28.01.2013 | Handball international |
"Spanien ist nicht Deutschland", sagt Andrej Xepkin, der mit dem FC Barcelona sechsmal die Champions League gewann und in Kiel noch immer eine bekannte Größe ist, weil er maßgeblichen Anteil daran hatte, dass der THW Kiel im Mai 2007 erstmals diese Trophäe gewinnen konnte. "Handball steht bei uns klar im Schatten von Fußball und Basketball."
Der 47-Jährige fürchtet gar um die Zukunft der Liga Asobal. "Das Niveau sinkt immer weiter, die besten Spieler verlassen das Land." So schlossen sich im Sommer die Guardiola-Brüder den Rhein-Neckar Löwen an. Während die Etats der 18 Bundesligavereine zusammen bei 75 Millionen Euro liegt, geben die spanischen Klubs nur knapp ein Drittel davon aus. Neben dem FC Barcelona ist derzeit im europäischen Vergleich nur Atletico Madrid konkurrenzfähig. Und auch bei diesem Verein halten sich hartnäckig die Gerüchte, dass der dreimalige Champions-League-Sieger sich Stars wie Ivano Balic, Nikolaj Markussen, Jonas Källman und Kiril Lazarov nicht mehr länger leisten kann. Nicht ausgeschlossen, dass Atletico Madrid bald ganz von der Handball-Landkarte verschwinden wird und, mit stark reduzierten Personalkosten, als Ciudad Real einen neuen Anlauf nehmen wird.
Auch in der Bundesliga sehen die Funktionäre die Entwicklung mit Sorge. "Spitzenhandball darf nicht nur in Deutschland finanzierbar sein", sagt Frank Bohmann, Geschäftsführer der Handball-Bundesliga (HBL).
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 28.01.2013)
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