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17./19.11.2012 - Letzte Aktualisierung: 19.11.2012 Champions League

VELUX EHF Champions League: 28:31-Niederlage in Celje

THW verliert zweites Auswärtsspiel in Folge

CL, Gruppe B, 5. Spieltag: 17.11.2012, Sa., 16.30: RK Celje Pivovarna Lasko (SLO) - THW Kiel: 31:28 (12:12)
Update #2 KN-Bericht, weitere Stimmen und Spielbericht ...

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Der THW Kiel hat in der "VELUX EHF Champions League" sein zweites Auswärtsspiel in Folge verloren und damit in der Vorrunden-Gruppe B an Boden verloren. Nach der knappen 30:31-Niederlage in Veszprem mussten die Kieler auch in der baugleichen Zlatorog-Arena in Celje den Gastgebern den Vortritt lassen. Beim 28:31 (12:12) bei RK Celje Pivovarna Lasko kamen die "Zebras" gegen aufopferungsvoll kämpfende Slowenen nie richtig ins Spiel. Am Ende reichten auch sieben Tore von Linksaußen Gudjon Valur Sigurdsson nicht zu einem Punktgewinn.
Durch die überraschende Niederlage beim bisherigen Tabellenletzten hat sich der Abstand auf den Tabellenführer aus Veszprem auf vier Punkte vergrößert, da sich die Ungarn am Sonntag in einer weiteren Partie der Gruppe B beim 32:22 (14:10) bei IK Sävehof in keine Blöße gaben. Im dritten Spiel der Vorrundengruppe B gewann Atletico Madrid (ESP) nach einem 12:13-Halbzeitrückstand aufgrund von jeweils acht Treffern von Kiril Lazarov und Nikolaj Markussen noch mit 28:23 bei HCM Constanta (ROU).
Rasanter Auftakt
"Halbe Kraft ist gegen Celje zu wenig", hatte THW-Trainer Alfred Gislason vor der Partie vor den Slowenen gewarnt. Im mit 4.500 Zuschauern nicht ganz ausverkauften Hexenkessel der Zlatorog-Arena musste der Isländer neben Rene Toft Hansen zunächst auch auf Filip Jicha verzichten, der grippegeschwächt möglichst nicht zum Einsatz kommen sollte. Zudem wurde Christian Zeitz anfangs nur in der Abwehr eingesetzt, um seinen verletzten Ellenbogen zu schonen. Für ihn spielte Marko Vujin im Angriff, Momir Ilic ersetzte Jicha. Die Partie begann allerdings so, wie man es sich im Kieler Lager nicht erhofft hatte: Zwei schnelle Tore der Gastgeber entfachten den ohrenbetäubenden Hexenkessel in der Zlatorog-Arena. In der rasanten Anfangsphase blieb allerdings nicht viel Zeit zum Jubeln: Vujin verkürzte, der überragende Marguc legte für Celje nach, Sigurdsson schaffte nach Schneller Mitte den Anschluss: Fünf Tore in 130 Sekunden waren der Auftakt zu einer am Ende torarmen ersten Halbzeit.

Kieler bekommen Oberwasser
Diese sah zunächst die Kieler in Lauerstellung: Nachdem Christian Sprenger nach vier Minuten erstmals ausgeglichen hatte, trieb Sigurdsson den Ball über das gesamte Feld und bediente Ilic zur ersten Kieler Führung (6.). In der hektischen Anfangsphase, in der beiden Mannschaften viele Fehler unterliefen, sorgte eine Vujin-Fackel aus zehn Metern erstmals für Ruhe auf den Rängen. Als Ilic wenig später einen an Marcus Ahlm verursachten Siebenmeter sicher verwandelte, schienen die "Zebras" auf einem guten Weg zu sein. Doch das Kieler 7:4 (12.) und die von Celjes Coach Vladan Matic genommene Auszeit schockten die Gastgeber nicht: Sie spielten weiter frech auf, arbeiteten hart in der 3-2-1-Defensive und machten dem THW damit das Leben schwer. Dieser ließ mit überhasteten Würfen nun auch Torhüter Skok ins Spiel kommen, und als der THW in numerischer Überzahl - Celje ersetzte bei Strafzeiten den Torhüter durch einen Feldspieler - durch Skube den Anschluss kassierte, tobten die Fans auf den Tribünen. Gislason versuchte mit einer Auszeit Ruhe in sein Team zu bringen, zog die Abwehr auf die 6-0-Linie zurück und brachte Jicha und Palmarsson. Doch Besserung stellte sich im THW-Spiel nicht ein: Die Gastgeber reagierten flexibel und nahmen den Kieler Regisseur aus dem Spiel. Trotzdem legten die "Zebras" nach Margucs 8:9-Anschluss-Siebenmeter (19.) durch zwei verwandelte Ilic-Siebenmeter wieder eine Drei-Tore-Führung hin, die bis zur 25. Minute Bestand hatte. Was folgte, waren fünf torlose Kieler Minuten, in denen Ilic einen Siebenmeter verwarf, Palmarsson neben das Tor feuerte, und Jicha zwei Mal an Skok scheiterte: Die Gastgeber nutzten indes die Lücken in der Kieler Abwehr und glichen bis zum Pausenpiff noch aus - das 12:12 beim Seitenwechsel wurde von den Rängen bereits wie ein Sieg bejubelt.

