filip Jicha und Marko Vujin im Rückraum, Dominik Klein und Niclas Ekberg auf außen sowie Marcus Ahlm am Kreis. In der Abwehr übernahm Christian Zeitz den Part Vujins auf der halbrechten Position der offensiven 3:2:1-Deckung mit dem vorgezogenen Jicha.

Die Anfangsphase gehörte eindeutig den Gästen. Nachdem Vujins erster Wurf das Tor verfehlte und ein Pass des Serben auf Ekberg nicht ankam, hatten Davis und Romero Atletico mit 2:0 in Front gebracht. Jicha gelang zwar postwendend der Anschluss und nach einem Ballverlust der Spanier im Gegenstoß per Dreher auch der Ausgleich, doch die Gäste legten zunächst weiter vor. Während sich die Kieler mit der ungewohnten 6:0-Deckung Atleticos mit den Abwehrspezialisten Jurkiewicz und Gojun schwer taten, übernahm im Angriff Nikolaj Markussen die Verantwortung. Ein ums andere Mal warf der 2,11m große Däne über den Kieler Block hinweg aufs Tor und hatte dabei auch eine gute Trefferquote. Zudem sorgte Rechtsaußen Parrondo für mächtig Unruhe, indem er häufig an den Kreis auflöste, von dort unter anderem das 4:2 markierte und nach einem tollen Dreher Ekbergs zum Kieler Anschlusstreffer eine Zeitstrafe gegen Christian Zeitz provozierte. Nachdem Markussen das Ergebnis auf 5:3 schraubte, Jicha in Unterzahl aus spitzem Winkel am zunächst starken Dahl scheiterte und Gojun per Gegenstoß auf 6:3 für die Gäste erhöhte, nahm Alfred Gislason nach elf Minuten seine erste Auszeit.

Vier Kieler Tore in Serie
Marcus Ahlm erzielte einen Treffer und erkämpfte zwei Siebenmeter.
Klicken Sie zum Vergrößern! Marcus Ahlm erzielte einen Treffer und erkämpfte zwei Siebenmeter.
Der Kieler Coach stellte seine Deckung auf die defensive 6:0 um, seine Mannschaft fand damit nun besser in die Partie. Ekberg traf nach schönem Narcisse-Anspiel vom Kreis zum 4:6, Palicka parierte gegen Barachet und Jicha sorgte mit einem Doppelschlag durch Siebenmeter und Gegenstoß zum schnellen Ausgleich. Als dann auch noch Marko Vujin aufdrehte, die erste Kieler Führung zum 7:6 und nach Markussens Antwort auch postwendend das 8:7 erzielte, schienen die Kieler auf einem richtig guten Weg.
Atletico lässt sich nicht abschütteln
Indes: Atletico Madrid zeigte auch ohne fünf Leistungsträger die beste Saisonleistung, erarbeitete sich weiterhin geduldig Chancen gegen Kiels Deckung oder ließ im Notfall eben Nikolaj Markussen werfen. Den Spaniern gelang es stets, die Führungstreffer des THW zu kontern - auch dank eines weiterhin gut aufgelegten Magnus Dahl zwischen den Pfosten, der reihenweise Würfe von Vujin, Narcisse, Klein und Ilic entschärfte. Talant Dujshebaev wechselte dabei munter durch und schenkte auch dem erst 17-jährigen Linksaußen Miguel Sanchez sein Vertrauen, der es ihm mit seinen frechen Treffern zum 10:10 und 12:12 dankte. Doch auch Gislason brachte mit Ilic und Wiencek frische Kräfte, die fortan den Mittelblock bildeten. Und besonders Patrick Wiencek zeigte auch seine Klasse in der Offensive, traf blitzschnell aus der Drehung zum 13:12 und setzte sich nach Ekberg-Anspiel auch gegen Atleticos versammelte Hünen zum 14:13 durch. Nichtsdestotrotz ging es durch einen Barachet-Treffer mit einem leistungsgerechten 15:15-Remis in die Kabinen.
Ausgeglichener Beginn in die zweite Hälfte
Christian Sprenger durfte in der zweiten Halbzeit ran und erzielte drei Treffer.
Klicken Sie zum Vergrößern! Christian Sprenger durfte in der zweiten Halbzeit ran und erzielte drei Treffer.
An der ausgeglichenen Partie auf Augenhöhe änderte auch der Seitenwechsel und die Einwechslung von Christian Sprenger für den guten Ekberg nichts. Jicha begann den Torreigen mit seinem sechsten Treffer, doch Markussen konterte ebenfalls mit seinem sechsten Tor. Und nachdem sowohl der nun auch im Angriff spielende Christian Zeitz als auch Momir Ilic mit ihren Würfen nur den Querbalken trafen, gelang Barachet beim 17:16 die erste Führung Atleticos seit der Anfangsphase. Doch es blieb dabei: Keine der beiden Mannschaften ließ sich von einem Rückstand beunruhigen, keine konnte sich dementsprechend ein kleines Polster erarbeiten. Obwohl Andreas Palicka immer stärker wurde und sein Gegenüber Magnus Dahl ein bisschen nachließ, blieb die Partie offen. Filip Jicha übernahm immer mehr Verantwortung und traf zum 19:19 und 20:19, Madrid blieb durch Markussen und zwei verwandelte Siebenmeter Canellas' in der Partie.
Madrid noch einmal mit zwei Treffern vorne
Doch nach dem 22:21 für die Kieler nach einem schönen Doppelpass zwischen Vujin und dem vollstreckenden Sprenger unterliefen den "Zebras" einige Fehler am Fließband, die Atletico sofort bestrafte: Barachet tankte sich zum 22:22 durch, Jichas Fehlpass führte zum 22:23 durch Jurkiewicz, und nachdem Vujins überhasteter Wurf geblockt wurde, vollstreckte Davis per Gegenstoß zum 22:24 (46.). Erstmals seit der Anfangsviertelstunde konnte sich wieder eine Mannschaft ein Zwei-Tore-Polster erkämpfen.

