Aus den Kieler Nachrichten vom 28.12.2012:
Zugegeben, die Stimmung in der "Flens-Arena" der
SG Flensburg-Handewitt war außergewöhnlich. Als
Thomas Mogensen mit Megaphon in die berüchtigte
Nordkurve eintauchte, um von dort den Partytanz seiner
Kollegen zu intonieren, mussten auch die Architekten
darum bangen, dass ihrer Halle nicht das Dach abhanden
kommt, und die Hitze vom strömenden Dezemberregen
gelöscht wird.
Auch die meisten Texte ("Die Nummer eins im Land sind
wir" oder, die höhnische Variante, "Und Ihr wollt deutscher
Meister sein") überschritten die Schamgrenze nicht, einige
Lieder klangen sogar fast melodisch. Kurz, die Atmosphäre
war beeindruckend und blieb nicht ohne Wirkung auf die von
zahlreichen Verletzungen geplagte SG-Truppe, die mit einer
Leidenschaft aufspielte, als würden sie im Endspiel der
Champions League stehen.
Aber: Wie so oft wurden in der Nordkurve Grenzen überschritten.
"Zebras" als "Hurensöhne" zu bezeichnen, Christian Zeitz
als "A...hl..h" zu beschimpfen und bei der Vorstellung des
Gegners so laut zu pfeifen, dass die Namen nicht zu verstehen
sind, ist niveau- und respektlos. Auch, Besiegte zu verhöhnen,
die sich noch einmal in die Halle verirren, weil sie hier
Freunde und Familienangehörige treffen wollen.
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 28.12.2012)