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27.05.2013 Medien / Handball international

Johan Sjöstrand und Nikolaj Jacobsen mit Aalborg dänischer Meister

Von Dr. Oliver Schulz:

Johan Sjöstrand wechselt als dänischer Meister an die Kieler Förde.
Klicken Sie für weitere Infos! Johan Sjöstrand wechselt als dänischer Meister an die Kieler Förde.

Aus der im Koldinger Lager erhofften Aufholjagd vor eigener Kulisse wurde nichts. Im Gegenteil. Nach dem überzeugenden 29:21-Hinspielsieg in der Gigantium Isarena schlug Aalborg Haandbold den mit großen Ambitionen gestarteten Fusionsklub dank einer betonharten Abwehr am Sonntagabend auch in eigener Halle mit 26:29 und holte sich nach dreijähriger Pause die Trophäe zurück.
Kiels zukünftiger Torhüter Johan Sjöstrand beendet das einjährige Intermezzo in Nordjütland also als dänischer Meister. Nikolaj Jacobsen - als einstige "Zaubermaus" im Trikot mit der Nummer 5 unvergessen - beendete seine erste Saison als Cheftrainer überhaupt gleich mit einem Paukenschlag. Denselben Grund zur Freude hat auch Assistenztrainer Morten Bjerre, der von 2000 bis 2003 für die Zebras Tore warf. Koldings Kim Andersson, der sein schwarzweißes Trikot mit der Nummer 5 erst zum Ende der vergangenen Spielzeit abgestreift hatte, und Co-Trainer Lars Krogh Jeppesen - in der Saison 2006/07 in Kieler Diensten - hingegen hatten am Sonntagabend vor 4800 Zuschauern das Nachsehen.
Ausgeglichene Anfangsviertelstunde - Erevik hält vier Siebenmeter
Kristian Kjelling, mit elf Treffern bester Schütze des frischgebackenen Meisters, eröffnete in der hitzigen Atmosphäre der ausverkauften Bröndby-Halle den Torreigen. Der Norweger wird - wie auch Sjöstrand - Aalborg den Rücken kehren und soll bei BSV Bjerringbro/Silkeborg den nach Kiel abwandernden Rasmus Lauge ersetzen. Es dauerte bis zur sechsten Minute, als Boris Schnuchel, Koldings Legende auf Linksaußen, Aalborgs brillierenden Keeper Ole Erevik zum 1:1 überwinden konnte. Über 4:4 (9.) und 6:6 (13.) blieb die Partie zunächst ausgeglichen. Fünf Minuten später traf Kjelling vom Siebenmeterstrich zur ersten Zwei-Tore-Führung, 6:8. Sein Landsmann Erevik, bis vor zwei Jahren noch in Koldinger Diensten, stand ihm zwischen den Pfosten in nichts nach und parierte sechs Minuten vor der Pause beim Stand von 9:12 bereits den dritten Strafwurf der zuletzt so verletzungsgeplagten Hausherren. Als die wenig später auch den vierten Siebenmeter nicht verwandeln konnten, waren sie acht Minuten ohne zählbaren Erfolg. Anderthalb Minuten vor der Pause konnte Schnuchel die Torflaute gegen die in der Defensive um Barud und Kapitän Bagersted Beton anrührenden Rotweißen endlich beenden.
Aalborg entscheidet Partie direkt nach der Pause
Ihren Drei-Tore-Vorsprung zur Pause (11:14) bauten die Gäste um den treffsicheren Kjelling nach Wiederanpfiff binnen von nur vier Minuten auf 11:19 aus. Insgesamt zappelten elf der vierzehn Würfe des Norwegers im gegnerischen Netz. Kolding drohte in dieser Phase beinahe, unter die Räder zu kommen. Erst gegen Mitte der zweiten Halbzeit bäumten sich die Hausherren auf. Zehn Minuten vor dem Ende hatten sie den Spielstand von 14:22 auf 20:24 verkürzt. Aalborg um dessen norwegische Matchwinner Kjelling und Erevik, der 45 Prozent aller Koldinger Würfe hielt, konnten Schnuchel & Co. jedoch nicht mehr gefährden.

Nikolaj Jacobsens einfache Vorgabe, den Showdown wie ein ganz gewöhnliches Ligaspiel, das man gewinnen wolle, anzusehen, war aufgegangen. Der Rest ging im rotweißen Jubel der rund 700 nach Kopenhagen mitgereisten Fans unter. Zuvor hatte der einstige Kieler Weltklasse-Linksaußen als Assistenztrainer sieben lange Jahre auf seinen ersten Meistertitel warten müssen. Am Montagnachmittag wird der neue Champion im heimischen Gigantium gefeiert und die scheidenden Spieler - unter ihnen die drei Leistungsträger Sjöstrand, Lennartsson und Kjelling - gebührend verabschiedet. Beide Finalisten sind für die Königsklasse qualifiziert.

Der mit insgesamt ganzen elf Toren Unterschied überraschend deutlich errungene Meistertitel nötigte auch Sjöstrands zukünftigem Mannschftskollegen in Kiel, Rasmus Lauge, gehörigen Respekt ab: Aalborg sei wirklich fast perfekt gewesen, twitterte das Spielmachertalent schon kurz nach der Sirene.

Final-Rückspiel: KIF Kolding-Kopenhagen - Aalborg Haandbold: 26:29 (11:14)

LogoKIF Kolding-Kopenhagen (DEN Flagge DEN):
Hvidt, Westphal; Schnuchel (8), Karlsson (4), Spellerberg (3), Boesen (2), Andersson (2), Viudes (2), Edelberg Jensen (2), Irming (2/1), Jensen (1); Trainer: Bredsdorff-Larsen, Co-Trainer: Krogh-Jeppesen
LogoAalborg Haandbold (DEN Flagge DEN):
Erevik; Kjelling (11/3), Jakobsson (6), Bagersted (4), Tvedten (3), Larsen (3), Spliid (1), Barud (1); Trainer: Jacobsen, Co-Trainer: Bjerre
Schiedsrichter:
Per Olesen / Claus Gramm Pedersen
Zeitstrafen:
Kolding: 4 (Boesen, Edelberg Jensen, 2x Jörgensen);
Aalborg: 4 (Spellerberg, Kjelling, 2x Barud)
Zuschauer:
4800 (Tre For Arena, Bröndby, Kopenhagen)

(von Dr. Oliver Schulz)


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