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19.11.2012 Champions League

Kieler Nachrichten: HSV biegt Sieben-Tore-Rückstand im Derby um

Schwalb-Team verteidigt nach 31:28-Erfolg gegen Flensburg die Tabellenführung in Gruppe A - Lange Pause für Atlason?

Aus den Kieler Nachrichten vom 19.11.2012:

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Hamburg. Es war bis zum Schluss spannend, doch am Ende gewann der HSV Hamburg 31:28 (13:15) gegen die SG Flensburg-Handewitt und verteidigte die Tabellenspitze in der Gruppe A der Champions League. Während die Hanseaten jubelten, hielt sich die Trauer bei den Flensburgern in Grenzen.
Eine erneute Hiobsbotschaft beschäftigte sie umso mehr: Arnor Atlason verletzte sich nach nur neun Minuten schwer, nach ersten Diagnosen ist die Achillessehne gerissen. "Uns geht es im Moment nicht gut", sagte ein spürbar geschockter Trainer Ljubomir Vranjes. "Seitdem Arnor hier war, hatte er alles für die Mannschaft getan." Der Isländer war Ende August aus der Konkursmasse von AG Kopenhagen als Ersatz für Petar Djordjic (Kreuzbandriss) verpflichtet worden. "Im Bus werde ich mir überlegen, was wir machen können", deutete Vranjes weitere Aktionen auf dem Transfermarkt an.

Da auch Lars Kaufmann (Knie) noch ein paar Wochen fehlen wird, musste die SG im linken Rückraum viel improvisieren. Bisweilen operierte sie mit zwei Kreisläufern. Ein überraschend schnell entstandener Vorsprung (3:10, 12.) war so nicht zu halten, zumal die Hamburger ihre Anfangs-Lethargie ablegten.

Angetrieben von Domagoj Duvnjak wendeten sie das Blatt. "Was er für ein Pensum abspult, ohne zu mucken und zu zucken, ist oberste Weltklasse", strahlte HSV-Coach Martin Schwalb. "Er steht immer 55 Minuten auf der Platte - und das im Drei-Tages-Rhythmus." Beim 17:16 (35.) freuten sich die HSV-Fans erstmals seit der unmittelbaren Anfangsphase wieder über eine Führung und beim 28:24 (53.) über die vermeintliche Vorentscheidung. Während in der Anfangsphase Sören Rasmussen, der überraschend den Vorzug vor Stammkeeper Mattias Andersson erhalten hatte, das SG-Gehäuse weitgehend geschlossen gehalten hatte, war das Torwart-Duell nun zugunsten von Dan Beutler gekippt.

"Ich bin meinem Trainer dankbar, dass er mir das Vertrauen gegeben hat", sagte der Schwede. "In den letzten beiden Spielen habe ich gehalten wie eine Banane." Die Gäste steckten nicht auf, Holger Glandorf verkürzte auf 29:28 (56.). Dann machte Rechtsaußen Stefan Schröder, der Hans Lindberg (eingeklemmter Nerv) vertrat, den Sack zu. Ein besonderes Interesse weckte die Partie allerdings nicht: In der "O2 World" saßen nur 5783 Zuschauer. Schwarze Vorhänge spannten sich vor dem Oberrang, nachdem die ersten beiden Hamburger Königsklassen-Auftritte nicht einmal die kleine Sporthalle Hamburg gefüllt hatten. Vielleicht hat die magere Resonanz in der Vorrunde etwas mit der fehlenden Spannung zu tun: Niemand bezweifelt, dass Hamburg und Flensburg das Achtelfinale verpassen könnten.

(aus den Kieler Nachrichten vom 19.11.2012)


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