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In Herzogenaurach fand heute die Auslosung der Gruppenphase in der
Champions League statt.
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EHF/Uros Hocevar |
Am Freitagvormittag fand in Herzogenaurach die Auslosung der
Gruppenphase in der
VELUX EHF Champions League statt. Der THW Kiel trifft demnach
in der kommenden Spielzeit in der
Gruppe B
auf MKB Veszprem (HUN), den Kölner Finalgegner Atletico Madrid (ESP),
IK Sävehof (SWE) und RK Celje (SLO).
Die Gruppe komplettiert der Gewinner eines Qualifikationsturniers,
bei dem am 8./9. September HCM Constanta (ROU), Tatran Presov (SVK),
Maccabi Srugo Rishon LeZion (ISR) und SSV Bozen (ITA) gegeneinander
antreten werden.
Holdorf-Schust: "Wollen erneut ins Final4"
THW-Geschäftsführerin
Sabine Holdorf-Schust
sprach nach der Auslosung von einer schweren, aber attraktiven Gruppe:
"Wir hatten bereits in den letzten beiden Jahren die stärkste Gruppe.
Jetzt haben wir sehr attraktive Gegner bekommen. Ich bin mir sicher,
dass sich unsere Fans auf spannende Spiele freuen können. Wir sind
Titelverteidiger, und unser Ziel muss es sein, erneut das VELUX EHF Final4
zu erreichen", so
Holdorf-Schust.
Die Gruppe B
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MKB Veszprem.
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Der ungarische Abonnementmeister
MKB Veszprem hat zwar bekanntermaßen mit
Marko Vujin
seinen Star der vergangenen Spielzeiten an den THW abgeben müssen, doch
die Mannschaft hat sich spektakulär verstärkt: Am Balatonsee wird in
Zukunft spanisch gesprochen, denn man hat sich in der kriselnden Liga
Asobal bedient. Nachfolger von Trainer Lajos Mocsai wird Antonio Carlos Ortega,
und er bringt mehrere Spieler von der iberischen Halbinsel mit.
Kreisläufer Marco Oneto, Linksaußen Cristian Ugalde (beide Barcelona) und
Spielmacher Chema Rodriguez (Atletico Madrid) wurden bereits vorgestellt,
auch über den vorzeitigen Transfer von Barca-Kapitän Laszlo Nagy wird
spekuliert. Zuletzt traf der THW in der Saison 2006/07 in der Königsklasse
auf Veszprem: Im Viertelfinale verlor der THW das Hinspiel in Ungarn
mit
36:39, um dann durch einen
39:32-Erfolg im Rückspiel einen wichtigen Schritt
zum damals ersten Champions-League-Titel zu unternehmen.
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Atletico Madrid.
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BM Atletico Madrid, die Mannschaft von Trainer Talant Dujshebaev, die
bis zur Saison 2010/11 als Ciudad Real antrat, ist ein alter Bekannter
für den THW: Seit der Spielzeit 2007/08 begegneten sich die Teams in
der Champions League bereits achtmal, zuletzt natürlich im Finale der
vergangenen Saison, das der THW in der ausverkauften Kölner Lanxess-Arena
bekanntlich mit
26:21 für sich entschied. Und
bevor in der Königsklasse wieder der Ball geworfen wird, könnten sich
die beiden Spitzenclubs bereits am 31. August oder 1. September bei
der Vereins-WM, beim "Super Globe" in Katar, gegenüber stehen.
Im Kader von Madrid gab es einige Bewegung: So verlassen mit Chema Rodriguez
(Veszprem), Abwehrchef Didier Dinart (Paris) und Linkshänder Isaias
Guardiola (Rhein-Neckar Löwen) mindestens drei Spieler den Club. Auch
Raul Entrerrios (Nantes) und Luc Abalo (Paris) haben interessante Angebote
aus der boomenden französischen Liga erhalten und liebäugeln mit einem
Wechsel. Dennoch steht Dujshebaev noch immer ein Weltklassekader zur
Verfügung, zumal dem spanischen Vizemeister mit dem starken Abwehrspieler Jakov Gojun (Zagreb),
dem französischen Nationalspieler Xavier Barachet (Chambery), Kreisläufer
Angel Romero (Valladolid) und Spielmacher Alvaro Ferrer (Ademar Leon)
mindestens vier Neuzugänge zur Verfügung stehen.
