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09./10.07.2013 - Letzte Aktualisierung: 10.07.2013 Verein

Vision für ein THW-Trainingszentrum in Kiel-Projensdorf

"Es könnte etwas Einmaliges in Deutschland entstehen"

Update #1 KN-Bericht ergänzt ...

v.l.n.r.: Andreas Bornemann, Peter Todeskino, Klaus Elwardt.
Klicken Sie zum Vergrößern! v.l.n.r.: Andreas Bornemann, Peter Todeskino, Klaus Elwardt.
Auf einer kurzfristig von der Stadt Kiel anberaumten Pressekonferenz haben Klaus Elwardt, Geschäftsführer des deutschen Handball-Rekordmeisters THW Kiel, Andreas Bornemann, Geschäftsführer von Fußball-Drittligist Holstein Kiel, und Peter Todeskino, Bürgermeister und Stadtrat für Stadtentwicklung und Umwelt der Landeshauptstadt Kiel, sich zu ersten groben Vorplanungen für ein THW-Trainingszentrum in Projensdorf geäußert. Dieses soll angrenzend an das Trainingszentrum von Holstein Kiel errichtet werden, langfristig könnte mit einem von beiden Vereinen gemeinsam genutzten Internat das Bindeglied zwischen beiden Trainingszentren entstehen.
"Ein Trainingszentrum eines Handball-Bundesligisten in unmittelbarer Nachbarschaft zu einem Trainingszentrum eines aufstrebenden Fußballvereins: In Projensdorf könnte etwas Einmaliges in Deutschland entstehen", erklärte THW-Geschäftsführer Klaus Elwardt. Seit gut zwei Jahren sei der THW Kiel auf der Suche nach einem Grundstück, auf dem der Verein mit Unterstützung von Stadt, Land, Bund und EU ein modernes Trainingszentrum errichten könnte. "Wir sind sportlich äußerst erfolgreich, haben aber Trainingsbedingungen, die nicht einmal dem Standard eines Zweitligisten entsprechen."

Vor allen die erfolgreiche Nachwuchsarbeit des THW Kiel, A- und B-Jugend spielen in der höchsten deutschen Klasse und die U23 feierte unlängst den Drittliga-Aufstieg, sowie der Wille, der Bundesligamannschaft eine feste Heimat mit erstklassigen Trainingsbedingungen zu geben, seien ausschlaggebend für die Idee eines eigenen Trainingszentrums gewesen. "Die städtischen Hallen und unser eigenes Provisorium in Wellsee können das nicht leisten", so Elwardt. Gleichzeitig betonte der THW-Geschäftsführer, dass sich das Projekt in einer sehr frühen Phase befinde. "Wir suchen seit zwei Jahren nach einem Grundstück, vor zwei bis drei Monaten wurden erste Gespräche zum Standort neben dem Gelände von Holstein Kiel geführt."

Bei den Kieler Drittliga-Fußballern stieß die Vision des Handball-Rekordmeisters auf Zustimmung, wie Andreas Bornemann erklärte. "Der Grundgedanke, den Leistungssport des Kieler Fuß- und Handballs zusammenzuführen, hat uns begeistert." Er sehe darin eine große Chance für die Stadt, die Region und das Land Schleswig-Holstein. "Das ist ein Leuchtturmprojekt, von dem beide Vereine und insbesondere die Nachwuchsabteilungen profitieren können."

Bürgermeister Peter Todeskino sieht in den Plänen die "große Möglichkeit, den Kieler Spitzensport zu fördern. Beide Vereine sind ein Aushängeschild der Stadt, von daher hat das Projekt eine große Bedeutung." Er wies darauf hin, dass für eine Umsetzung einvernehmlich mit den maximal 25 Kleingärtnern, deren Parzellen von dem Bauprojekt betroffen wären, eine Lösung gefunden werden müsse. Diese hatten über den Kieler Verbandsvorstand nach einem ersten informellen Gespräch bereits Zustimmung signalisiert. "Das ist gut gelaufen, es geht nicht ohne die Kleingärtner." Gleichwohl unterstrich der Bürgermeister: "Es geht um Kiel, nicht um Einzelinteressen." Er rechne, so Todeskino, mit einem Zeitraum von zwölf bis 18 Monaten, bis Baurecht für das anvisierte Grundstück geschaffen werden könne.

