Insgesamt 77 Tore sahen die Handballfans in der Sparkassen-Arena
zum Heimauftakt des THW Kiel in der Gruppenphase der "VELUX EHF Champions League"
gegen den schwedischen Meister IK Sävehof. Die "Zebras" siegten
am Sonntagnachmittag zwar deutlich mit 43:34 (25:15), doch die Gäste verkauften sich
besonders in der zweiten Halbzeit sehr gut, als sie durch
Unkonzentriertheiten der Kieler bis auf drei Treffer verkürzen
konnten. Am Ende aber zog der THW, bei dem Marko Vujin
mit 9/4 Treffern bester Schütze war, noch einmal erfolgreich an
und feierte damit den zweiten Sieg im zweiten Spiel.
Das Heimdebüt des Titelverteidigers in der Königsklasse wollten
insgesamt 9.800 Zuschauer - darunter rund 200 mitgereiste
schwedische Schlachtenbummler - in der Sparkassen-Arena-Kiel
verfolgen. Gekommen war auch GWD Mindens Trainer Ulf Schefvert,
dessen Söhne Olle und Eric zwei der vielen jungen Talente
von IK Sävehof sind und in Kiel auch tatsächlich eine Menge
Spielzeit erhalten sollten.
Hohes Tempo von Beginn an
Mit seinen Paraden ebnete Palicka
den Weg zur hohen Halbzeitführung.
Nach einer Schweigeminute für das am Donnerstagmorgen verstorbene
Handballidol Erhard Wunderlich legten die "Zebras" auch gleich
gut los: Filip Jicha traf von außen zum 1:0,
Andreas Palicka parierte gegen Bliznac,
Marko Vujin schloss einen Gegenstoß ab und
erneut Jicha legte nach einem
Missverständnis im Rückraum der Gäste mit einem seiner unnachahmlichen
Dreher zum 3:0 nach. Die Kieler, bei denen zudem Kapitän
Marcus Ahlm am Kreis, Aron Palmarsson
auf der Rückraummitte sowie Niclas Ekberg
und Dominik Klein in der Stzartformation
standen, mussten aber schnell anerkennen, dass Sävehof nicht einfach
als Punktelieferant an die Förde gereist war. Die Gäste gingen das
hohe Tempo mit und kamen durch zwei Gegenstöße der Flügelspieler
Friden und Ottosson - jeweils nach Paraden Forsbergs - zum 2:3-Anschluss.
Palmarsson und Palicka mit starken Szenen
Der THW legte aber nach: Im Angriff zeigte sich der deutsche
Rekordmeister in der ersten Halbzeit insgesamt konsequent und effizient und hatte in Aron Palmarsson
einen Lenker, der auch gleichzeitig selbst für viel Torgefahr sorgte.
So traf der Isländer per Hüftwurf zum 4:2, ehe Jicha
nach einer Parade Palickas gegen Tönnesen
auf 5:2 erhöhte. Nach zwei weiteren Palmarsson-Treffern
zum 7:3 und 8:4 kämpften sich die Gäste aber durch einen Gegenstoß
Fridens und einem Treffer des starken Kreisläufers Jesper Nielsen
zunächst wieder bis auf 7:9 (12.) heran.
Erster 5:0-Lauf der Kieler
Kein Grund sich zu verstecken: Niclas Ekberg
überzeugte mit vier Treffern aus vier Versuchen.
Alfred Gislason brachte Momir Ilic
für Filip Jicha und stellte die Deckung
von der 3:2:1-Formation auf die defensivere Variante mit
Ahlm und Ilic
im Mittelblock um. Und nun drehte der THW so richtig auf: Zunächst
verhinderte der stark beginnende Palicka
den Anschlusstreffer Ottossons, dann traf Vujin
aus dem linken Rückraum zum 10:7. Sävehof tat sich - wie auch schon
zuvor gegen Kieler 3:2:1 - extrem schwer, scheiterte mit den zumeist
früh genommenen Würfen häufig am Kieler Block oder an Palicka.
