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21./22.11.2012 - Letzte Aktualisierung: 22.11.2012 Champions League

VELUX EHF Champions League: Mit viel Kampf zum Heimsieg über Celje

CL, Gruppe B, 6. Spieltag: 21.11.2012, Mi., 19.00: THW Kiel - RK Celje Pivovarna Lasko (SLO): 30:26 (13:12)
Update #3 KN-Bericht, Video der PK, weitere Stimmen, Spielbericht und Fotos ergänzt ...

Daniel Narcisse war dreimal erfolgreich.
Klicken Sie zum Vergrößern! Daniel Narcisse war dreimal erfolgreich.
Der THW Kiel hat in der "VELUX EHF Champions League" wieder in die Erfolgsspur zurück gefunden: Vor 9.500 Zuschauern in der Kieler Sparkassen-Arena besiegten die "Zebras" zum Auftakt der Rückrunde in der Vorrunden-Gruppe B den slowenischen Rekordmeister RK Celje Pivovarna Lasko mit 30:26 (13:12). Vier Tage nach der überraschenden 28:31-Niederlage in Slowenien taten sich die Kieler erneut schwer und konnten sich erst nach dem Seitenwechsel absetzen. Erfolgreichster THW-Torschütze war Niclas Ekberg mit 9/5 Treffern, bei Celje überragte erneut Rechtsaußen Gasper Marguc mit 11/3 Toren.
Mit aggressiver Deckung zur schnellen Führung
Die Kieler waren nach der Niederlage vom Wochenende auf Wiedergutmachung aus, und besonders in der Abwehr waren sie von Beginn an hellwach und aggressiv dabei. Die flinken Spieler von Celje wurden häufig festgemacht, die Slowenen kamen in den ersten zwölf Spielminuten lediglich zu zwei Treffern gegen die 3:2:1-Deckung mit Filip Jicha an der Spitze, Christian Zeitz und Spielmacher Aron Palmarsson auf den Halbpositionen, Dominik Klein und Christian Sprenger auf außen, Kapitän Marcus Ahlm im Zentrum und Thierry Omeyer im Tor. Nur die Außen Razgor und Marguc kamen im ersten Spielfünftel zum Torerfolg, und das, obwohl die tschechischen Schiedsrichter Jiri Opava und Pavel Valek schon früh die ersten beiden Zeitstrafen gegen den THW aussprachen. Doch dies alles half den "Zebras", dass der Respekt Celjes vor dem Titelverteidiger und seinen Fans anwuchs.

Und diese starke Abwehrarbeit war es auch, die den "Zebras" eine schnelle 6:2-Führung bescherte, obwohl im Angriff längst nicht alles nach Plan verlief. So gab es gleich zu Beginn zwei Missverständnisse zwischen Palmarsson und Marko Vujin, der zunächst den Offensivpart des mit einer Ellenbogenverletzung angeschlagenen Zeitz übernahm. Vujin war aber zweifelsohne einer der Aktivposten der Anfangsphase, traf per Sprungwurf zum 2:1 und legte nach Anspiel von Narcisse zum 5:2 nach. Der zweite Aktivposten war Dominik Klein, der drei der ersten fünf Kieler Tore erzielte, per zweiter Welle abräumte, einen Ball in der Abwehr stibitzte und zwei Gegenstöße erfolgreich abschloss. Als Celje ein weiteres Mal bei angezeigtem Zeitspiel ein Ballverlust unterlief und Christian Sprenger auf 6:2 erhöhte, schien ein Kantersieg für den THW in der Luft zu liegen.

