02.11.2004 | Champions League |
Am Sonntagabend um 17 Uhr Ortszeit hat sich Haukar im heimischen Asvellir deutlich mit 37:30 (17:12) gegen Creteil durchgesetzt. Dabei standen die ersten fünf Minuten für die Franzosen noch unter einem guten Stern: Torhüter Fabien Arriuberge fischte den Hausherren einen Ball weg und der Halbrechte Frederic Louis markierte den ersten seiner neun Treffer. Nach zehn Minuten konnte der ehemalige Magdeburger Kervadec aus einer zu diesem Zeitpunkt noch sattelfesten Abwehr heraus gar einen Gegenstoß zur Führung verwandeln (3:4). Nach einer Zwei-Minuten-Strafe für Haukar blieben die Gäste zwar erneut durch Louis in Führung (4:5, 12.), versäumten es aber, sich abzusetzen. Denn nach dem 5:6 durch den zweikampfstarken Fabrice Guilbert eine Minute später begann eine starke Phase der Isländer. Zwischen der 13. und 18. Minute bewiesen Hallgrimsson und Svavarsson Offensivqualitäten und brachten ihre Mannschaft mit 10:8 in Führung.
Gerade hatten sich die Mannen von Jean-Luc Le Gall auf das blendend eingespielte Duo eingestellt, mußte der Rumäne im Team, Adrian Petrea, für zwei Minuten vom Parkett (19.). Das brachte die Falken zurück ins Match, die mit einem recht komfortablen Fünf-Tore-Polster in die Pause gingen (17:12). Hateau und Holder gelang in dieser Phase nur Ergebniskosmetik. Torhüter Gudmundsson hatte schon zur Pause 9 Bälle entschärft und Thorir Olafsson sechs Treffer markiert.
Die Franzosen schienen den zweiten Durchgang dann ganz anders anzugehen: der ins Tor gekommene Nicolas Lemonne konnte den ersten Ball abfangen und Louis gelang postwendend der Anschlußtreffer (17:13; 32.). Aber sie hatten die Rechnung ohne Kreisläufer Vignir Svavarsson gemacht, der über sich hinauswuchs und enorme Gefahr darstellte. Die Moral der Gäste schien nun etwas angeknackst und Haukar setzte sich langsam ab (23:17; 40.). Creteil fightete, konnte aber nicht entscheidend verkürzen (28:24; 48.). Praktisch jedesmal schlugen die brandgefährlichen Isländer sofort zurück (32:26; 54.) und vergrößerten so eher ihren Vorsprung.
Der 24-jährige Außen Olafsson war mit zehn Toren erfolgreichster Schütze. Auch Hallgrimsson (9), den es vielleicht schon sehr bald in die Bundesliga zieht, und Kreisläufer Svavarsson (8) strahlten auf Seiten der Isländer ständig Gefahr aus. Bei Creteil überzeugte Frederic Louis trotz seines angeschlagenen rechten Knies.
In der französischen Presse werden den Pariser Vorstädtern nun nur noch stark eingeschränkte Chancen auf ein Weiterkommen eingeräumt, im Gegensatz zu Montpellier sei man praktisch ausgeschieden. Die Himmelblau-Weißen müssen nun ihre beiden letzten Partien unbedingt gewinnen.
(Von Dr. Oliver Schulz)
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