So legten Palmarsson mit seinem bereits
vierten Treffer und Klein nach Anspiel
von Ilic das 12:7 nach. Sävehofs Trainer
Magnus Johansson nahm seine Auszeit, doch Kiel ließ sich davon nicht
beirren. Trotz einer Zeitstrafe gegen Marcus Ahlm
und dank zweier weiterer Paraden Palickas gegen
Apelgren und Friden stand es nach einem Klein-Doppelpack
- das erste Tor vom Kreis nach schönem Anspiel Ekbergs,
das zweite dann per Konter nach eigenem Ballgewinn in der Abwehr - bereits
14:7 für die Kieler.
THW auf 50-Tore-Kurs
Doch nach dem 16:8 durch Vujins Durchbruch schlich
sich der Fehlerteufel bei den Gastgebern ein. Binnen zwei Minuten
verkürzten die Skandinavier durch Larsson,
Nielsen und zwei Gegenstöße von Kapitän Robert Johannson auf 12:16. Nun nahm
Alfred Gislason seine Auszeit. Und nach Wiederanpfiff
drehten seine Spieler wieder auf: Ilic, zweimal
Vujin, Ekberg und
Ahlm schraubten das Ergebnis auf 21:12, und nachdem
der Wurf des noch immer torlosen Tönnesen geblockt wurde und Dominik Klein
wenige Sekunden vor der Pausensirene Niclas Ekberg
zum 25:15-Halbzeitstand auf die Reise schickte, lagen die Kieler sogar
auf 50-Tore-Kurs.
Sävehof legt Respekt ab
Mit der zweiten Halbzeit konnte Gästetrainer
Magnus Johannson zufrieden sein.
Zum Wiederanpfiff hatte Alfred Gislason
munter durchgewechselt: Auf der rechten Seite durften nun
Christian Sprenger und
Christian Zeitz ran, für
Marcus Ahlm rückte Rene Toft Hansen
an den Kreis und auf Linksaußen kam Gudjon Valur Sigurdsson
zu seinem ersten Champions-League-Einsatz für den THW. Und nachdem
Palicka sogleich einen abgefälschten Wurf
Sävehofs parierte, schien der Lauf der Kieler auch in den zweiten
30 Minuten weiter zu gehen. Doch die Schweden, bei denen nun die
beiden Schefvert-Brüder eine Menge Spielzeit erhielten, legten gegen
etwas pomadig auftretende Kieler plötzlich ihren Respekt ab.
Nach dem 26:16 durch Sprenger verkürzten
Nielsen, Apelgren per Siebenmeter, Friden per Gegenstoß und der
nun aufdrehende Kristian Bliznac im linken Rückraum mit einem
5:0-Lauf für das 21:26.
Bliznac und Co. verkürzen bis auf drei Tore
Und die "Zebras" kamen auch weiterhin
nicht in Tritt: Christian Zeitz hatte
nach zwei unglücklichen Zeitstrafen gegen sich erst einmal wieder
auf der Bank Platz genommen. Und er musste mit ansehen, wie die
jungen Schweden plötzlich über sich hinaus wuchsen. Der 20-jährige
Torhüter Peter Johannesson parierte glänzend gegen Sprenger,
Toft Hansen und Narcisse,
und vorne drehten neben dem nicht mehr zu stoppenden Bliznac nun
auch Tönnesen und Kreisläufer Nielsen auf. Während der THW nur
noch über Einzelleistungen wie dem Zehn-Meter-Hammer
Jichas zum 29:23 oder dem Durchbruch
Narcisse' zum 30:24 zum Torerfolg
kam, rochen die Skandinavier langsam Lunte, zumal auch
Thierry Omeyer trotz zweier spektakulärer
Gegenstoß-Paraden nur selten die Gegentreffer verhindern konnte. So
robbte sich Sävehof bis Mitte der Halbzeit immer weiter heran, nach
einem Fehlwurf Jichas und einem
Strafwurftreffer Fridens zum 29:32 (46.) platzte Alfred Gislason
schließlich der Geduldsfaden - der Isländer nahm seine Auszeit.
Gislason beorderte Marcus Ahlm
und Christian Zeitz zurück aufs Parkett und
forderte von seinen Spielern, wieder mehr über den Kreis zu spielen.