Marguc bringt Celje ins Spiel
Dominik Klein lässt nach einem seiner vier Treffer seinen Emotionen freien Lauf.
Klicken Sie zum Vergrößern! Dominik Klein lässt nach einem seiner vier Treffer seinen Emotionen freien Lauf.
Nach einer Auszeit Matics traf zwar Marguc mit einem schönen Leger zum 3:6, doch Vujin legte sofort nach. Dass die Gäste nun aber doch den übergroßen Respekt ablegen und plötzlich zu ihrem Spiel finden konnten, lag an einem kurzen Blackout des THW: Nach dem 4:7 durch Toskic unterliefen den "Zebras" binnen weniger Sekunden zwei katastrophale Fehler im Aufbauspiel, die Marguc mit zwei Gegenstößen eiskalt zum 6:7 bestrafte. Urplötzlich war Celje wieder in Schlagdistanz und hatte auch im Handballtempel Sparkassen-Arena Lunte gerochen - zumal Filip Jicha bereits in der 17. Spielminute seine zweite Zeitstrafe aufgebrummt bekam und Alfred Gislason seine Deckung umstellen musste. An der Spitze der Kieler 3:2:1-Deckung wirbelte nun Daniel Narcisse, doch der Franzose konnte das schnelle Aufbauspiel Celjes nicht so effektiv stören wie Jicha zuvor. Mit seinen Treffern fünf und sechs hielt Marguc die Gäste bis zum 8:9 im Spiel, ehe der THW in Überzahl durch Treffer von Palmarsson und Narcisse immerhin etwas durchatmen konnte. Als Niclas Ekberg - nach zwölf Minuten für Christian Sprenger gekommen, der umgeknickt war - mit einem Doppelschlag in der 23. Spielminute gar auf 13:9 erhöhen konnte, schien der Angriff Celjes abgewehrt.

Doch eben dieses 13:9 sollte bereits der letzte Kieler Treffer im ersten Durchgang gewesen sein. Ein Ballverlust im Aufbauspiel, zwei Fehlwürfe von Narcisse und zwei verworfene Siebenmeter luden das junge slowenische Team ein, bis zum Halbzeitpfiff wieder zu verkürzen. Und Celje ließ sich nicht lange bitten: Angeführt vom überragenden Gasper Marguc, der allein acht der zwölf Treffer seiner Mannschaft im ersten Durchgang erzielte, schmolz der Kieler Vorsprung zusammen. Und als sich Mate Lekai in Unterzahl zum 12:13-Pausenstand durchtankte, wurde es endgültig unruhig in der Kieler Sparkassen-Arena.

Celje geht in Führung
Für den zweiten Durchgang brachte Gislason mit Momir Ilic und Christian Zeitz auch im Angriff neues Personal. Doch nachdem Ilic und Jicha an Lesjak scheiterten, kam Celje durch Lekai zum 13:13-Ausgleich. Marcus Ahlm erkämpfte sich im Anschluss einen Siebenmeter, und Niclas Ekberg konnte die zehnminütige Kieler Torflaute endlich beenden. Ein Befreiungsschlag war dieser Treffer aber keinesfalls, denn Mackovsek gelang per Sprungwurf der erneute Ausgleich, und nachdem Ahlm ein Ilic-Anspiel im Kreis stehend annahm, sorgte Marguc per Gegenstoß mit seinem mittlerweile neunten Treffer gar für die erste Gästeführung.
6:1-Lauf des THW beruhigt Gemüter
Die Kieler Deckung hatte alle Hände voll zu tun.
Klicken Sie zum Vergrößern! Die Kieler Deckung hatte alle Hände voll zu tun.
Immerhin: Es sollte die einzige Führung für die Slowenen bleiben. Denn der THW Kiel zeigte nun seine stärkste Phase: Zeitz tankte sich durch zum 15:15-Ausgleich, und nach einem Ballgewinn von Narcisse gegen Lekai legte Dominik Klein zum 16:15 nach. Andreas Palicka, kurz zuvor für Thierry Omeyer ins Tor gekommen, parierte dann gegen Ranevski, bevor Narcisse mit einem herrlichen Wackler eine Zeitstrafe gegen Mackovsek und einen weiteren Strafwurf erkämpfte, den Ekberg zum 17:15 verwandelte. Sebastian Skube antwortete zwar mit einem fulminanten Hüftwurf zum 17:16-Anschluss, doch in Überzahl sorgten Narcisse per Sprungwurf, Ekberg nach feiner Vorarbeit von Zeitz und erneut der schwedische Rechtsaußen vom Siebenmeterpunkt für das 20:16. Mit einem 6:1-Lauf hatten die "Zebras" ihre eigenen Gemüter und die ihrer Fans bis zur 40. Minute wieder beruhigt.
Zeitz, Narcisse und Palmarsson sichern Erfolg
Und diesmal legten die Kieler auch nach: Der in der zweiten Halbzeit starke Palmarsson traf zum 21:17, Palicka parierte gegen Lekai und Ekberg erhöhte zur ersten Fünf-Tore-Führung für den THW. Nachdem Razgor verkürzte, waren es erneut Palmarsson und Christian Zeitz, der in einen Querpass von Zelenovic sprintete und den geklauten Ball per Konter zum 24:18 in die Maschen donnerte - die Vorentscheidung war nach 47 Minuten gefallen.