Fehlstart nach dem Wechsel
Doch der Lärm in der Arena vor dem Wechsel war nichts gegen den Orkan, den die 4.500 Zuschauer nach der Führung durch Marguc entfachten. Die Fans peitschten ihre Mannschaft nach vorn, und langsam aber sicher schien auch eine der jüngsten Mannschaften des diesjährigen Wettbewerbs an ihre Chance zu glauben. Nach jedem Ball wurde gehechtet, Skok schwang sich zu großer Form auf, und in der Defensive gab es trotz der körperlichen Unterlegenheit der Gastgeber kaum noch Lücken. Ganz anders auf der Gegenseite: Egal in welcher Formation, am Ende fehlte den Kielern immer ein Schritt, um den Torwurf zu verhindern. Nach Sprengers Ausgleich war es erneut Marguc von der Siebenmeterlinie, der Celje in Führung brachte. Skube legte mit einem Hüftgeschoss das 16:14 nach, dem der in der zweiten Halbzeit sichere Sigurdsson postwendend das 15:16 folgen ließ. Erneut fielen in der Anfangsphase viele Tore: Zelenovic freute sich beim 17:15 über den achten Torferfolg beider Mannschaften binnen vier Minuten. Doch anders als zuvor, legte der THW Kiel jetzt nicht nach: Skok hielt einen Ilic-Wurf, und Marguc erzielte die erste Drei-Tore-Führung für Celje. Gislason reagierte und brachte Palicka für Omeyer, doch auch der Schwede konnte auf der Torhüterposition keine entscheidenden Akzente setzen - bis auf die Parade, die Ilic zum 17:18 verwertete.

Erfolglose Jagd nach dem Ausgleich
Der Ausgleich gelang den Kielern indes nicht - Lekai tankte sich zu einem weiteren Torerfolg der Gastgeber durch, dann parierte Skok gleich zwei Mal gegen den geschwächten Jicha, was Skube im Gegenzug zum 20:17 nutzte (39.). Wieder kam der THW heran - sehenswert die Freiwurfvariante von Palmarsson bei angezeigtem Zeitspiel zum 19:20 - doch erneut wollte der Ausgleich einfach nicht fallen. Auch, weil im Angriff überhastet abgeschlossen wurde. Und auch, weil die Slowenen immer neue Lücken in der Kieler Abwehr fanden. So profitierte Toskic mehrfach von zu viel Platz - und dennoch schien sich die Waagschale zugunsten der Kieler zu bewegen. Nach Air Narcisses 20:21 kamen die "Zebras" wieder in Ballbesitz, doch sofort verloren sie diesen Vorteil wieder, was die Gastgeber konsequent bestraften. Auch nach dem Hammer von Christian Zeitz zum 22:23 reichte es nicht zum Ausgleich, weil der Linkshänder den folgenden Wurf am Tor vorbei setzte. Nachdem Sigurdsson aber zum 24:25 getroffen hatte (49.), schien die Wende eingeleitet. Zu dieser sollte auch Omeyer beitragen, der in das Tor zurückkehrte.

