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05./06.09.2013 - Letzte Aktualisierung: 06.09.2013 Bundesliga

Keine Play-Offs in der Bundesliga

Update #1 KN-Bericht ergänzt ...

Die Einführung von Play-off-Spielen um die deutsche Meisterschaft ist vom Tisch. Am Donnerstag haben die Vereinsvertreter im Rahmen eines Meinungsaustausches bei drei Enthaltungen einstimmig beschlossen, beim bisherigen Meisterschaftsmodus zu bleiben. Auch der THW Kiel stimmte für das bewährte System.
"Wir stehen Vorschlägen, die unseren Sport weiter nach vorn bringen, generell offen gegenüber. Allein die Diskussion über das Meisterschaftsfinale hat zu großer Resonanz und neuen Ansätzen für die Vermarktung geführt", sagt THW-Manager Klaus Elwardt. "Gleichwohl sind wir froh über dieses eindeutige Votum der Vereine, die sich die Entscheidung allesamt nicht leicht gemacht haben. Wir haben die stärkste Liga der Welt, und das müssen wir jetzt offensiver als zuletzt nach außen tragen. Der Handball ist eine attraktive, spektakuläre Sportart in fantastischer Atmosphäre und mit einer langen Tradition. Auf diesem Fundament wollen wir die Zukunft unseres Sports aufbauen."

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 06.09.2013:

Handball-Bundesliga: Keiner will das Finale

THW-Manager Elwardt kann sich Final Four im Stadion vorstellen
Dortmund. Ein Finale um die Meisterschaft in der Handball-Bundesliga ist vom Tisch, das Comeback der Play-offs ebenfalls. Darauf verständigten sich gestern Nachmittag die Vertreter der Erst- und Zweitligisten, die sich in Dortmund zu einer Informationsveranstaltung getroffen hatten. Neu ist dagegen eine Idee von Klaus Elwardt. Der Manager des THW Kiel schlug vor, die Endrunde um den DHB-Pokal, das Final Four, in einem Fußballstadion auszutragen.

Elwardt durfte unmittelbar nach dem Treffen offen über Inhalte sprechen, obwohl die Teilnehmer sich auf eine gemeinsame Pressemitteilung verständigt hatten. Bis dahin, so die Übereinkunft, sollte der Einzelne schweigen.

Die Handball-Bundesliga GmbH (HBL) wollte so ein Informationschaos wie im März verhindern, als ein Thesenpapier auftauchte, das sich noch im Schubladen-Stadium befand. Inhaltlich ging es darum, am Saisonende den Tabellenführer und -zweiten in einem Fußballstadion um die Meisterschaft spielen zu lassen. Eine Idee, die eine hitzige Diskussion zur Folge hatte. Deshalb, so der Plan, sollten diesmal alle Beteiligten mit einer Zunge sprechen. Doch die Veranstaltung in Dortmund war kaum beendet, da twitterte Bob Hanning, dass die Idee, die Meisterschaft in einer Play-off-Runde zu entscheiden, vom Tisch sei. Die Ligaversammlung, so der Manager der Füchse Berlin weiter, hätte diese Pläne bei drei Enthaltungen einheitlich abgelehnt. Kurios: Hanning selbst hatte gar nicht teilgenommen.

Fakt ist, dass gar nicht verbindlich abgestimmt und abgelehnt werden konnte. "Es ging uns nur darum, eine Tendenz zu ermitteln", sagt Elwardt, der Frank Bohmann, den Geschäftsführer der HBL, ausdrücklich als umsichtigen Gastgeber lobte. Bohmann gilt als geistiger Vater des Stadion-Endspiels. Eine Idee, für die er kräftig Schelte kassierte. "Er kann nichts dafür", sagt Elwardt. "Die Idee war unausgegoren und hätte damals nicht öffentlich werden dürfen." Die anschließende Diskussion wäre aber gut für den Handball gewesen. "Es wird wieder über unsere Sportart gesprochen", sagt Elwardt, der betonte, selbst für alle Neuerungen offen zu sein. "Wir dürfen aber nicht die Traditionen vergessen, Handball ist eine Hallensportart."

Eine Einführung von Playoffs wäre zudem mit einer Liga in der aktuellen Größe (18 Vereine) aus Termingründen gar nicht zu realisieren. "Wenn wir darüber reden, die Liga zu verkleinern, dürfen wir aber die Gemeinschaft nicht aus den Augen verlieren", warnt Elwardt, der allerdings eine Ausnahme von der Regel vorschlug: Das Final Four könne er sich durchaus in einem Stadion vorstellen. "Klappt das nicht, gehen wir wieder in die Halle." In Hamburg hätte diese Variante den Vorteil, dass die Pokalendrunde nicht wie bislang wochenlang vor dem Saisonfinale ausgetragen werden müsste. Als Stoppschild erweisen sich bislang die Freezers, die die Halle benötigen, wenn sie sich für die Play-offs um die deutsche Eishockey-Meisterschaft qualifizieren.

Morgen (15 Uhr) steht die gigantische Arena gänzlich den Handballern zur Verfügung. Anlass ist der Liga-Gipfel zwischen dem HSV und dem THW Kiel. "Für die Hamburger geht es um Wiedergutmachung", sagt Elwardt. "Das macht es nicht leichter, aber bange ist uns nicht." Während die Zebras mit 4:0 Punkten starteten, verpatzte der HSV am Mittwoch seinen Saisonauftakt beim Aufsteiger Bergischer HC (27:34). Eine Niederlage, die Elwardt nicht völlig überraschte. "Wir wissen, wie schwer es ist, nach dem Super Globe in der Liga die Kurve zu bekommen." Der HSV hatte in der vergangenen Woche im Emirat Katar um den Titel eines Vereins-Weltmeisters gespielt, 200 000 Dollar gewonnen, das Finale gegen den FC Barcelona (25:27) aber verloren. Und fünf Tage später auch die ersten Punkte. "Der Gegner hatte den Willen, den wir nicht hatten", sagte Torhüter Johannes Bitter, der als einer der wenigen Hamburger Normalform erreichte.

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 06.09.2013)


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