Vladan Matics junge Mannschaft zerfiel aber auch jetzt nicht, sondern spielte weiter diszipliniert und mit viel Mut gegen eine bisweilen zu passive Kieler Deckung. Der Mut wurde belohnt: Als Poteko, Skube und Lekai auf 22:25 verkürzten, schien zehn Minuten vor Spielende plötzlich wieder mehr zu gehen für die Gäste, als den direkten Vergleich mit dem THW aus Hin- und Rückspiel für sich zu entscheiden. Dies bemerkte auch Alfred Gislason, der seine Mannschaft noch einmal um sich versammelte. Und als dann Narcisse per Sprungwurf zum 26:22 traf, der Franzose Marcus Ahlm zum 27:23 bediente, der zurückgekehrte Thierry Omeyer enen Wurf Skubes entschärfte und Christian Zeitz mit einem Hüft-Sprungwurf das 28:23 besorgte, war die Partie dann doch endgültig für den THW entschieden.

Am Sonntag kommt Lemgo
Alle Informationen zur "VELUX EHF Champions League" finden Sie hier.
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Mit nun 8:4 Punkten haben die "Zebras" damit den zweiten Platz in der Champions-League-Gruppe B verteidigt. Vorne liegt der ungarische Meister MKB Veszprem, der seine weiße Weste am Samstag im Heimspiel gegen IK Sävehof verteidigen will und sein Punktekonto auf 12:0 Zähler schrauben will. Den sechsten Gruppenspieltag schließen am Sonntagnachmittag Atletico Madrid (4:6) und HCM Constanta (2:8) aus Rumänien ab. Der spanische Vizemeister ist auch der nächste Königsklassengegner des THW, die Mannschaft von Talant Dujshebaev ist am 2. Dezember in der Sparkassen-Arena zu Gast. Diese Partie ist aber Zukunftsmusik für die "Zebras", die zunächst noch zweimal in der DKB Handball-Bundesliga gefordert sind: Am kommenden Sonntag um 17.30 Uhr ist der TBV Lemgo zu Gast an der Förde, ehe am nächsten Mittwoch, den 28. November das absolute Spitzenspiel beim noch verlustpunktfreien Tabellenführer Rhein-Neckar Löwen in der ausverkauften Mannheimer SAP-Arena ansteht. Keine Frage: Dem THW Kiel stehen wegweisende Aufgaben bevor!

(Sascha Krokowski)

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Stimmen zum Spiel:

THW-Trainer Alfred Gislason:
Heute haben wir deutlich besser gespielt als in Celje. Wenn wir das nicht getan hätten, hätten wir wieder verloren. Der Sieg von Celje am Sonnabend hatte nichts mit Glück zu tun, sondern die Mannschaft war einfach besser. Und auch heute hat diese junge Mannschaft einen super Handball gespielt, wir hatten große Mühe, die Partie zu gewinnen. Celje ist auf einem guten Weg, eine richtig große Mannschaft zu werden, wenn es gelingt, dieses Team zusammen zu halten. Es war erfrischend, so eine junge Mannschaft mit dieser Moral so guten Handball spielen zu sehen. Es war nicht zu übersehen, dass es momentan nicht ganz so gut bei uns läuft. Es gibt einiges, was nicht richtig funktioniert. Durch viel Kampf haben wir verdient gewonnen. Ich bin aber zufrieden, dass wir gewonnen haben. Wir haben große Baustellen, die wir unbedingt beseitigen müssen.
Celjes Trainer Vladan Matic:
Es war ein verdienter Sieg für Kiel. Wir haben in der ersten Halbzeit richtig gut gespielt, es hat alles geklappt. In der zweiten Halbzeit hatten wir Probleme, und Kiel konnte auf fünf Tore davonziehen. Ich denke, Celje hat sich über 120 Minuten gut gegen den THW Kiel präsentiert. Nach der ersten Partie haben einige Menschen gesagt, dass Kiel schlecht gespielt habe. Aber wir haben in Celje verdient gewonnen, und heute und am Sonnabend haben wir gezeigt, dass unsere Mannschaft richtig gut Handball spielen kann.
Celjes Rechtsaußen Gasper Marguc:
Wir haben in Celje und in Kiel gut gespielt, zuhause hatten wir vielleicht ein wenig mehr Glück. Hier haben wir in der ersten Halbzeit besser gespielt als in der zweiten. Aber wir hatten sieben Zeitstrafen und Kiel nur drei. In der zweiten Halbzeit war Kiel einfach nur besser.
THW-Rechtsaußen Niclas Ekberg:
Unsere Abwehr in der ersten Halbzeit war sehr gut, aber wir hatten Probleme mit dem Torabschluss. Wir hatten gute Chancen, aber nicht das Tor gemacht. In der zweiten Halbzeit hatten wir eine super Phase, in der wir uns mit fünf Toren absetzen konnten. Das war entscheidend.
THW-Kreisläufer Marcus Ahlm gegenüber Eurosport:
Wir haben gut gespielt in der Abwehr. Vielleicht haben wir vorne unsere Chancen nicht so gut verwertet, wie wir wollten, da könnte die Quote sicher besser sein, aber hinten standen wir ganz gut. Beide Spiele waren hart, eng, körperbetont, das hat Spaß gemacht. Ich bin zufrieden, dass wir heute gewonnen haben.