Fehlerfestival bis zur Niederlage
Doch auch der Franzose schaffte es dieses Mal nicht, seine Farben entscheidend nach vorn zu bringen: Ranevski feuerte in die Torwartecke, Palmarsson setzte den nächsten Angriff neben das Tor, und dann rutschte Omeyer ein Rückraumwurf von Mlakar über den Arm. Und dennoch hatte der THW kurz vor Schluss erneut die Möglichkeit, zu verkürzen. Als Zeitz nämlich von Rechtsaußen zum 25:27 traf, wollte Omeyer nach einem Celjer Fehlpass das Spiel schnell machen. Doch sein Pass landete bei den heute wacheren Gastgebern, Ranevski bedankte sich mit dem 28:25 (55.). Als zwei Minuten später der Mlakar-Wurf durch die Beine von Omeyer rauschte, schien sich das Dach der Arena zu heben - das 29:26 war die Vorentscheidung, die Entscheidung fiel kurz darauf durch Skube, der trotz des an ihm haftenden Narcisse zum Torerfolg kam. Bei RK Celje und auf den Tribünen brachen nun alle Dämme, während die Kieler sich über die zweite Niederlage in Folge in der "VELUX EHF Champions League" ärgerten.
Tickets für das Rückspiel am Mittwoch
Doch viel Zeit, das Spiel zu verarbeiten, bleibt den "Zebras" nicht: Bereits am kommenden Mittwoch, dem 21. November, findet in Kiel das Rückspiel zwischen dem THW und RK Celje statt. Für die Partie in der Sparkassen-Arena, die um 19 Uhr angepfiffen wird, gibt es noch Tickets im freien Vorverkauf, da die Slowenen aus dem ihnen zustehenden Kontingent nicht eine Karte abgenommen haben.

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Lesen Sie bitte auch


Stimmen zum Spiel:

THW-Trainer Alfred Gislason:
Der Sieg für Celje war verdient. Meine Mannschaft war gewarnt, ich habe viele Spiele der Slowenen gesehen, in denen sie lediglich durch Schwächephasen verloren haben. Heute haben sie ihr Niveau über 60 Minuten halten können. Von uns kam hingegen nicht viel, die Abwehr stand schlecht, im Angriff haben wir zuviel verworfen, und auch die Torhüter haben uns nicht geholfen. Wir müssen die Fehler allein bei uns suchen, denn die Schiedsrichter haben heute - und auch das muss mal gesagt werden - sehr gut gepfiffen. Ich bin aber vor allem über das Wie der Niederlage sehr enttäuscht.
Celjes Trainer Vladan Matic:
Natürlich hatte ich heute nicht mit einem Sieg gerechnet. Vor der Partie habe ich meiner Mannschaft gesagt, dass auch wir das Recht haben, auf einen Erfolg zu hoffen - auch in Kiel spielen eben nur Menschen. Wir haben ohne große Fehler gespielt, und natürlich war meine Mannschaft heute überragend. Aber wir bleiben mit beiden Füßen auf dem Boden: Das war ein wichtiger Schritt für die Entwicklung meiner Mannschaft, aber wir müssen weiterhin so kämpfen wie heute, um unsere Ziele zu erreichen.
Celjes Kreisläufer Alan Toksic:
Niemand der Zuschauer hat einen Sieg von uns gegen Kiel erwartet. Aber unsere Fans haben eine extrem laute Atmosphäre geschaffen, die uns geholfen hat, diese große Sensation zu schaffen. Wir haben verdient gewonnen, nun müssen wir weiter an uns glauben und genauso weiter spielen.
THW-Kreisläufer Marcus Ahlm gegenüber den KN:
Wir haben ein schlechtes Spiel abgeliefert, die Niederlage war verdient. Wir haben nie wirklich ins Spiel gefunden. Die Einzelleistungen haben nicht gestimmt, dann stimmt auch die der Mannschaft nicht. Ob wir nun an uns zweifeln? Sicher nicht, schließlich war das erst die zweite Niederlage innerhalb eines Jahres. Ein Trend wäre, viermal in Folge zu verlieren.
THW-Rückraumspieler Filip Jicha gegenüber den KN:
Nach so einem Spiel muss sich jeder fragen, ob er seine optimale Leistung gebracht hat. Auch ich. Dass wir eine weite Anreise hatten und einige von uns angeschlagen sind, darf keine Ausrede sein.
THW-Geschäftsführerin Sabine Holdorf-Schust gegenüber den KN:
Das einzig Positive an dieser Niederlage ist, dass jeder sehen konnte, welche Liga diese Champions League ist. Siege sind auf diesem Niveau eben nicht selbstverständlich.

