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31.10./01.11.2004 - Letzte Aktualisierung: 01.11.2004 Champions League

Champions League: Enttäuschende Vorstellung in Göteborg

CL, Gruppe F, 4. Spieltag: 31.10.2004, So., 16.10: IK Sävehof (SWE) - THW Kiel: 30:26 (17:12)
Update #3 KN-Berichte ergänzt...

Sieben Tore von Stefan Lövgren reichten nicht.
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Der THW hat sein Ziel "Gruppenerster" noch nicht erreicht. Vor 3500 Zuschauern im Scandinavium in Göteborg verloren die Zebras nach einer enttäuschenden Vorstellung in der Champions League-Gruppe F beim schwedischen Meister IK Sävehof mit 26:30 (12:17). Kapitän Stefan Lövgren war bester THW-Schütze mit 7/1 Toren.
Lesen Sie den ausführlichen Spielbericht der Kieler Nachrichten, einen weiteren Bericht der Kieler Nachrichten und den Nachbericht der Kieler Nachrichten.

Im zweiten Spiel der CL-Gruppe F schlug am Sonntag Abend Haukar Hafnarfjördur (ISL) den französischen Vertreter US Creteil Handball mit 37:30 (17:12) (siehe Spielbericht).

Stimmen zum Spiel:

THW-Manager Uwe Schwenker:
Die Mannschaft ist zu locker ins Spiel gegangen, vielleicht auch unter dem Eindruck des klaren Hinspiel-Sieges, und hat nie in die Partie gefunden und nicht die nötige Einstellung für eine Champions League-Partie gezeigt. Sävehof hat völlig verdient gewonnen. Wir hätten heute das Achtelfinale klar machen können, so müssen wir am kommenden Wochenende unbedingt gegen Haukar Hafnarfjördur gewinnen und spielen dann vielleicht in Creteil um Platz eins oder zwei.

 


Champions League, Gruppe F, 4. Spieltag: 31.10.04, So., 16.10: IK Sävehof (SWE) - THW Kiel: 30:26 (17:12)

Logo IK Sävehof (SWE Flagge SWE):
Sandström (20 Paraden), Bladh (n.e.); Johansson (n.e.), Moen, Andersson (3), Larholm (7/1), Franzen (1), Fahlgren (6), Ernelind (3/1), Fritzon (6), Lennartsson, Möller, Atterhäll (4), Lindberg; Trainer: Lundbäck
Logo THW Kiel:
Fritz (38.-60., 6 Paraden), Andersson (1.-37., 9 Paraden); Preiß (2), Pettersson, Lundström (2), Hagen (5), Petersen, Lövgren (7/1), Wagner (1), Ahlm (2), Boquist (2), Zeitz (5); Trainer: Serdarusic
Schiedsrichter:
Kohout / Doljes (Tschechien)
Zeitstrafen:
Sävehof: 3 (Andersson (6.), Möller (22., 60.);
THW: 5 (zweimal Lövgren (37., 46.), Ahlm (25.), Zeitz (27.), Boquist)
Siebenmeter:
Sävehof: 3/2 (Fritz gehalten gegen Ernelind (48.));
THW: 3/2 (Pettersson verworfen (16.))
Spielfilm:
1. Hz.: 1:0, 2:4, 3:5 (8.), 5:6, 7:9 (14.), 11:9 (17.), 12:12 (23, 15:12 (28.), 17:12;
2. Hz.: 17:13, 19:13, 19:14 (36.), 24:16 (40.), 28:20 (51.), 28:23 (53.), 29:22, 29:26, 30:26,
Zuschauer:
3500 (Scandinavium, Göteborg (SWE))

Kurzumfragen:

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So spielten die anderen deutschen Europapokalteilnehmer

In der CL-Gruppe G gewann der TBV Lemgo am Sonnabend bei HC Granitas Kaunas (LTU) mit 33:22 (19:9). In Gruppe H gewann Flensburg am Sonntag bei Tatran Presov (SVK) 39:27 (21:12).

Essen, Magdeburg, Gummersbach (EHF-Pokal) und Hamburg (Europapokal der Pokalsieger) spielen erst wieder am 6./7. November.

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 01.11.2004:

"So schlecht wie seit Jahren nicht"

Indiskutables THW-Spiel bei IK Sävehof

Im mit lediglich 3500 besetzten Scandinavium in Göteborg stellten sich im Zebra-Dress zwar die gleichen Spieler vor, die zuletzt mit Kantersiegen gegen Sävehof (36:22) und Hamburg (34:22) die Szene kräftig aufmischten. Die gleiche Mannschaft war es nicht.

"So schlecht haben wir seit Jahren nicht gespielt", rang Mattias Andersson nach der blamablen Vorstellung um Fassung. "Wir haben unglaubliche Geschenke verteilt." Dabei erwischten die Kieler einen guten Start. Selbstbewusst durch die jüngsten Siege. Locker, weil THW-Trainer Noka Serdarusic sie am Vorabend erst um Mitternacht im Hotel zurück erwartete. Zudem stand mit Stefan Lövgren, der sich wochenlang mit einer Adduktorenzerrung herumplagte, auch der Kapitän wieder auf der Brücke. "Er hat gesagt, er kann alles", meinte Serdarusic. "Für mich ist er gesund. Also fange ich mit ihm an." Mit dem 33-Jährigen in der Anfangsformation ergab sich ein kurioses Bild: hristian Zeitz war beim Anpfiff der einzige Spieler ohne schwedischen Pass auf dem Parkett.