In dieser Phase übernahm Daniel Narcisse, bei dem sich heute Licht und Schatten abwechselten, Verantwortung: Als sich der Franzose zum 23:24-Anschlusstreffer durchtanzte, wurde er auch noch von Gojun gefoult, was die portugiesischen Schiedsrichter folgerichtig mit einer Zeitstrafe ahndeten. In Unterzahl erhöhte zwar Markussen mit einem Geschoss aus höchster Höhe zum 23:25, doch der starke Wiencek konterte erneut. Leider verletzte sich der junge Kreisläufer wenig später bei einer gelungenen Abwehraktion und musste zurück auf die Bank. Doch als Andreas Palicka dann einen Wurf Barachets über die Latte lenkte, Marcus Ahlm einen Siebenmeter und eine Zeitstrafe gegen Sanchez herausholte und Filip Jicha den Strafwurf zum 25:25-Ausgleich einnetzte, waren die "Zebras" wieder im Vorteil.

Die große Jicha-Show
Andreas Palicka steigerte sich im Spielverlauf zu einer starken Form.
Klicken Sie zum Vergrößern! Andreas Palicka steigerte sich im Spielverlauf zu einer starken Form.
Daniel Narcisse und Christian Zeitz gelang dann in Kooperation ein Ballgewinn in der Abwehr, den Zeitz zum 26:25 veredelte. Bei angezeigtem Zeitspiel gelang Canellas aber noch einmal der Ausgleich für Madrid. Doch nun begann die große Show von Filip Jicha und Andreas Palicka erst so richtig: Nach einem Ballgewinn durch Ahlm erzielte Kiels Tscheche mit seinem mittlerweile zehnten Treffer das 27:26. Als Alvaro Ferrer bei der schnellen Mitte der Madrilenen unglücklich auf den Ball trat und umknickte, war Jicha aber bereits wieder zur Stelle, um den freien Ball für den THW zu sichern. Dann parierte Palicka einen freien Wurf von Masachs, und als Christian Zeitz einen weiten Gegenstoßpass Dahls abfing, brodelte die Sparkassen-Arena endgültig - zumal Filip Jicha sofort das 28:26, die erste Kieler Zwei-Tore-Führung der Partie, folgen ließ. Und nachdem dem Tschechen dann selbst ein Steal gelang, mit seinem nunmehr zwölften Treffer das 29:26 markierte und Palicka erneut Sieger gegen Masachs blieb, erhoben sich die Fans vier Minuten vor dem Ende begeistert von ihren Sitzen.
Letztes Aufbäumen unter Standing Ovations
Madrid aber gab trotz der einsetzenden Feiereien auf den Rängen noch nicht auf: Nach einem Fehlwurf und einem Schrittfehler Narcisse' hatten die Spanier die Chance, bis auf einen Treffer heranzukommen. Doch der starke Andreas Palicka parierte auch diesen Wurf von Canellas und Filip Jicha sorgte mit seinem Sprungwurf zum 30:27 für die Entscheidung, ehe Palicka mit einem zentimetergenauen Pass auf Sprenger zum 31:27-Endstand auch noch einen Assistpunkt bekam.

Alle Informationen zur "VELUX EHF Champions League" finden Sie hier.
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Somit hat der THW mit nun 10:4 Punkten den zweiten Platz in der Gruppe B so gut wie sicher bei nur noch drei ausstehenden Spieltagen im Februar 2013 und vier Punkten Vorsprung auf Atletico Madrid. Der Rückstand auf Tabellenführer MKB Veszprem beträgt allerdings auch nach diesem Wochenende immer noch vier Punkte, weil die Ungarn ihre weiße Weste durch einen 24:19-Erfolg bei RK Celje Pivovarna Lasko (SLO) verteidigten.