Die ersten Treffer aber fielen aus ungewöhnlichen Positionen:
Daniel Narcisse traf aus spitzem Winkel
von der rechten Seite zum wichtigen 33:29, nach dem Anschluss durch
einen Nielsen-Gegenstoß nach einem Jicha-Blackout
legte Christian Sprenger aus dem Rückraum
zum 34:30 nach. Bliznac traf im Gegenzug nur die Latte, und auch Tönnesen
verzog mit seinem nächsten Wurf, so dass sich die Kieler nun endlich
wieder absetzen konnten. Drei Namen waren für den entscheidenden
Zwischenspurt bis zum 39:30 (54.) verantwortlich: Zum einen funktionierte
die Achse Narcisse/Ahlm
nun prächtig, die gleich dreimal funktionierte. Zum anderen drehte
Christian Zeitz auf und sorgte mit seinem
Schlagwurf zum 37:30 und einem phänomenalen Knickwurf zum 39:30 für
Raunen und Begeisterung auf den Rängen. Die Kieler Schlusspunkte einer rasanten
Partie setzten Marko Vujin, der zwei von
Ahlm herausgeholte Siebenmeter verwandelte,
Niclas Ekberg und Christian Zeitz,
so dass sich der THW trotz einiger schwächerer Phasen letztlich souverän
mit 43:34 durchsetzte.
Am Doonerstag kommt Constanta
Alle Informationen zur "VELUX EHF Champions League" finden
Sie hier.
Trotz des klaren Sieges belegt der THW Kiel nach dem zweiten Spieltag
weiterhin "nur" den zweiten Platz in der Gruppe B.
Spitzenreiter ist weiterhin der ungarische Serienmeister MKB Veszprem. Die
spektakulär verstärkte Mannschaft des neuen Trainers Antonio Carlos Ortega
gewann bereits am Mittwoch bei HCM Constanta (ROU) mit 37:27 und weist damit
ein um sechs Treffer besseres Torverhältnis als der THW auf. Am späten
Samstagnachmittag konnte auch BM Atletico Madrid die ersten Punkte sammeln:
Sechs Tage nach der Auftaktniederlage gegen die "Zebras"
tat sich der dreifache Champions-League-Sieger beim slowenischen Vizemeister
RK Celje Pivovarna Lasko lange Zeit schwer, ehe in der Schlussphase der
letztlich doch noch deutliche 28:22 (13:15)-Erfolg sichergestellt werden
konnte.
Für den THW Kiel geht es bereits am kommenden Donnerstag in der
"VELUX EHF Champions League" weiter: Zu Gast in der Sparkassen-Arena
ist dann der noch punktlose rumänische Meister HCM Constanta mit dem
Ex-"Zebra" Milutin Dragicevic. Angepfiffen
wird die Partie um 20.00 Uhr, im Vorverkauf sind noch Karten in
verschiedenen Preiskategorien erhältlich.
Mit der ersten Hälfte bin ich zufrieden. Wir haben gut gespielt
und sind mit einer Zehn-Tore-Führung in die Halbzeit gegangen.
Was dann passiert ist, hat mir gar nicht gefallen. Es wirkte
beinahe so, als ob wir das Handballspielen eingestellt hätten.
Natürlich hat Sävehof gut gespielt und unsere Abwehr vor große
Probleme gestellt. Aber im Angriff waren wir in den ersten 15
Minuten nach der Pause schlecht und haben die Schweden zu
Gegenstößen eingeladen. Über diese Phase bin ich sehr enttäuscht,
aber am Ende haben wir wieder zu unserem Spiel gefunden.
Allerdings hat man auch heute gesehen, dass wir nicht so stabil
wie im vergangenen Jahr spielen. Ich bin zufrieden mit dem
Neun-Tore-Sieg, aber ich bin nicht zufrieden mit unserem Spiel
direkt nach der Pause.
Sävehofs Trainer Magnus Johansson:
Wir haben eine sehr gute zweite Halbzeit gezeigt, bis
Alfred die Auszeit genommen hat.
Dann hat der THW wieder gezeigt, dass er das bessere Team war.
In der ersten Halbzeit hatten wir vor diesem tollen Team zu
viel Respekt, in der zweiten Halbzeit wurde es besser. Wir
werden die guten Dinge mitnehmen.