[Frage: Hoffen Sie noch, Veszprem bzgl. des Gruppensieges abfangen zu können?]
Wir hoffen nichts. Wir schauen, dass wir unsere Spiele gewinnen und dann sehen wir weiter.

THW-Linksaußen Dominik Klein gegenüber Eurosport:
Wer das Spiel in Celje gesehen hat, wo wir - man muss es so deutlich sagen - auf die Fresse bekommen haben, dem war klar, dass wir heute was zurckgeben wollten, aber das ist immer ein Balanceakt, man muss aufpassen, dass man nicht überdreht.

Wer vom Fach ist, wusste, dass es heute kein tolles Spiel geben würde, sondern wir einfach über 60 Minuten kämpfen würden, und das haben wir auch gemacht. Es ist nicht immer alles Sonnenschein, man muss einfach immer kämpfen. Das Positive ist aber, dass wir ein hart umkämpftes Spiel nach Hause geholt haben.

[Frage: Schauen Sie schon auf Madrid?]
Nein, wir haben erst noch zwei schwere Bundesliga-Spiele. Aber klar, November und Dezember sind die wichtigsten Monate für die gesamte Saison, und Madrid wird sicher auch ein Highlight.

Video: Die Pressekonferenz

 


Champions League, Gruppe B, 6. Spieltag: 21.11.12, Mi., 19.00: THW Kiel - RK Celje Pivovarna Lasko (SLO): 30:26 (13:12)

Logo THW Kiel:
Omeyer (1.-34., 51.-60., 6 Paraden), Palicka (34.-51., 3 Paraden); Sigurdsson (n.e.), Sprenger (1), Ahlm (1), Wiencek, Ekberg (9/5), Zeitz (4), Palmarsson (5), Narcisse (3), Ilic, Klein (4), Jicha, Vujin (3); Trainer: Gislason
Logo RK Celje Pivovarna Lasko (SLO Flagge SLO):
Lesjak (1.-45., 7 Paraden), Skok (45.-60. und bei drei Siebenmetern, 4/1 Paraden); Mlakar (2), Marguc (11/3), Janc, Razgor (2), Toskic (1), Ranevski, Skube (3), Poteko (1), Zelenovic, Zabic, Mackovsek (3), Lekai (3); Trainer: Matic
Schiedsrichter:
Jiri Opava / Pavel Valek (Tschechien)
Zeitstrafen:
THW: 3 (Zeitz (4.), 2x Jicha (8., 17.));
Celje: 7 (2x Razgor (10., 15.), Poteko (17.), 2x Mackovsek (18., 38.), Zabic (30.), Mlakar (40.))
Siebenmeter:
THW: 8/5 (Vujin vorbei (10.), Ekberg an den Pfosten (25.), Skok hält Vujin (30.));
Celje: 3/3
Spielfilm:
1. Hz.: 1:0, 1:1 (5.), 4:1, 4:2, 6:2 (12.), 6:3, 7:3, 7:6 (15.), 8:6, 8:7, 9:7, 9:8, 11:8 (20.), 11:9, 13:9 (23.), 13:12;
2. Hz.: 13:13, 14:13, 14:15 (35.), 17:15, 17:16, 20:16 (40.), 20:17, 22:17 (45.), 22:18, 24:18, 24:19, 25:19, 25:22 (51.), 26:22, 26:23, 28:23 (54.), 28:24, 29:24, 29:26, 30:26.
Zuschauer:
9.500 (Sparkassen-Arena, Kiel)
Spielgrafik:
Spielgrafik