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IK Sävehof.
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IK Sävehof war eine der Überraschungen in der vergangenen
Champions-League-Saison: Dank einer beeindruckenden Heimstärke
belegte man in der Gruppenphase den dritten Platz hinter Barcelona
und Zagreb, aber vor den stärker eingeschätzten Teams aus Schaffhausen
und Chambery. Im Achtelfinale war dann aber gegen AG Kopenhagen
(25:34, 24:26) Endstation. Die Mannschaft von Trainer Mikael Franzen,
älterer Bruder des ehemaligen Nordhorner Linksaußen Mathias, konnte
in Schweden den Titelhattrick feiern, obwohl es nach der Hauptrunde
noch gar nicht danach aussah. Platz drei stand nach der Punktrunde
zu Buche, und im Playoff-Viertelfinale zitterte man sich zu einem
3:2-Erfolg in der Best-of-five-Serie gegen Skövde. Doch gegen Ystads IF
setzte man sich in der Halbfinalserie nach einer 26:32-Auftaktniederlage
souverän durch und gewann auch das Endspiel in Malmö gegen den
Überraschungsfinalisten IFK Kristianstad deutlich mit 29:21.
Neu im Team ist das 21-jährige norwegische Supertalent Kent Robin Tönnesen -
am rechten Rückraumspieler waren angeblich auch die SG Flensburg-Handewitt
und AG Kopenhagen interessiert. Sävehof und der THW trafen nur einmal
bisher, in der Spielzeit 2004/05, in der Königsklasse aufeinander:
In der Gruppenphase gewann der THW sein Heimspiel deutlich mit
36:22, musste sich im Göteborger Scandinavium
aber mit
26:30 geschlagen geben.
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RK Celje.
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Beim slowenischen Rekordmeister RK Celje geht es langsam wieder
bergauf: Zwar musste man dem ungeschlagenen Meister Gorenje Velenje
im Kampf um den nationalen Titel deutlich den Vortritt lassen, doch
immerhin reichte es wieder für den zweiten Platz noch vor dem
letztjährigen Champions-League-Viertelfinalisten und Triple-Gewinner
von 2011, Cimos Koper. Zudem gewann Celje den nationalen Pokal und
erreichte das Halbfinale im Europapokal der Pokalsieger, wo die Mannschaft von
Trainer Vladan Matic nur
aufgrund der weniger erzielten Auswärtstore gegenüber dem VfL Gummersbach
den Kürzeren zog. Die Stammspieler konnten für das Comeback des
Champions-League-Siegers von 2004 in der Königsklasse gehalten werden,
lediglich der 36-jährige Routinier Petar Metlicic verlässt den Verein
und schließt sich Montpellier an. Dafür konnte aber Nationalspieler
Sebastian Skube aus Koper verpflichtet werden. Auf den THW Kiel traf
Celje in der vorletzten Saison zum ersten und einzigen Mal in der
Champions League: Unter der Führung von Ex-THW-Trainer
Noka Serdarusic verloren die Slowenen
das Heimspiel in der Gruppenphase mit
28:34.
Zum Rückspiel in der Sparkassen-Arena vier Monate später war die
Mannschaft Celjes aufgrund finanzieller Probleme bereits zerfallen und
bezahlte beim
27:43 Lehrgeld.
Wer als sechste Mannschaft in die Gruppe B
einziehen wird, entscheidet sich am Wochenende des 8./9. September:
Beim Qualifikationsturnier gilt der rumänische Meister HCM Constanta
als Favorit, da man sich nach einer verkorksten Saison in der Königsklasse
hochkarätig verstärkt hat. So kehrt beispielsweise Ex-"Zebra"
Milutin Dragicevic zu dem Club zurück, bei
dem er zwischen 2005 und 2007 international bekannt wurde. Ein Selbstläufer
wird das Qualifikationsturnier aber nicht, denn vor allem mit dem
slowakischen Serienmeister Tatran Presov wird zu rechnen sein,
während SSV Bozen aus Italien und Maccabi Srugo Rishon LeZion aus
Israel wohl nur Außenseiterchancen besitzen.