 


Champions League, Gruppe B, 5. Spieltag: 17.11.12, Sa., 16.30: RK Celje Pivovarna Lasko (SLO) - THW Kiel: 31:28 (12:12)

Logo RK Celje Pivovarna Lasko (SLO Flagge SLO):
Lesjak (45.-60. und 1 Siebenmeter, 3 Paraden), Skok (1.-45., 12 Paraden); Mlakar (4), Marguc (7/3), Janc, Razgor, Toskic (5), Ranevski (3), Skube (5), Poteko (1), Zelenovic (3), Zabic, Mackovsek (1), Lekai (2); Trainer: Matic
Logo THW Kiel:
Omeyer (1.-35., 49.-60., 4 Paraden), Palicka (35.-49., 2 Paraden); Sigurdsson (7), Sprenger (4), Ahlm, Wiencek, Ekberg (n.e.), Zeitz (2), Palmarsson (3) Narcisse (4), Ilic (5/3), Klein (n.e.), Jicha, Vujin (3); Trainer: Gislason
Schiedsrichter:
Zigmars Stolarovs / Renars Licis (Lettland)
Zeitstrafen:
Celje: 5 (Mlakar (16.), Skube (23.), 2x Ranevski (37., 58.), Toskic (48.));
THW: 1 (Wiencek (40.)
Siebenmeter:
Celje: 3/3;
THW: 4/3 (Skok hält Ilic (27.))
Spielfilm:
1. Hz.: 2:0 (2.), 3:1 (2.), 3:4 (6.), 4:4, 4:7 (12.), 5:8, 6:9 (18.), 8:11 (23.), 9:12 (25.), 12:12;
2. Hz.: 13:12 (31.), 14:13 (32.), 14:14 (32.), 16:14, 18:15 (36.), 18:17 (37.), 20:17 (39.), 20:19, 21:20 (42.), 22:21, 23:22 (46.), 25:22 (48.), 25:24 (49.), 27:24 (53.), 28:25 (55.), 29:27 (58.), 31:27, 31:28.
Zuschauer:
4.500 (Zlatorog Arena, Celje (SLO))
Spielgrafik:
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Kurzumfragen:

Die Umfragen sind nicht mehr verfügbar.

 

Die anderen deutschen Europapokal-Teilnehmer

Die deutschen Teams im neu gestalteten EHF-Pokal werden erst Ende November ins Spielgeschehen eingreifen.

Bereits am Donnerstagabend haben die Füchse Berlin in der Gruppe D der "VELUX EHF Champions League" Croatia Zagreb (CRO) mit 29:27 (12:13) geschlagen und behaupteten damit Platz zwei hinter dem FC Barcelona.

Am Sonntag kassierte die SG Flensburg-Handewitt beim deutschen Showdown in der Gruppe A ihre erste Niederlage: Aufgrund einer starken zweiten Halbzeit gewann der HSV Hamburg die Partie gegen die Schleswig-Holsteiner mit 31:28 (13:15). Die Hansestädter übernahmen durch diesen Erfolg wieder die Tabellenführung (siehe Extra-Bericht).

Alle Ergebnisse des CL-Spieltages finden Sie hier.

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 19.11.2012:

Celje-Schock: Kiel bangt um Gruppensieg

Zweite THW-Niederlage in der Königsklasse
Celje. Der sensationelle 31:28 (12:12)-Sieg über den Handballmeister THW Kiel war wenige Minuten alt, als Vladan Matic, Trainer von RK Celje, im Kabinentrakt der Zlatorog-Arena erneut auf die Besiegten traf. Enttäuscht saßen die "Zebras" auf dem Boden, die müden Rücken an die kalte Wand gelehnt. Matic drückte jedem Kieler die Hand. Es wirkte fast so, als müsse er sich noch einmal davon überzeugen, dass seine Mannschaft in der Champions League tatsächlich den Titelverteidiger vom Sockel gestoßen hatte.