Nächsten Sonntag kommt Melsungen
Nach acht Pflichtspielen in 26 Tagen hat der THW nun erst einmal eine einwöchige Pause, ehe der Jahresendspurt mit einem Bundesliga-Heimspiel gegen MT Melsungen am nächsten Sonntag, den 9. Dezember (Anwurf: 17.30 Uhr) startet. Für viele "Zebras" ist aber auch in der kommenden Woche kein Ausruhen gestattet, denn es stehen diverse Lehrgänge der Nationalmannschaften an.

(Sascha Krokowski)

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Lesen Sie bitte auch


Stimmen zum Spiel:

THW-Trainer Alfred Gislason:
Das Spiel war so hart, wie ich es erwartet hatte. Dass Madrid vier Spieler zuhause ließ, machte da keinen Unterschied, weil Madrid immer noch eine starke Mannschaft hat. Sie haben eine gute Verteidigung gespielt, und wir mussten über 60 Minuten kämpfen, um zu gewinnen. In den letzten zehn Minuten haben wir besser gespielt und konnten einige Gegenstöße laufen. Der Sieg war wichtig für uns. Es war schade, dass solch ein Spiel beider Mannschaften ohne so viele verletzte Spieler stattfinden musste. Ich bin sehr glücklich, dass wir gewonnen haben. Diese Woche war hart für meine Mannschaft. Nach dem schweren Spiel am Mittwoch hat uns heute die Frische gefehlt. In der Abwehr haben wir gut gestanden, und Andreas Palicka hat gut gehalten. Aber im Angriff haben wir viele gute Chancen ausgelassen. Es war ein extrem schweres und umkämpftes Spiel. Schade ist, dass sich nach Thierry Omeyer und Aron Palmarsson auch noch Patrick Wiencek verletzt hat, der bis dahin eine gute Partie gezeigt hatte.
Madrids Trainer Talant Dujshebaev:
Glückwunsch an Kiel zum Sieg. Wir haben gegen die momentan beste Mannschaft der Welt gespielt. Ich bin ein wenig enttäuscht, weil wir ein gutes Spiel gemacht haben. Wir hatten klarste Chancen, die wir nicht genutzt haben. Und Kiel hat diese Chancen reingemacht. Ich danke meiner Mannschaft für ihren Kampf, aber ich bin nicht glücklich, weil wir verloren haben.
Madrids Spielmacher Joan Canellas:
Mit den vier Spielern wäre ein Sieg möglich gewesen. Es sind wichtige Spieler, aber wir wollten auch ohne sie gewinnen. Leider haben wir in wichtigen Momenten nicht getroffen, das machte den Unterschied. Kiel hat ein gutes Spiel gezeigt. Mit ein bisschen mehr Glück und Effektivität hätten wir hier besser abschneiden können. Wir müssen unsere gute Arbeit von heute fortsetzen.
THW-Kapitän Marcus Ahlm:
Madrid hat sehr gut verteidigt, aber wir hatten auch unsere Probleme vor dem Tor. In den letzten zehn Minuten wurde es besser, und das war der Grund für unseren Sieg.
THW-Torhüter Andreas Palicka gegenüber Eurosport:
Madrid hat natürlich eine super Mannschaft, auch wenn heute vier gefehlt haben. Sie haben sehr sehr gut gekämpft, auch gut gespielt.