Die anderen deutschen Vertreter
Vizemeister SG Flensburg-Handewitt hat eine interessante
Gruppe erwischt: Mit Montpellier HB (FRA) und Chehovski
Medvedi Moskau (RUS) empfängt man zwei europäische Abonnementmeister,
die auf eine Teilnahme beim "VELUX EHF Final4" in Köln hoffen.
Ademar Leon, letztjähriger Viertelfinalist und Dritter der
spanischen Liga Asobal, muss hingegen ohne viel Geld einen
Neuanfang starten, nachdem fast der komplette Stamm den
Verein verlassen hat. Die
Gruppe A
komplettieren ein Qualifikant (RK Sloga (BIH), RK Partizan (SRB),
Porto Vitalis (POR) oder HC Lovcen (MNE)) sowie der Sieger
des
Wildcard-Turniers.
Flensburg droht damit ein Duell mit dem HSV Hamburg, weitere
Starter an diesem Qualifikationsturnier sind Orlen Wisla Plock (POL),
St. Raphael Var Handball (FRA) und BSV Bjerringbro-Silkeborg (DEN).
Die Füchse Berlin gehen nach der "Final4"-Teilnahme in der
letzten Saison mit viel Selbstvertrauen in die Gruppe D.
Großer Konkurrent um den Gruppensieg ist dort der spanische
Meister FC Barcelona. Weitere Gegner sind die Kadetten Schaffhausen
aus der Schweiz, der nach unzähligen Abgängen völlig neuformierte
kroatische Titelträger RK Zagreb und der ungarische Vize SC Szeged
- allesamt lösbare Aufgaben für die Hauptstädter. Komplettiert wird
die Gruppe durch den Sieger des Qualifikations-Playoffs zwischen
Besiktas JK aus der Türkei und den Weißrussen von HC Dinamo Minsk.
"Wenn wir den Zuschauern etwas gewünscht hätten, dann wäre es genau
diese Gruppe", so Füchse-Geschäftsführer Bob Hanning zur Auslosung.
"Es wird eine riesen Herausforderung, aber auch tolle Spiele und
wir freuen uns riesig auf unsere zweite Saison in der Champions
League. Unsere Zielsetzung ist die erneute Qualifikation für das
Achtelfinale", so Hanning weiter.
Hier die komplette Gruppenauslosung:
- Gruppe A:
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- Gruppe B:
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- THW Kiel (GER)
- MKB Veszprem KC (HUN)
- BM Atletico Madrid (ESP)
- IK Sävehof (SWE)
- RK Celje (SLO)
- Sieger Quali-Turnier 3
- Gruppe C:
-
- AG Kopenhagen (DEN)
- Gorenje Velenje (SLO)
- KS Vive Targi Kielce (POL)
- Chambery Savoie HB (FRA)
- St. Petersburg HC (RUS)
- Sieger Quali-Turnier 2
- Gruppe D:
-
- FC Barcelona (ESP)
- RK Zagreb (CRO)
- Kadetten Schaffhausen (SUI)
- Füchse Berlin (GER)
- SC Szeged (HUN)
- Sieger Quali-Playoff
Die Qualifikationsturniere finden am 8./9. September
im "Final Four"-Modus statt.
- 1. Spieltag: 26.-30.09.2012
- 2. Spieltag: 03.-07.10.2012
- 3. Spieltag: 10.-14.10.2012
- 4. Spieltag: 17.-21.10.2012
- 5. Spieltag: 14.-18.11.2012
- 6. Spieltag: 21.-25.11.2012
- 7. Spieltag: 28.11.-02.12.2012
- 8. Spieltag: 06.-10.02.2013
- 9. Spieltag: 13.-17.02.2013
- 10. Spieltag: 20.-24.02.2013
Aktuelle Gegnerdaten und die Kader der Champions-League-Gegner
folgen in den kommenden Wochen.
Informationen zum Kartenvorverkauf folgen auf unserer Homepage.
Bitte sehen Sie von Nachfragen in der THW-Geschäftsstelle ab.
