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16.05.2013 Verein / Umfeld

Kieler Nachrichten: Körting legt das Mikrofon aus der Hand

Aus den Kieler Nachrichten vom 16.05.2013:

Rolf Körting.
Klicken Sie zum Vergrößern! Rolf Körting.
"Ich habe rund 30 Jahre lang nahezu mein komplettes Leben am Heimspielplan des THW Kiel ausgerichtet", sagt Rolf Körting. "Jetzt ist es an der Zeit, dass ich mir neue Freiräume für meine Hobbys schaffe." Was bedeutet, dass die Stimme der Kieler Arena in der nächsten Saison eine andere sein wird.
Kiel. Meister am Mikrofon, so darf sich Rolf Körting nach 30 Jahren Hallensprecherdasein beim THW Kiel getrost nennen. Am Dienstag kommentierte er zum 15. Mal eine Meisterschaft des THW. Seine letzte. "Nun muss mal Schluss sein", sagt der 65-Jährige, der mit den "Zebras" über die Jahre große Siege und schmerzhafte Niederlagen erlebte. Angefangen hatte alles, als Körting Ende der Siebzigerjahre als Plaza-Warenhausleiter in die Landeshauptstadt zog. Beim Stadtbummel entdeckte er ein THW-Plakat, zögerte nicht lange und kaufte eine Karte für das nächste Spiel. Was er dann in der Ostseehalle erlebte, begeisterte ihn sofort. "Ich war völlig fasziniert, dass hier 7000 Leute zum Handball kamen und die ganze Zeit dabei, das Geschehen um mich herum zu beobachten", erinnert er sich. Anschließend war ihm klar: "Da will ich dazugehören."

Bald war der Kontakt zu Heinz Jacobsen, damals Ligaobmann des THW, hergestellt und eine Autogrammstunde in Körtings Warenhaus organisiert. Jacobsen war es auch, der Körting 1983 zum Hallensprecher machte. Er suchte Ersatz für den erkrankten Herbert Nagel und hatte einen einleuchtenden Gedankengang: Körting konnte Durchsagen im Warenhaus machen, warum also nicht auch in einer Handballhalle?

Eine Woche später saß Körting erstmals am Hallensprechertisch, damals noch direkt am Spielfeldrand. Es habe ihn einige Überwindung gekostet, zum ersten Mal seinen Lautsprecher-Knopf zu drücken, erzählt Körting, "aber dann ging es ganz schnell, dass es mir leicht wurde". So leicht, dass der Platz hinter dem Mikro seiner blieb. Über 700 Einsätze absolvierte Körting inzwischen für den THW.

1994 sagte er: "Wenn wir Meister werden, höre ich auf." Als der Traum von der ersten Meisterschaft mit den "Zebras" wahr wurde, ruderte Körting schnell zurück. Doch nun ist die Entscheidung endgültig. "Meine Frau und ich wünschen uns mehr Zeit für Reisen und Hobbys im Winterhalbjahr", sagt der passionierte Golfer.

Wer sein Nachfolger am Mikrofon wird, ist noch unklar. "Wir sind noch im Auswahlverfahren", sagt THW-Pressesprecher Christian Robohm. (scha)

(aus den Kieler Nachrichten vom 16.05.2013)


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