Ich bin mit meiner zweiten Halbzeit zufrieden, wir können aber auch als Mannschaft mit der zweiten Halbzeit zufrieden sein. Ich freue mich natürlich, wenn ich die Chance bekomme - so wie heute. Es hat Spaß gemacht.

Es ist ziemlich eng in unserer Gruppe, wie brauchen jeden Punkt, aber wenn wir die Spiele zu Hause gewinnen, sieht es ganz gut aus.

[Frage: Veszprem ist aber vier Punkte vor?]
Unser Ziel ist Köln. Veszprem hat in unserer Gruppe gut gespielt, auch gegen uns. Es wird schwer, noch Erster zu werden. Wir brauchen Schützenhilfe, aber wir konzentrieren uns erst einmal auf unsere Spiele und dann schauen wir einmal.

In Mannheim haben wir ein überragendes Spiel gezeigt. Das war das beste Spiel dieser Saison, Titi war überragend, aber auch die Mannschaft ingesamt. Heute waren wir vielleicht nicht so überragend, aber wir haben gut gespielt.

THW-Rechtsaußen Christian Sprenger gegenüber den KN:
Das war ein hartes Stück Arbeit, auch, weil uns das Mittwoch-Spiel noch in den Knochen steckte. Es sah vielleicht sehr leicht aus, was wir gegen die Löwen gemacht haben - das war es aber ganz bestimmt nicht.
Eurosport-Experte Frank von Behren gegenüber den KN:
Madrid hat auch ohne die vier Spieler eine starke Leistung abgeliefert, wirklich gefehlt haben sie nicht. Trotzdem, ein fader Beigeschmack bleibt. Nach einer solchen Aktion stellt sich die Sinnfrage für diese Form der Gruppenphase. Müssten die Spanier Zweiter werden, wären sie mit dem kompletten Kader angereist.
THW-Fan Matthias Haertel gegenüber den KN:
Ich finde es unerhört, dass die Spanier vier Spieler zu Hause gelassen haben. So wichtig scheint ihnen dieses Spiel ja nicht gewesen zu sein. Schade, ich hatte mich auf Balic gefreut.
Video: Die Pressekonferenz

 


Champions League, Gruppe B, 7. Spieltag: 02.12.12, So., 17.15: THW Kiel - BM Atletico Madrid (ESP): 31:27 (15:15)