Aus den Kieler Nachrichten vom 07.07.2012:
Titelverteidiger THW Kiel erwischt "Hammergruppe"
In der ersten Champions-League-Phase wieder gegen Final-Gegner Atletico Madrid
Herzogenaurach. Am Ende der Mammut-Auslosung
konnten sich die deutschen Handball-Clubs der
Männer als Gewinner fühlen. Von attraktiv über
lösbar bis herausfordernd reichen die Bewertungen
der Gegner, mit denen sich Ausnahme-Mannschaft
THW Kiel, die Füchse Berlin und die SG
Flensburg-Handewitt in der Champions League messen.
Der deutsche Rekordmeister und Titelverteidiger aus Kiel
spielt in der Gruppe B
unter anderem gegen Atletico Madrid - den Gegner aus dem
Königsklassen-Finale vom 27. Mai. Dazu gesellen sich MKB
Veszprem aus Ungarn, IK Sävehof aus Schweden, Celje Pivovarna
Lasko aus Slowenien sowie ein Qualifikant. Das ergab die
Auslosung gestern in Herzogenaurach. "Das ist eine sehr
starke Gruppe. Es hätte leichter sein können, aber es ist
sehr interessant - eine echte Champions League-Gruppe",
urteilte Kiels Geschäftsstellenleiterin
Sabine Holdorf-Schust. "Von
Veszprem haben wir gerade den serbischen Nationalspieler
Marko Vujin verpflichtet, mit
den Schweden sind die Beziehungen traditionell gut und
Celje kennen wir seit langem." THW-Manager
Klaus Elwardt ergänzte: "Das ist
zwar eine Hammergruppe, aber für uns ein Traumlos. Für unsere
Zuschauer werden das tolle Spiele. Und unser Team ist vor
solchen Aufgaben nicht bange."
Auf dem Weg zur erneuten Final-4-Teilnahme am 1./2. Juni 2013
in Köln haben auch die Füchse Berlin eine machbare Gruppe
erwischt. Der Meisterschafts-Dritte spielt gegen den Favoriten
FC Barcelona, Croatia Zagreb, Kadetten Schaffhausen, Pick Szeged
aus Ungarn sowie einen Qualifikanten um den Einzug in die
Hauptrunde. Diese erreichen die besten vier Teams jeder
Gruppe. "Es wird eine riesige Herausforderung, aber auch
tolle Spiele und wir freuen uns mächtig auf unsere zweite Saison
in der Champions League", meinte Füchse-Manager Bob Hanning.
Vor größeren Herausforderungen steht die SG Flensburg-Handewitt,
die auf den HSV Hamburg als möglichen Sieger des Wildcard-Turniers
treffen kann. Feste Kontrahenten in der
Gruppe A sind Montpellier HB
aus Frankreich, Medwedi Tschechow aus Russland und Ademar Leon
aus Spanien. Weiterer Gegner ist der Sieger des Qualifikations-Turniers
mit RK Sloga (Bosnien-Herzegowina), Partizan Belgrad (Serbien), Porto
Vitalis (Portugal) und HC Lovcen (Montenegro). "Unsere Gruppe hört
sich zwar schwer an, wir freuen uns dennoch sehr auf die Königsklasse.
Montpellier ist eine der besten Mannschaften der Welt. Alleine der
Name Karabatic ist ein Garant für spannende
Spiele gegen den französischen Meister", kommentierte Flensburgs
Trainer Ljubomir Vranjes die Zusammensetzung: "Es ist nicht einfach,
dass wir zwei unserer Gegner nicht kennen."
Nicht vom Losglück begünstigt waren die deutschen Frauen-Teams.
Meister Thüringer HC trifft in Staffel D auf Titelverteidiger
Buducnost Podgorica aus Montenegro sowie die Sieger zweier
Qualifikations-Turniere. Mögliche Gegner sind Bundesliga-Konkurrent
HC Leipzig, Dänemarks Spitzenclub Viborg HK mit Rekord-Nationalspielerin
Grit Jurack und Spaniens Top-Club Bera Bera.
(aus den Kieler Nachrichten vom 07.07.2012)