Der Linkshänder begann gut, warf drei seiner fünf Toren bereits in den ersten Minuten. Dann legte er das Drehbuch weg, schloss vorschnell ab und warf sich aus der Spur. Später verletzte er sich an der rechten Hand und wurde nur noch im Angriff eingesetzt. Doch nicht nur Zeitz erwischte einen gebrauchten Tag. Im Rückraum harmlos und über die Flügel ohne Biss - Kiel verlor Mitte der ersten Halbzeit den roten Faden und fand ihn erst wieder, als Sävehof das Zebrafell schon abgezogen hatte. "Wir haben in der Abwehr sogar die kleinsten Leute nicht in den Griff bekommen", versuchte Serdarusic in der Pause noch einmal, seine Spieler zu erreichen. Vergeblich. "Wir waren undiszipliniert und haben nur zehn Minuten Handball gespielt."

Bis auf Frode Hagen und die beiden Torhüter Andersson und HenningFritz, die hinter einer desolaten Abwehr einen undankbaren Job verrichteten, erreichte keiner Normalform. "Vielleicht haben wir nach dem guten Start gedacht, dass wird hier ein leichtes Spiel", ärgerte sich Lövgren in erster Linie über die miserable Trefferquote. Mit ungenauen Würfen am Fließband bescherten die Kieler lediglich dem jungen Sävehof-Keeper Per Sandström (20 Paraden) einen unvergesslichen Nachmittag. Die Gastgeber dagegen hatten ihre Lektion aus dem Hinspiel gelehrt. Mit einer gut sortierten und leidenschaftlich kämpfenden Abwehr legten sie den Grundstein für einen Erfolg, den sie sich mühsamer vorgestellt hatten. "Der Hügel, den wir erklimmen mussten, war diesmal nicht so hoch", freute sich THW-Neuzugang Kim Andersson mit seinen Kollegen, die für den zweiten Gruppensieg noch nicht einmal an ihre Grenzen gehen mussten. "Bei Kiel fehlte heute die Power."

(Von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 01.11.2004)

Aus den Kieler Nachrichten vom 01.11.2004:

Ex-Segel-Bundestrainer Fremdenführer für THW

Rüdiger Osterloh hat in Göteborg seine zweite Heimat gefunden
Anfang der 70er Jahre betreute er als Bundestrainer die deutschen Segler, heute arbeitet Rüdiger Osterloh als Sportlehrer in Göteborg. "Damals war ich fast in Kiel zu Hause", erinnert sich der gebürtige Lübecker, der später eine Schwedin heiratete und 1976 in Göteborg seine Zelte aufschlug. Als Vereinsmitglied bei IK Sävehof kümmerte sich der 54-Jährige am Wochenende um den THW.

Den Sieg der Kieler gegen Hamburg hatte er im DSF verfolgt. "Die sind genauso untergegangen wie wir im Hinspiel." Für Osterloh war die hohe Sävehof-Pleite (22:36) keine echte Überraschung. "Viele unserer jungen Leute haben noch nie in einer solchen Arena gespielt. Die haben sich die ganze Zeit nur die Umgebung angesehen." Besonders für Kim Andersson sei es eine schwierige Situation gewesen. Ähnlich wie vor einem Jahr, als er bei der EM im Scandinavium erstmals vor 12 000 Zuschauern spielte. "Da hat er vier Meter am Tor vorbei geworfen." Von den Qualitäten des 22-jährigen Linkshänders ist er dennoch überzeugt. "So ein Handgelenk haben nur wenige, und wenn er ein Tor werfen will, dann macht er es auch."

Große Kulissen sind für die Sävehof-Spieler noch immer gewöhnungsbedürftig. Obwohl der Meister mit durchschnittlich 1200 Zuschauern weit über dem Ligaschnitt (rund 400) liegt. Allerdings hat das Fernsehen wieder sein Herz für den Handball entdeckt. Musste Sävehof in der letzten Saison noch rund 5000 Euro bezahlen, damit ein Spiel live übertragen wurde, hat sich das Blatt mittlerweile gewendet. An 27 Sonntagen im Jahr zeigt das staatlichen TV nun zwei Stunden Handball. Alle Champions-League-Spiele werden live übertragen und von bis zu 800 000 Menschen gesehen. Doch die Konkurrenz ist in Göteborg groß. Neben Sävehof spielen nicht nur zwei weitere Handballmannschaften aus der Stadt in den "Elitserien". Auch vier Fußball-Klubs und ein Eishockey-Team sind erstklassig. "Die Konkurrenz ist zu groß", weiß Osterloh, dass mit Handball hier kein Geld zu verdienen ist. "Obwohl die Halle uns mit der Miete entgegen kommt, wird die Champions League ein Zuschussgeschäft. Es gibt zu wenig Sponsoren."

(Von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 01.11.2004)

Lesen Sie auch den Nachbericht der Kieler Nachrichten.


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