Logo THW Kiel:
Omeyer (n.e.), Palicka (1.-60., 18 Paraden), Krieter (n.e.); Toft Hansen (n.e.), Sigurdsson (n.e.), Sprenger (3), Ahlm (1), Wiencek (3), Ekberg (3), Dahmke (n.e.), Zeitz (2), Narcisse (2), Ilic, Klein (1), Jicha (13/2), Vujin (3); Trainer: Gislason
Logo BM Atletico Madrid (ESP Flagge ESP):
Diez (bei einem Siebenmeter, keine Parade), Dahl (1.-60., 15 Paraden); Sanchez (3), Fernandez (1), Ferrer, Romero (1), Markussen (8), Davis (2), Parrondo (1), Barachet (3), Canellas (4/2), Jurkiewicz (2), Gojun (1), Masachs (1); Trainer: Dujshebaev
Schiedsrichter:
Ivan Cacador / Eurico Nicolau (Portugal)
Zeitstrafen:
THW: 2 (2x Zeitz (9., 41.));
Madrid: 4 (Fernandez (17.), Davis (42.), Gojun (47.), Sanchez (49.))
Siebenmeter:
THW: 2/2;
Madrid: 2/2
Spielfilm:
1. Hz.: 0:2, 2:2, 2:4 (7.), 3:4, 3:6 (11.), 7:6 (15.), 7:7, 8:7, 8:8, 9:8, 9:9, 10:9, 10:10 (20.), 11:10, 11:11, 12:11, 12:12, 13:12, 13:13 (25.), 14:13, 14:14, 15:14, 15:15;
2. Hz.: 16:15, 16:17, 18:17 (37.), 18:19, 20:19, 20:20 (42.), 21:20, 21:21, 22:21, 22:24 (46.), 23:24, 23:25, 26:25 (50.), 26:26, 29:26 (56.), 29:27, 31:27.
Zuschauer:
10.100 (Sparkassen-Arena-Kiel, Kiel)
Spielgrafik:
Spielgrafik

Kurzumfragen:

Die Umfragen sind nicht mehr verfügbar.

 

Die anderen deutschen Europapokal-Teilnehmer

Im neu gestalteten EHF-Pokal haben alle drei Bundesliga-Vertreter die neu geschaffene Gruppenphase erreicht. Als erstes deutsches Team qualifizierte sich Frisch Auf Göppingen bereits am Samstagnachmittag: Nach dem 29:17-Heimspielsieg im Hinspiel gewann die Mannschaft von Velimir Petkovic auch in Weißrussland bei HC Meshkov Brest (BLR) souverän mit 29:24 (16:11). Die Rhein-Neckar Löwen hatten am Sonntag keinerlei Probleme, den 20-Tore-Vorsprung aus dem 37:17-Heimerfolg gegen A.C. Diomidis Argous zu verteidigen. In Griechenland erreichte der Tabellenzweite der DKB HBL, der einige Leistungsträger schonte, ein 27:27-Unentschieden. Einzig für den SC Magdeburg war diese letzte Qualifikationsrunde, aber die erste mit deutscher Beteiligung, ein Kraftakt: Nach dem 30:27-Erfolg aus dem Heimspiel unterlagen die Bördestädter am frühen Sonntagabend zwar mit 26:28, doch durch den Unterzahltreffer von Andreas Rojewski wenige Sekunden vor Spielende reichte dies in der Summe zum Weiterkommen. Die Gruppenauslosung für die letzten 16 Mannschaften im Wettbewerb findet am Donnerstag um 13 Uhr in Belgrad statt. Titelverteidiger Frisch Auf Göppingen befindet sich in Topf 1, die Rhein-Neckar Löwen und der SC Magdeburg in Topf 3. Den Regularien zufolge werden sich die Bundesligavertreter in der Gruppenphase allesamt aus dem Weg gehen.

In der "VELUX EHF Champions League" hat der HSV Hamburg am Donnerstag als zweites deutsches Team nach den Füchsen Berlin bereits das Achtelfinalticket gebucht: In der Alsterdorfer Sporthalle siegten die Hansestädter mit 32:26 gegen Ademar Leon (ESP) und bleiben mit nun 11:3 Zählern dem punktgleichen russischen Meister Chehovski Medvedi auf den Fersen. Auch die SG Flensburg-Handewitt hat vorzeitig den Achtelfinaleinzug perfekt gemacht: Am Sonntagabend gewann die ersatzgeschwächte SG beim französischen Meister Montpellier AHB mit 27:25 (12:14). Mit nun 10:4 Punkten bleibt Flensburg auf Lauerstellung auf dem dritten Platz der Gruppe A hinter Moskau und Hamburg.