Auch Roman Pungartnik kann am Tag danach den Coup noch nicht fassen. "Es fühlt sich noch sehr unwirklich an", sagt der Manager des 17-maligen slowenischen Meisters, der von 2003 bis 2005 das schwarz-weiße Dress trug und mit dem THW einmal Meister wurde. "Siege gegen Kiel sind nicht selbstverständlich, deshalb genießen wir diesen Moment erst einmal in aller Ruhe", sagt der 41-Jährige, der morgen Nachmittag mit seiner Mannschaft nach Kiel fliegen wird, um hier am Mittwoch (19 Uhr/Eurosport) das Rückspiel zu bestreiten.

Pungartnik ist stolz auf die Leistung seiner jungen Mannschaft, in der zehn Spieler unter Vertrag stehen, die aus dem vereinseigenen Internat stammen. "Ich habe 20 Jahre lang für Celje gespielt, mehr als drei Slowenen waren wir nie im Kader." Sie hätten sich nun entschieden, einen ganz anderen Weg einzuschlagen. Mit hungrigen, lernwilligen Talenten. Deshalb sei es gerade jetzt so wichtig, Siege wie diese zu feiern, um der hochbegabten Jugend auch das nötige Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu geben.

Das Team um den überragenden Rechtsaußen Gasper Marguc zeigte von Beginn an keinen Respekt gegen einen THW Kiel, der nie zu seinem Spiel finden sollte, obwohl er sich vor Pause immer mal wieder auf drei Tore absetzen konnte. Doch in der hitzigen Atmosphäre der Zlatorog-Arena drehten die flinken Hausherren auf, als würden sie in einem olympischen Finale stehen. Knapp 5000 Zuschauer entfachten eine Atmosphäre, die auch die mitgereiste Sabine Holdorf-Schust begeisterte. "Die Fans feuern ihre Mannschaft sogar dann besonders laut an, wenn sie in der Deckung steht. Das ist sehr ungewöhnlich", sagte die THW-Geschäftsführerin, die "geschockt und taub" die zweite Niederlage in der Gruppenphase der Champions League erlebte. Einen maßgeblichen Anteil an einem ungesunden Lärmpegel hatten mehr als 700 Feuerwehrleute, die der Verein einlud, weil sie ihren Landsleuten kurz zuvor bei einem Hochwasser rund um die Uhr geholfen hatten.

Wer dachte, die sehr aggressiv deckenden Slowenen würden nach der Pause einbrechen, sah sich schnell eines Besseren belehrt. Immer wieder spielten sie die viel zu passive Abwehr der Gäste mit intelligenten Taktiken aus, immer wieder stand der quirlige Kreisläufer Alem Toksic frei, der fünfmal traf. In Unterzahl wechselte Matic stets konsequent einen sechsten Feldspieler für seine Torhüter ein. Ein Schachzug, der Wirkung zeigte. In der Schlussphase entdeckte schließlich auch Glücksgöttin Fortuna ihr Herz für die mutige Rasselbande. Während die Kieler beste Chancen ausließen, trafen die Slowenen nun aus allen Lagen. Spätestens als Thierry Omeyer einen Abwurf direkt in die Hände von Celje-Linksaußen Nikola Ranevski passte und der zum 28:25 (56.) traf, war die Sensation perfekt. Eine, die den dreimaligen Champion den angepeilten Gruppensieg kosten könnte.

Außer dem siebenfachen Torschützen Gudjon Valur Sigurdsson fand kein "Zebra" an diesem denkwürdigen Sonnabend zur Normalform. Weil dem so war, musste Trainer Alfred Gislason sogar auf den grippegeschwächten Filip Jicha und Christian Zeitz zurückgreifen. Den Linkshänder, der gestern seinen 32. Geburtstag feierte, plagen seit Wochen Schmerzen im linken Ellenbogen.

Aber auch das angeschlagene Duo konnte dem wankenden Handballmeister keinen Halt geben, der sich diesmal auch nicht auf seine Torhüter verlassen konnte. Omeyer und Andreas Palicka, der sich nach der Pause eine Viertelstunde lang präsentieren durfte, hielten nur jeden siebten Ball. "Ich kann mich nicht erinnern, dass die gesamte Kieler Mannschaft jemals einen so schlechten Tag erwischt hat", sagt Pungartnik. "Es ist aber für uns unmöglich, Kiel innerhalb von vier Tagen zweimal zu schlagen. Wir wissen, dass der THW es uns jetzt doppelt zurückzahlen wird."

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 19.11.2012)


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