Es war schön, wieder mal gegen eine schwedisches Team gespielt
zu haben. Sävehof hat eine Menge talentierter Spieler, und sie
haben heute die Gegenstöße gut gespielt. Das war vor allem in
den ersten 15 Minuten der zweiten Halbzeit ein Problem für uns,
aber über 60 Minuten haben wir auch in der Höhe verdient
gewonnen. Aber wir haben noch eine Menge Arbeit vor uns.
Sävehofs Rückraumspieler Eric Forsell Schefvert:
In der ersten Hälfte haben wir 25 Gegentore bekommen, weil
wir zuviel Respekt hatten. In die zweite Halbzeit sind wir
gut gestartet und haben den THW bis zur Auszeit unter Druck
gesetzt. Dann hatten die Kieler das Gaspedal wieder gefunden,
das war eine Lehrstunde. nach meinem ersten Spiel in Kiel
freue ich mich auf das Rückspiel gegen diese fantastische
Mannschaft.
Wie es zu den Schwankungen bei uns gekommen ist? Man hat
gesehen, dass wir uns in jedem Spiel erst alles erarbeiten
müssen, man bekommt nichts geschenkt. Diese Erkenntnis dürfen
wir als gute Seite aus unserer schlechten Phase mitnehmen.
Das war ein komisches Spiel. Mit den in der ersten
Halbzeit erzielten 25 Toren dürfen wir sehr zufrieden
sein, aber wir haben auch 15 kassiert, davon sechs
oder sieben über Tempogegenstöße. Danach ging es
dann einige Prozentpunkte runter bei uns, da schließe
ich mich mit ein. Allerdings haben wir mit neun Toren
gewonnen. Das zählt.
Forsberg (1.-17., 31.-33. und bei einem Siebenmeter, 4 Paraden),
Johannesson (17.-31., 33.-60., 11 Paraden);
R. Johansson (3),
Rhodin,
Apelgren (1/1),
Nielsen (7),
Florander (n.e.),
Friden (5/2),
T. Johansson (n.e.),
Tönnesen (3),
Albrechtson (1),
E. Forsell Schefvert (3),
Ottosson (2),
Larsson (2),
O. Forsell Schefvert,
Bliznac (7);
Trainer: M. Johansson
Die deutschen Teams im neu gestalteten EHF-Pokal werden
erst Ende November ins Spielgeschehen eingreifen.
Bereits am Donnerstagabend hat der HSV Hamburg in der
Gruppe A seinen dritten
Punkt gesammelt. Nach dem Auftakterfolg in Leon trennten sich
die Hansestädter vor rund 2.200 Zuschauern in der Sporthalle
Hamburg vom russischen Serienmeister Chehovski Medvedi Moskau
27:27 (15:12) unentschieden.
Dem aktuellen Tabellenführer der DKB Handball-Bundesliga,
den Füchsen Berlin, wurden am Samstagnachmittag hingegen
eindrucksvoll die Grenzen aufgewiesen. Beim spanischen
Meister FC Barcelona gingen die Hauptstädter sang- und klanglos
mit 23:34 (10:15) unter und belegen mit 2:2 Punkten nun den
vierten Platz der Gruppe D
(siehe auch KN-Bericht).
Am Sonntagabend schloss letztlich die
SG Flensburg-Handewitt den zweiten Spieltag ab. Nach dem
Auftakt-Unentschieden gegen Montpellier siegte die Mannschaft
von Trainer Ljumbomir Vranjes bei RK Partizan Belgrad
im serbischen Nis letztlich souverän mit 37:31 (17:15)
(siehe auch KN-Bericht).
Alle Ergebnisse des CL-Spieltages finden Sie hier.
Kieler Berg- und Talfahrt beim 43:34-Sieg über IK Sävehof
Kiel. Bei der Heimpremiere in der Champions League
wurde Titelverteidiger THW Kiel gestern seiner Favoritenrolle
gerecht, besiegte den schwedischen Meister IK Sävehof in
einer lebhaften und torreichen Partie mit 43:34 (25:15). Die
rund 9500 Zuschauer in der nicht ganz ausverkauften
Sparkassen-Arena bekamen dabei ein Spiel mit grundverschiedenen
Halbzeiten zu sehen. Nach klarer Führung wurden die "Zebras"
nachlässig, holten die Schweden ins Spiel zurück und
zeigten die zwei Gesichter ihres neuen Teams.