In der Gruppe D haben die bereits für das Achtelfinale qualifizierten Füchse Berlin ihre zweite Niederlage kassiert. Am Sonntagnachmittag unterlagen die Bundeshauptstädter beim weißrussischen Meister HC Dinamo Minsk deutlich mit 24:31. Die Füchse bleiben mit nun 10:4 Zählern auf Platz zwei vor Minsik (9:5), Tabellenführer FC Barcelona (14:0) dürfte der Gruppensieg nicht mehr zu nehmen sein.

Alle Ergebnisse des CL-Spieltages finden Sie hier.

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 03.12.2012:

Jicha machte den Weg frei

Überragender Tscheche warf 13 Tore für den THW Kiel gegen Madrid - Palicka hielt 17 Bälle
Kiel. Vier Tage nach der Handball-Gala gegen die Rhein-Neckar Löwen (28:17) waren die Akkus leer, doch den Willen der "Zebras" konnte auch Atletico Madrid gestern Abend nicht brechen. Mit dem 31:27 (15:15)-Erfolg betonierte der Titelverteidiger in der Champions League den zweiten Platz in der Gruppe B. Nach dem Sieg des Spitzenreiters MKB Veszprem in Celje ist Platz eins für die "Zebras" trotzdem nur noch theoretisch möglich.

Um die vier Punkte auf die Ungarn aufholen zu können, müsste Madrid dort gewinnen. Doch daran glaubt Alfred Gislason seit gestern nicht mehr. "Sie werden nach Veszprem noch weniger Leute mitnehmen als nach Kiel."

Der Isländer sagte es mit einem gequälten Lächeln. Ein Lächeln, weil seine Mannschaft in einer sehr intensiven Partie am Rande einer Niederlage stand, um sich dann mit einem furiosen Endspurt noch zwei Punkte redlich zu verdienen. Gequält, weil sein Kollege Talant Duschebajew kurzfristig vier Spieler aus dem Kader gestrichen hatte. Große Namen. Zu jedem der Fehlenden fand Duschebajew eine lustige Erklärung. So sei der zweimalige Welthandballer Ivano Balic "ein alter Spieler". Und die, das wisse doch jeder, hätten es eben oft im Rücken. Oder Linksaußen Jonas Källman, der mit Schweden gerade olympisches Silber gewann. Er hätte Adduktorenprobleme, wenn auch nur sehr leichte. Oder Kiril Lazarov, der Torschützenkönig der vergangenen Europameisterschaft. Das Knie. Der Weltklasse-Kreisläufer Julen Aguinagalde? "Ein bisschen Fieber."

Allerdings - in der Defensive wurde keiner aus diesem Quartett vermisst. Die 6:0-Deckung stand wie eine Wand, und auch Magnus Dahl erwischte einen guten Tag. Der Norweger war einst der dritte Torwart beim französischen Erstligisten Paris HB gewesen. Er wechselte nach Madrid, als sich Jose Hombrados das Kreuzband riss. Gegen die "Zebras" hielt er überraschend gut, profitierte aber auch davon, dass die Kieler, die in der noch jungen Saison bereits das 28. Pflichtspiel absolvierten, auf ihre Reservetanks zurückgreifen mussten.

