24.10.2013 | Bundesliga |
Gislason schlägt derweil vor, dass jeder Angriff nur maximal 35 Sekunden dauern darf. Ein System, das einst in der russischen Liga praktiziert wurde und in anderen Sportarten längst Standard ist. "Vor drei Jahren hatten wir pro Spiel jeweils mehr als 70 Angriffe, zuletzt waren es nur 53", hatte der Isländer nach dem knappen 26:25-Heimsieg gegen Wetzlar am 18. September in dieser Zeitung gesagt und bemängelt, dass die Schiedsrichter oft nicht erkennen würden, welcher Teil eines Angriffs reine Laufarbeit ist und welcher die eigentliche Taktik. "Um dies zu erkennen, müssten sie mehr Ahnung von Taktik haben."
Zurzeit nutzen insbesondere kleinere Teams das undurchsichtige Regelwerk, um ihre Angriffe auszureizen und das Spieltempo - vor allem in den Partien gegen Spitzenklubs - zu verschleppen. Für Gislason ein Unding. Und für den "Tagesspiegel" Grund genug, die Angriffsregel im Handball jüngst als "eine der intransparentesten im gesamten Sport" zu bezeichnen.
Um die Gemüter ein wenig zu beruhigen, hat Bob Hanning nun einen Testlauf vorgeschlagen. Der neue Vizepräsident des Deutschen Handballbundes (DHB) kann sich vorstellen, eine sogenannte Shot-Clock in der Jugend-Bundesliga zu testen. "Dort könnte man schauen, ob so eine Regel tatsächlich eine Verbesserung darstellt und ein Gewinn für die Sportart ist", so Hanning. Dieses Thema gehöre ansonsten in die Regelgremien des Weltverbandes IHF.
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 24.10.2013)
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