Kurzumfragen:

Die Umfragen sind nicht mehr verfügbar.

 

Die anderen deutschen Europapokal-Teilnehmer

Die deutschen Teams im neu gestalteten EHF-Pokal starten am Wochenende in den europäischen Wettbewerb. Den Auftakt macht der SC Magdeburg mit seinem Heimspiel am Freitag (19.30 Uhr) gegen Vadar Skopje (MKD). Das Rückspiel findet am 2. Dezember um 18 Uhr in Mazedonien statt. Die Rhein-Neckar Löwen starten das "Unternehmen EHF-Pokalsieg" am Sonnabend um 19 Uhr: In der Mannheimer "MWS Halle am Herzogenried" empfangen die in der Liga bisher ungeschlagenen Löwen die Griechen von AC Diomidis Argous. Das Rückspiel steigt am 2. Dezember um 18.30 Uhr im griechischen Loutraki. Auch Frisch Auf Göppingen startet am Sonnabend (19.30 Uhr) mit einem Heimspiel gegen HC Msehkow Brest aus Weißrussland in den Wettbewerb. Zum Rückspiel wird Frisch Auf am 1. Dezember um 16 Uhr in der Sportshall Victoria in Brest erwartet.

In der "VELUX EHF Champions League" wollen die Füchse Berlin am Sonnabend in der Gruppe D die Revanche von Croatia Zagreb (CRO) nach dem 29:27 in Berlin abwehren. Anpfiff ist um 18 Uhr, Eurosport berichtet live aus der kroatischen Hauptstadt.

Nach dem 31:28-Sieg des HSV Hamburg gegen die SG Flensburg-Handewitt sind die Hansestädter in der Gruppe A noch ungeschlagen. Das wollen die Flensburger bei der Neuauflage des Duells gegen Hamburg am kommenden Sonntag ändern. Anwurf in der Flens-Arena, einst als Campushalle firmierend, ist um 17.15 Uhr, Eurosport ist natürlich live dabei.

Alle Ergebnisse des CL-Spieltages finden Sie hier.

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 22.11.2012:

THW gelingt die Revanche

Champions League: Handballmeister gewinnt das intensive Rückspiel gegen RK Celje 30:26
Kiel. 6. Spieltag der Champions League, Gruppenphase, noch mehr als sieben lange Monate zwischen dem gestrigen Abend und dem Final Four in Köln. Ein Winter, Weihnachten, der Frühling. Das hört sich beschaulich an. Doch der gestrige 30:26 (13:12)-Heimsieg des THW Kiel gegen RK Celje war alles, nur nicht beschaulich. Vor 9700 Zuschauern lieferte die junge Truppe aus Slowenien eine beherzte Vorstellung ab und hatte, vier Tage nach dem Hinspiel-Sieg, den Titelverteidiger erneut am Rande einer Niederlage.

"Ich bin sehr beeindruckt davon, wie die Handball spielen", sagte Aron Palmarsson unmittelbar nach dem intensiven Ringen, das die meisten Experten als einseitiges Schützenfest erwartet hatten. Der Isländer glühte noch Minuten nach dem Abpfiff. "Im Hinspiel haben sie uns verarscht, das wollten wir nicht auf uns sitzen lassen." Ungewöhnlich rustikal starteten die Gastgeber in das Duell mit RK Celje, einer Mannschaft, in der die meisten Spieler sich noch Gedanken machen können, wen sie zu ihrem 22. Geburtstag einladen möchten. Einer, der in den Schlussminuten eingewechselte Blaz Janc, kann sich sogar noch gut an seinen 16. Geburtstag erinnern, liegt der doch erst zwei Tage zurück.

