Aus den Kieler Nachrichten vom 10.07.2013:
Manchmal gibt es Ideen, die so gut sind, dass man sich
fragt, warum sie erst jetzt entstehen. In Kiel existiert
ein Handballverein, der sportlich Weltklasse ist, aber
trainingstechnisch dieses Top-Niveau weit verfehlt. Und
es gibt einen Fußballklub, der endlich in der dritten
Liga spielt, dessen Infrastruktur aber bereits weitaus
gehobeneren Ansprüchen genügt.
Die Frage, warum der THW
Kiel, dessen Profis in zwei verschiedenen Hallen
trainieren müssen, nicht schon früher auf die KSV Holstein
geschaut hat, die ihre Kräfte auf allen Ebenen profihaft
in Projensdorf bündelt, ist vielleicht am besten mit dem
Prediger Salomo zu beantworten: Alles hat seine Zeit. Da
es sich der deutsche Rekordmeister mittlerweile nicht mehr wie früher leisten
kann, teure Stars zu verpflichten, hat die Nachwuchsarbeit
einen höheren Stellenwert erhalten. Dass die "Störche" mit
ihren A- und B-Junioren in der Bundesliga auflaufen, liegt
auch am vorbildlichen Trainingszentrum.
Was lernen die "Zebras" daraus? Wer Handball-Talente wie der
SC Magdeburg fördern will, muss nicht in die Ferne schweifen,
wenn das Gute so nah liegt.
Das Millionen-Projekt sollte nun
geplant und umgesetzt werden. Der ganz große Wurf für den Kieler
Sport ergäbe sich anschließend aus dem zweiten Schritt, dem Bau
eines ideal dazu passenden Sportinternats, in das auch Segler
oder Beachvolleyballer integriert werden könnten. Für 25
Kleingärtner müsste eine Lösung zu finden sein. Es handelt sich
ja nicht um 330 Betroffene wie im Fall von Möbel Kraft.
(von Gerhard Müller, aus den Kieler Nachrichten vom 10.07.2013)