Die Verantwortlichen des THW Kiel hoffen indes, dass die Suche nach einem passenden Grundstück für das Trainingszentrum nun ein Ende hat. Elwardt: "Hier könnten sich uns optimale Bedingungen bieten."

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 10.07.2013:

"Zebra"-Trainingszentrum begeistert auch die "Störche"

Kiels sportliche Alphatiere hoffen auf Realisierung einer gemeinsamen Vision in Projensdorf
Kiel. Zwei Vereine, eine Vision: Die Vorstellung eines neuen Trainingszentrums für die Handballer des THW Kiel in direkter Nachbarschaft zum Fußball-Drittligisten Holstein Kiel in Projensdorf sorgte gestern für entspannte Stimmung unter den sportlichen Alphatieren der Landeshauptstadt. Sogar der Flachs blühte, als "Zebra"-Manager Klaus Elwardt und Andreas Bornemann, Sportlicher Leiter der "Störche", das mögliche Kraftzentrum des Kieler Spitzensports präsentierten.

Keine Spur mehr von einstmals überzogenem Konkurrenzdenken. "Seit Andreas Bornemann und Wolfgang Schwenke an der Spitze der KSV Holstein stehen, gibt es keine Rivalität mehr", sagte Elwardt im Konferenzraum des Nachwuchsleistungszentrums der "Störche". Rund 12 000 Quadratmeter Fläche benötigt die angedachte Halle. Die soll laut Elwardt mit zwei Handball-Feldern, Kraft- und Schulungsräumen sowie sanitären Einrichtungen nicht nur den Weltklasse-Spielern des deutschen Rekordmeisters ideale Bedingungen bieten, sondern auch dem "Zebra"-Talentschuppen. Die Kosten von "nicht unter fünf Millionen Euro", so Elwardt, seien somit auch eine Investition in die sportliche Zukunft. Andere angedachte Standorte für ein derartiges Projekt, beispielsweise in Holtenau, seien aus diversen Gründen nicht realisierbar gewesen.

Auch Bornemann, dessen Klub dem "großen Bruder" im Kieler Sport mit seinem Nachwuchsleistungszentrum seit rund drei Jahren Anschauungsunterricht in Sachen "Talentförderung unter einem Dach" liefert, zeigte sich begeistert von der vor sechs Wochen konkretisierten Idee. Speziell beim Gedanken eines gemeinsamen Internats für hochbegabte Sportler: "Vor einiger Zeit ist der THW mit dieser Idee auf uns zugekommen. Wir waren vom ersten Tag an begeistert. Das ist eine Riesenchance für beide Vereine, die Stadt, die Region und sogar für das Land."

Auch Kiels Bürgermeister Peter Todeskino machte keinen Hehl aus seiner grundsätzlichen Zuneigung für dieses zumindest in Kiel einmalige Projekt: "Beide Vereine haben eine Riesenbedeutung für diese Stadt." Eine direkte finanzielle Beteiligung schloss Todeskino indes kategorisch aus. Elwardt hingegen hofft auf die Unterstützung aus der Politik: "Vielleicht gibt es Fördertöpfe aus EU- oder Landesmitteln."

Doch derart konkret ist die Faktenlage noch nicht. Anderthalb Jahre Vorlauf, so Todeskino, sei für die Änderung des Bauplanes des im städtischen Besitz befindlichen Areals erforderlich. Vor allem aber gelte es die Belange der angrenzenden Kleingärtner zu berücksichtigen. 25 von insgesamt 95 Parzellen-Pächter seien von diesem Projekt betroffen. Bei der Genehmigung für das Möbelhaus Kraft habe man sogar für 330 Kleingärtner Lösungen finden müssen. Todeskino gab sich verhalten optimistisch, dass sich auch in Projensdorf ein für alle Beteiligten erträglicher Konsens finden lassen könne: "Die Kleingarten-Kultur hat sich verändert. Es muss nicht zwangsläufig der große Versorungsgarten sein, mancher Pächter ist auch mit einem kleineren Grundstück glücklich."

(von Andreas Geidel, aus den Kieler Nachrichten vom 10.07.2013)


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