Nach der Mittwoch-Gala in Mannheim fiel es ihnen offensichtlich schwer, sich ein weiteres Mal so auf den Punkt zu konzentrieren. In der 48. Minute lagen die "Zebras" gar mit 23:25 zurück, doch sie steckten nicht auf. In dem dreizehnfachen Torschützen Filip Jicha und Andreas Palicka, der 17 Bälle parierte, hatten sie die spielentscheidenden Figuren in ihren Reihen. Jicha traf zum 27:26, zum 28:26, zum 29:26 und zum entscheidenden 30:27. "Ich hatte schon in der vierten Minute einen Pulsschlag von 210", sagte der Tscheche, der sich immer wieder auf die Bank schleppte, um sich ein paar Sekunden zu erholen. Doch Gislason gönnte ihm die Pausen nicht, zu sehr war das Kieler Spiel von ihm als Spitze der offensiven Deckung und auch als Torschütze abhängig. Als es wichtig wurde, zeigte auch Palicka ("das war ein Sieg der Leidenschaft") seine besten Reflexe. Paraden, die seinen Kollegen den Rückenwind gaben, um den zähen Gegner letztlich doch noch abzuschütteln.

Ein Sieg, den der THW mit der Verletzung von Patrick Wiencek bezahlte, der wegen einer Zerrung zwei, drei Wochen lang pausieren muss. "Es wird Zeit, dass der Däne aus seinem Urlaub zurückkommt", sagte Gislason und meinte Rene Toft Hansen, der zuversichtlich ist, nach seiner Rippenprellung am Sonntag im Heimspiel gegen MT Melsungen (17.30 Uhr) sein Comeback geben zu können. "Das müsste klappen."

Der Lohn der Arbeit: Die "Zebras" haben drei Tage frei. Allerdings nicht alle, Gislason und Manager Klaus Elwardt reisen heute angeblich nach Hammamet, um morgen einen Vertrag mit dem tunesischen Rückraumspieler Wael Jallouz zu unterzeichnen. Die "Tunisie Tribune" will sogar wissen, dass dies um 10.45 Uhr im Hotel Sultan geschehen wird.

(von Wolf Paarmann und Ralf Abratis, aus den Kieler Nachrichten vom 03.12.2012)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 03.12.2012:

Mit klopfendem Herzen im Wunderland

Kiel. Am Freitag noch A-Jugend-Bundesliga, am Sonnabend Dritte Liga, und gestern dann die große Champions-League-Bühne. Für Moritz Krieter und Rune Dahmke erfüllte sich mit dem Einlaufen in die Sparkassen-Arena ein Kindheitstraum. Mit klopfendem Herzen und staunenden Blicken nahm das A-Jugend-Duo auf der THW-Bank Platz - als Ersatz für Thierry Omeyer, dessen Einblutung im Fuß sich als zu schmerzhaft für einen Einsatz herausgestellt hatte, und den an der Leiste verletzten Aron Palmarsson. Zum Einsatz kamen sie ob des knappen Spiels zwar nicht, doch schon die 60 Minuten auf der Bank waren für beide, denen Alfred Gislason eine Belohnung für ihr Engagement geben wollte, die perfekte Show.

Auf der Fahrt zum Drittliga-Spiel des TSV Altenholz in Springe hatte Nachwuchs-Trainer Klaus-Dieter Petersen seinen Schützling Rune Dahmke informiert. "Ich dachte erst, er meint die zweite THW-Mannschaft. Als ich das dann gecheckt habe, habe ich gleich schwitzige Hände bekommen", erzählte Dahmke. "Unglaublich" sei dann das Einlaufen gewesen: "Draußen ist der Geräuschpegel noch gedämpft. Drinnen kommt dann das Blitzlichtgewitter und es ist richtig laut. Einfach unbeschreiblich. Ein großes Dankeschön an Alfred Gislason, dass ich das erleben durfte."

Diesem Dank schloss sich Moritz Krieter an: "Das ist ein Wahnsinn, diese Chance zu bekommen - wie Geburtstag und Weihnachten zusammen." Der Anruf von Raul Alonso am Sonnabend "war der Hammer". Ex-THW-Ass und Vater Michael Krieter sei "super-stolz" gewesen. "Er hat gesagt: ,Moritz, du machst das schon.'"

(von Wolf Paarmann und Ralf Abratis, aus den Kieler Nachrichten vom 03.12.2012)


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