Die ehemaligen schwedischen THW-Stars Stefan Lövgren
und Staffan Olsson stehen aktuell als Sportdirektor und
Trainer in Diensten ihrer Nationalmannschaft, die in London überraschend die
Silbermedaille gewonnen hatte. Momentan sind sie auf einer Rundreise, um ihre
im Ausland beschäftigten Spieler unter die Lupe zu nehmen. Gestern machten sie
in Kiel Zwischenstation. Die Halbzeitführung des THW sei verdient, selbst in
dieser Höhe, konstatierte Lövgren in der Pause.
"Sävehof hat hier keine Chance, der THW ist ein ganz anderes Kaliber, einfach
Weltklasse." Wie Lövgren gab es wohl auch sonst niemanden
in der Halle, der noch an ein relevantes Aufbäumen des mit vielen jungen Spielern
aus dem eigenen Nachwuchs runderneuerten IK-Teams geglaubt hätte. Der souverän
herausgespielte Zehn-Tore-Vorsprung aus der ersten Halbzeit schmolz dann zusammen
wie Butter in der Mittagssonne. Als Rechtsaußen Viktor Friden per Siebenmeter
das 32:29 (46.) erzielte, wurde es im Publikum unruhig, THW-Trainer
Alfred Gislason handelte und machte seinen
Fast-Komplett-Wechsel nach der Pause nahezu vollständig rückgängig. Auch
Kapitän Marcus Ahlm kehrte ins Team zurück, gab der
Abwehr wieder Halt, traf vorne und holte Siebenmeter heraus. "Nein", sagte
Ahlm später mit fester Stimme, "ich habe keine Sekunde
daran gedacht, dass wir verlieren könnten. Zwar gibt es Phasen, in denen es nicht
gut läuft, aber diese Fehler stellen wir auch wieder ab. Mit Niederlagen
beschäftige ich mich nicht."
Tatsächlich dauerte es nur fünf Minuten, in denen die "Zebras" die Verhältnisse
wieder gerade rückten. Vom 34:30 (49.) enteilten sie zum 39:30 und beruhigten
die Nerven im Publikum und auf der eigenen Ersatzbank. Wichtig waren in dieser
Phase die Treffer von Christian Sprenger sowie
Marcus Ahlm, außerdem die "Geschosse" von
Christian Zeitz, dessen Seitfall-Stemmer mit 108
km/h zum 39:30 sogar Beifallsstürme auslöste.
Zeitz war es auch, der den letzten Kieler Treffer zum
43:33 warf. Weil Sävehofs Eric Schefvert aber den Schlusspunkt zum 43:34 setzte,
verließen die Gäste den Kieler Handballtempel immerhin als Gewinner von Halbzeit
zwei. Ein Trostpreis, den sich die aufopferungsvoll kämpfende Mannschaft verdient
hatte. Bester Kieler Werfer war Marko Vujin, der
neunmal traf, Kristian Bliznak erzielte als erfolgreichster IK-Spieler acht Tore.
Sein Team habe in der ersten Hälfte einfach zu viel Respekt vor Kiel gehabt,
ärgerte sich IK-Trainer Magnus Johannsson über die Torflut, die seine Sieben
in den ersten 30 Minuten überspülte. Sehr dominant hatte der Rekordmeister
das Geschehen zunächst bestimmt. Das Startaufgebot mit
Palicka, Jicha,
Palmarsson, Vujin und
Co. legte eine schnelle Führung vor, erlaubte sich zwar Fehler, die die
schnellen Schweden vor allem über Tempogegenstöße bestraften, doch der
Zehn-Tore-Vorsprung zur Pause entsprach den Kräfteverhältnissen. Am
vergangenen Dienstag beim 39:20-Sieg über TV Neuhausen
hatte Gislason in der Halbzeit fast komplett
getauscht, trotzdem schnurrte der THW-Motor munter weiter. Gestern passte
wenig zusammen. Die "Zebras" servierten Sävehof mit einem Fehlerfestival in
Angriff und Abwehr Tore auf dem Silbertablett. Mit Leuten, die in Madrid
gut gespielt hätten, habe er heute einen Rückschlag erlitten, sagte
Gislason. "Aber ich habe viele neue Leute, da
muss man damit rechnen, dass so etwas passiert."