Besonders Filip Jicha wirkte wie ein ausgehungerter Löwe, der endlich seinen viel zu engen Käfig verlassen darf. Nach wenigen Minuten hatte der übermotiviert beginnende Tscheche schon zweimal die Strafbank besucht. Doch die Härte schien Wirkung bei den Gästen zu zeigen, standen die meisten von ihnen doch zum ersten Mal im Tempel des Titelverteidigers auf der Platte. "Wir waren anfangs sehr nervös", sagte Borut Mackovsek (20), der seine erste Saison in der Champions League spielt. "Aber als wir den Abstand verkürzen konnten, wurden wir entspannter."

Angeführt vom überragenden Rechtsaußen Gasper Marguc, der elf Tore erzielten sollte, nutzte das Team von Vladan Matic jeden Kieler Fehler gnadenlos aus und verkürzte nach einer Viertelstunde auf 7:6 aus Kieler Sicht. Fortan sollte es ein enges, ein sehr hart geführtes Spiel bleiben, das erst durch das 24:18 von Christian Zeitz (48.) entschieden wurde. Der Linkshänder, der aufgrund seiner Schmerzen im linken Ellenbogen gar nicht im Angriff spielen sollte, hatte sich einen Fehlpass von Nemanja Zelenovic geschnappt. Während er auf schnellen Füßen Richtung Celje-Tor rannte, sprang Palmarsson auf der Bank auf, ballte die Faust - er wusste, dass mit einem Sechs-Tore-Vorsprung auch ein derart unangenehm zäher Gegner besiegt sein würde. Zeitz musste nach der Pause für Marko Vujin aushelfen, dem rein gar nichts gelingen wollte. Frustriert flüchtete er in die Kabine, umarmt von Daniel Narcisse, der dem Serben immer wieder ermunternd auf die Schultern schlug.

Der 2,03-Meter-Hüne Mackovsek verkürzte in der 53. Minute zwar noch einmal auf 23:26, doch die heiß gelaufenen Kieler ließen sich die Punkte sieben und acht in der Gruppenphase der Königsklasse nicht mehr nehmen. Am Ende waren auch die Besiegten zufrieden. Roman Pungartnik hatte den mutigen Auftritt seiner Mannschaft nicht in einer VIP-Loge verfolgt. Er saß hinter dem Einlauftor, ganz dicht am Spielfeld, als wollte der Manager der Mannschaft durch seine unerschütterliche Ruhe Zuversicht geben. Es ist gar nicht lange her, da wurde der 17-malige Meister Sloweniens bei einem Turnier wieder ausgeladen, weil der Ausrichter fürchtete, Celje könnte für die Veranstaltung schlicht zu schlecht besetzt sein. Zu einer Zeit, als Noka Serdarusic den Trainerjob hingeworfen hatte und zahlreiche hochbezahlte Stars den Verein verlassen hatten. Eine Zeit, in der der Etat von 4,5 auf drei Millionen Euro zusammengestrichen werden musste. Zu einer Zeit, als Pungartnik beschloss, auf die Jugend zu setzen.

Es war den Gästen anzumerken, wie sehr der 31:28-Heimsieg gegen den THW am vergangenen Sonnabend das Selbstvertrauen gestärkt hatte. Im Rückspiel konnte ihnen nichts mehr passieren, so die Devise. Auch hohe Niederlagen tilgen keine historischen Erfolge aus den Geschichtsbüchern. "Ich habe zu Alfred (Gislason, d. Red.) gesagt, dass wir Veszprem schlagen, wenn der THW heute gnädig mit uns ist", hatte Pungartnik vor dem Anpfiff gesagt. Ein Spaß, wusste er doch, dass dieses Celje keine Gnade mehr nötig hat. Am übernächsten Wochenende ist Veszprem zu Gast in der längst ausverkauften Zlatorog-Arena, dann sollen die Ungarn zu spüren bekommen, zu welchen Leistungen Marguc & Co fähig sind. Der THW, der vier Minuspunkte Rückstand auf Veszprem hat, ist auf Schützenhilfe angewiesen, um den Gruppensieg noch perfekt zu machen. Celje wäre zuzutrauen, diese zu leisten.

(von Wolf Paarmann und Imke Schröder, aus den Kieler Nachrichten vom 22.11.2012)


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